Episode: #3.09 Mit offenen Augen

Die Serie "Chicago Med" ansehen:

Dr. Will Halstead und Dr. Natalie Manning übernehmen eine junge Schwangere namens Joanna Harris, die sich in der 22. Schwangerschaftswoche befindet. Natalie stellt fest, dass sie bereits einen geöffneten Muttermund und Wehen hat. Sie will versuchen, durch Medikamente die Geburt zu verzögern, warnt Joanna und ihren Mann Edgar aber, dass das Baby höchstwahrscheinlich nicht überlebensfähig sein wird, wenn es noch heute geboren wird. Daher will sie wissen, ob die jungen Eltern darauf bestehen, dass das Baby unter allen Umständen am Leben gehalten wird oder ob es durch entsprechende Medikamente den erlösenden Tod finden soll. Edgar spricht sich schnell für die letzte Variante aus.

Dr. Sarah Reese und Dr. Daniel Charles betreten ein Gefängnis, wo Daniel regelmäßig Patienten sieht. Sarah muss eine Erklärung unterzeichnen, dass sie akzeptiert, dass die Stadt keine Verhandlungen übernimmt, wenn sie als Geisel genommen wird. Als Daniel ihren skeptischen Blick bemerkt, betont er, dass sie noch die Möglichkeit hat, einen Rückzieher von dieser Hospitation zu machen. Sarah will diesen Schritt aber durchziehen.

Dr. Ava Bekker stellt Dr. Isidore Latham und Dr. Connor Rhodes ihren Mentor Dr. Marvin Jaffrey aus Südafrika vor, der sich von seiner Lieblingsschülerin seinen Lungentumor operieren lassen will. Jedoch hat er einen Wunsch: da er die Anästhesie nicht so gut verträgt, will er hoch sediert werden, um so bei seiner OP geistig anwesend sein zu können. Connor ist angesichts dieses Vorschlags entsetzt, da Jaffrey sich so einem unnötigen Risiko aussetzt. Bekker ist aber sofort bemüht, dem Wunsch ihres Mentors nachzukommen und findet schnell eine Lösung, wie das Risiko minimiert wird. Latham sagt dieser Methode zu. Abseits des Patienten äußert Connor seine Bedenken, aber Latham verlässt sich darauf, dass Jaffrey als erfahrener Chirurg seine Risiken kennt und kann selbst nachvollziehen, wie spannend der Gedanke ist, sein eigenes Herz schlagen zu sehen.

Barry liefert eine Jugendliche ein, die höchstwahrscheinlich eine Überdosis hatte, da sie orientierungslos aufgefunden wurde. Als Dr. Ethan Choi anspricht, dass sie das Jugendamt informieren müssen, wehrt sich diese heftig, da sie bei Freunden wohnt und nicht zu ihrer Mutter und ihrem Freund, der ihr immer das Leben zur Hölle macht, zurückgeschickt werden will. Ethan wähnt sie in Sicherheit, gegenüber April Sexton betont er aber, dass er das Jugendamt informieren muss. Seine Freundin ist aber dagegen, da sie es oft genug erlebt hat, dass Jugendliche in ihre Problemfamilien zurückgeschickt wurden und die Spirale von vorne beginnt. Barry nutzt die Gelegenheit, um Maggie Lockwood nach längerer Zeit mal wieder um ein Date zu bitten. Diese verweist auf ihre viele Arbeit und Barry zieht zufrieden von dannen, da sie zumindest nicht nein gesagt hat.

In ihrem Dissens wenden sich Ethan und April an Sharon Goodwin, die ebenfalls befürchtet, dass die Jugendliche wieder zu ihrer Mutter kommt, da Pflegefamilien beziehungsweise Adoptiveltern nur ungerne Jugendliche aufnehmen. Sie verspricht aber, dass sich ihre Kontakte spielen lässt und so vielleicht einen Platz in einem Wohnheim für sie ausfindig machen kann. Bei Joanna lässt sich die Geburt nicht mehr aufhalten: sie gebärt ihren Sohn in einer noch intakten Fruchtblase. Will und Natalie bringen den Fötus weg und stellen schließlich fest, dass er entgegen ihrer Erwartungen noch lebt. Sie öffnen die Fruchtblase und beginnen das Neugeborene zu behandeln.

Daniel und Sarahs erster Patient ist der Schwerverbrecher Hector Ramirez, für den anderen Gefangene weichen müssen, da er normalerweise keinen Kontakt zu anderen Gefangenen pflegen darf. Bekker und Connor bereiten sich auf die OP vor und sie erkundigt sich, ob er Widerstand gegen die Form von Anästhesie zeigt, weil er vielleicht auf die Schwere und Einzigartigkeit der OP eifersüchtig sein könnte. Connor weist das entschieden von sich, da er nur Jaffreys Wohlergehen im Sinn hat.

Ethan und April gehen zu Deb, die inzwischen Besuch von ihrer Freundin Kiki bekommen hat, mit der sie mitgehen möchte, als sie hört, dass ihre Werte in Ordnung sind. April verweist aber darauf, dass sie das Krankenhaus erst mit der Genehmigung eines Elternteils verlassen darf. Deb interessiert sich dafür wenig und will mit Kiki abhauen, bekommt aber einen Anfall. Ethan kann sie medikamentös ruhigstellen und fährt sie dann mit April zu einem Gehirn-CT.

