Review: #5.03 Verbrannte Erde

Die fünfte Staffel von "Chicago Fire" machte von Anfang an unglaublich viel Spaß. Die Handlungen sind spannend gestaltet und es scheint so, als würde so mancher Charakter erwachsen werden. Besonders Stella Kidd zeigt eine völlig andere Seite von sich, die mit dem Schicksal von Grant Smith zu tun hat.

Die Rettung eines Jungen

Obwohl Stella schon seit Mitte der vierten Staffel zur Wache 51 gehört, hat man bisher noch nicht allzu viel über sie erfahren, beziehungsweise es wurden immer nur Sachen angesprochen, aber nie weiter thematisiert. Das könnte sich in dieser Staffel ändern. In der letzten Folge bekamen wir zumindest schon mal einen klitzekleinen Hinweis darauf, was Stella in ihrer Vergangenheit widerfahren ist, auch wenn wir diesbezüglich noch immer arg im Dunklen tappen.

Dennoch gehe ich davon aus, dass ihre Vergangenheit und Grants Schicksal mit der Rettung des Jungen eng verbunden sind. Mir gefällt es sehr, dass uns eine weitere Seite des Charakters präsentiert wird und wir von dem Hin und Her mit Kelly Severide (vorerst) verschont bleiben. Ich glaube zwar, dass wir Chris nicht noch einmal zu Gesicht bekommen, was ich persönlich sehr schade finde, aber vielleicht wurde durch seine Geschichte der Grundstein dafür gelegt, dass wir mehr über Stellas Vergangenheit erfahren. Immerhin sagte sie gegenüber Chief Wallace Boden, dass sie solche Jugendlichen kennt, möglich wäre also, dass sie vor ihrer Zeit als Feuerwehrfrau mit solchen gearbeitet hat oder eben, was ich eher vermute, dass sie einmal selbst dazu gehört hat. Ich bin in jedem Fall darauf gespannt, ob es den Autoren diesmal gelingen wird, etwas mehr aus einem neu eingeführten Hauptcharakter zu machen. Potenzial ist bei Stella durchaus vorhanden. Und damit meine ich nicht nur, die Sache, die in der letzten Folge angesprochen wurde, sondern auch ihre (damalige) Freundschaft zu Gabriela Dawson, von der man bislang noch immer nichts gesehen hat.

Gut gefallen hat mir auch, dass Boden eingebunden wurde. Nach der Sache mit Jimmy Borrelli ist es wichtig, dass ihm das Gefühl genommen wird, versagt zu haben. Zwar gehe ich davon aus, dass er dieses Gefühl noch lange mit sich herumtragen wird, aber der erste Schritt in Richtung Besserung wurde auf jeden Fall schon mal gemacht.

Sylvie und Antonio in Love?

Ich hatte mich ja schon neulich gefragt, ob sich zwischen Antonio Dawson und Sylvie Brett etwas anbahnt und in dieser Folge habe ich meine Antwort bekommen: Ja! Ein bisschen wundert es mich schon, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln soll. So wirklich haben sie nicht miteinander zu tun, obwohl Antonio schon mehrmals auf der Wache gewesen ist, seit Sylvie dort ihren Dienst tut. Allerdings ist mir nie aufgefallen, dass die beiden irgendwelche Szenen miteinander hatten.

Dennoch finde ich die Konstellation nicht die schlechteste. Natürlich hatte man schon Kelly und Erin Lindsay in einer Beziehung erlebt, wobei ich Kelly nun nicht als Beziehungstypen ansehe, was sich ja auch mehrfach bereits gezeigt hat. Bei Sylvie sieht das schon ein bisschen anders aus. Ihre Beziehung zu Joe Cruz war zwar in meinen Augen auch nichts Festes, aber vom Typ her waren die beiden ohnehin total verschieden.

Zumal die Verbindung der beiden die Freundschaft zwischen Sylvie und Gabby noch vertiefen könnte. Ohne Gabby wäre es wohl nie zu einem ersten Drink gekommen, was durchaus zeigt, wie gut Gabby ihren Bruder kennt. Ich habe nur ein bisschen die Befürchtung, dass Sylvie sich irgendwann in irgendwas verrennt, wenn sie Antonio als Love Interest in ihren Roman mit aufnimmt. Aber noch stehen wir ja bei dieser Liebesgeschichte ganz am Anfang und wer weiß, vielleicht wird diese Story ohnehin schnell wieder abgehandelt, wobei ich das durchaus schade fände.

Sieht er ihn nun mit anderen Augen?

Ich hatte ja schon kürzlich befürchtet, dass Kelly nach der Sache mit Stella und Grant wieder in den Strudel hinein gerät, in den er bereits nach dem Tod von Leslie Shay geraten ist. Und nach dem Ende der letzten Folge sah es leider auch ganz danach aus, als wenn er seinen Kummer durch Partys vergessen will. Travis Brenner war in diesem Bezug die 'richtige' Anlaufstelle. Allerdings sieht es nach aktuellem Stand so aus, als würde Kelly noch einmal die Kurve kriegen. Auf mich wirkt Travis leider recht unsympathisch und ich glaube nicht, dass ich mich täusche. Als angesehener Instagram-Star hat man natürlich einen besonderen Status, bei dem man darauf achten muss, dass man nicht in die Klatschpresse gerät und es ein schlechtes Licht auf einen wirft.

Allerdings ändert sich dies meiner Ansicht nach, wenn es um ein Menschenleben geht. Denn ab diesem Zeitpunkt, sollte einem sein Promi-Status zweitrangig sein. Doch irgendwie verhielt sich das bei Travis anders. Zwar klang seine Erklärung, warum er die junge Frau auf die Bank vor dem Krankenhaus gelegt hat, durchaus plausibel, allerdings habe ich auch den Eindruck, dass sich hinter dieser Aussage noch mehr verbirgt. Etwas, was für Travis gefährlich sein könnte. Möglich wäre es, dass er selbst eine Drogenvergangenheit oder ähnliches hat, von der natürlich niemand etwas wissen darf.

Ich hoffe, dass Kelly sich nicht auf ihn einlässt und diese großartige Reise sausen lässt. So wie es nämlich aussah, hat er nun selbst kein gutes Gefühl mehr bei Travis und ich wünsche mir wirklich, dass er auf sein Bauchgefühl hört und Abstand zu Travis nehmen wird.

Hinterhältig

Dass Dearing kein Sympathieträger ist, war mir schon klar, als er das erste Mal in Erscheinung getreten ist. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir auch schon denken, dass er seine Drohung, Matthew Casey das Leben schwer zu machen, wahr machen würde. Dass es aber so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. In diesem Zusammenhang konnte ich auch sehr gut verstehen, dass Gabby nicht klein bei geben wollte, da sie Matt schon angedroht hat, alles zu tun, um den kleinen Louie behalten zu können.

Mir hat gefallen, dass Matt sofort zum Handeln bereit war, ist er doch sonst derjenige, der es erst einmal mit reden versucht. Dass er dann aber ausgerechnet Susan Weller zur Hilfe holt, hat mich ehrlich gesagt schockiert. Im Finale der vierten Staffel machte sie überaus deutlich, was sie von Matt will und ich hatte ehrlich gesagt keine Zweifel daran, dass sie tatsächlich nochmals auftauchen würde. Ebenfalls hatte ich erwartet, dass sie nicht so schnell aufgibt. Aber dass sie zu solchen Mitteln greift und Gerüchte streut, die zum einen das intakte Familienleben von Louie gefährden und zum anderen auch die Beziehung zwischen Matt und Gabby auf eine weitere harte Probe stellt, hätte ich nicht erwartet. Mich erschreckt wirklich, zu welchen Mitteln eine Frau greift, um einen Mann bekommen beziehungsweise einen zu beeindrucken. Ich bin froh, dass die beiden die ganze Angelegenheit nochmals hinterfragt haben und ihr Glück nicht einfach so hingenommen haben. Hoffentlich war es nun wirklich das allerletzte Mal, dass wir Susan gesehen haben und dass die Autoren Matt und Gabby vorerst einmal in Ruhe lassen, damit sie ihr Glück in vollen Zügen genießen können.

Randnotizen

• Schön, dass man nach dem Abschied von Jimmy erfährt, wie es diesem geht. Ich würde es toll finden, wenn hin und wieder von ihm gesprochen wird. Das würde sicherlich auch Boden über seine Schuldgefühle hinweg helfen.
• Interessant fand ich, dass man Carl Weathers alias Mark Jefferies bereits vorgestellt hat. Ich bin gespannt, wie die zukünftige Zusammenarbeit zwischen "Chicago Fire" und "Chicago Justice" laufen wird.
• Gut gefallen hat mir auch, dass Connie Matt die Reporterin vom Hals halten wollte. Wenn ich an die vergangenen Staffeln zurückdenke, war sie in dem Punkt nicht wirklich offen.

Fazit

Auch Episode #5.03 Verbrannte Erde konnte die Spannung aufrecht halten und die vergangenen Handlungen mit den neuen wunderbar verknüpfen. Es scheint auch so, als wenn einige Charaktere aus ihren Fehlern etwas lernen würden und sich ihre Mitmenschen genauer ansehen und daran wachsen. So darf es gerne weitergehen.

Daniela S. - myFanbase

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