Die Spezialistin für Neonatologie Dr. Grant hat sich den kleinen Jungen angesehen, hält ihn aber für nicht überlebensfähig, so dass sie dem Wunsch der Eltern nachgehen will, den Fötus würdig sterben zu lassen. Natalie aber sieht einen Lebenswillen bei dem Jungen und kann daher Dr. Grants Einschätzung nicht teilen. Auf deren Meinung kommt es aber letztlich an. Der Neurochirurg Dr. Sam Abrams schaut sich das Hirn-CT von Deb an und muss mit Ethan und April erstaunt feststellen, dass die Aufnahmen etwas sich Bewegendes aufgezeichnet haben. Durch die Nase kann er bei Deb eine Kakerlake hervorziehen.

Als Ramirez gebracht wird, erläutert Daniel Sarah, dass dieser wegen Angstzuständen und Depressionen in Behandlung ist. Er will sich selbst mit Ramirez unterhalten, Sarah bittet aber darum, dass sie das Gespräch führt. Ramirez nutzt ihre Unsicherheit jedoch schamlos aus und versetzt sie durch aggressives Verhalten in einen Angstzustand. Daniel spricht Sarah gut zu, mehrmals tief durchzuatmen und lässt sie dann von einem Wärter nach draußen bringen.

Natalie und Will teilen Joanna mit, dass sie sie zur Erholung noch etwas hierbehalten wollen. Die Patientin erkundet sich nach ihrem Baby. Während Will ihr vermittelt, dass der geborene Fötus nicht überlebensfähig ist, zeigt Natalie die Möglichkeit auf, dass das Baby doch überleben könnte, weil die Neonatologie keine exakte Wissenschaft sei. Daraufhin greift Will wieder ein und betont, dass das Kind dennoch weit von einem lebenswerten Leben entfernt sei, selbst wenn die Vitalfunktionen weiterhin vorhanden wären. Die Eltern sind angesichts dieser Perspektiven am Ende. Will stellt Natalie vor dem Behandlungsraum zur Rede, weil sie Joanna und Edgar entgegen der Meinung der Spezialistin Dr. Grant informiert hat und somit deren Sorgen nur unnötig schwer macht.

Abrams, Ethan und April informieren Deb, dass sie operiert werden muss, weil durch eine mögliche Kopfverletzung ein Teil ihrer Rückenmarksflüssigkeit in die Nasenhöhle fließt. Da die Flüssigkeit Glukose erhält und somit süßlich schmeckt, hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kakerlake angezogen. Auf Nachfrage der Ärzte, wie sich Deb die Kopfverletzung zugezogen hat, will sie zunächst nicht antworten, ihre Freundin Kiki spricht ihr aber gut zu. Deb gesteht, dass sie vom Freund ihrer Mutter geschlagen wurde und sich so die Verletzung zugezogen hat. April fragt Ethan, ob er nun einsehe, dass das Jugendamt nicht der richtige Schritt für die Jugendliche ist. Barry schaut vorbei und Maggie befürchtet, dass er sie wieder nach dem Date fragt. Er überreicht ihr jedoch eine warme Jacke für Deb, die er schon länger in seinem Krankenwagen liegen hatte und von der er dachte, dass die Jugendliche diese gebrauchen könnte. Maggie ist angesichts seiner mitfühlenden Geste gerührt.

Bis auf ein Ziehen im Brustbereich kann Jaffrey die OP an sich gut verfolgen. Als Bekker einen OP-Schritt ankündigt, ist er jedoch nicht einverstanden und schlägt ihr einen anderen Weg vor, da er diesen für ungefährlicher hält. Connor unterstützt aber Bekkers Weg und auch Latham wendet ein, dass Jaffrey die OP nicht anleitet, sondern nur zusehen darf. Dieser nimmt den Rüffel entgegen und verspricht, sich zurückzuhalten.

Sharon informiert April und Ethan, dass sie Deb bei mehreren Wohnheimen auf die Warteliste hat setzen lassen, aber dass keine sofortige Unterkunft möglich ist. Daher fragt sie, ob sie das Jugendamt über den gewalttätigen Freund der Mutter informieren soll. April verneint das, weil die Mutter den Freund jederzeit wieder ins Haus lassen könnte, selbst wenn er zuvor dessen verwiesen wurde. Ethan wiederum betont, dass Deb unbedingt in ein sauberes Haus muss, um sich von der OP erholen zu können. Sharon übergibt ihm die Entscheidung, da er der behandelnde Arzt ist. Mit einem bedauernden Blick auf April lässt er Sharon schließlich das Jugendamt informieren.

Natalie ist bei dem Fötus, als Will vorbeikommt. Auch Joanna hat den Weg auf die Frühgeborenenstation gefunden. Als sie hört, dass ihr Baby immer noch lebt, nähert sie sich ihm und Natalie bittet ihr an, dass sie ihr Kind berühren könnte. Will möchte das unterbinden, doch Natalie setzt sich durch. Als Joanna ihr Kind anfasst, versagt dessen Lunge. Da sie nun aber eine Verbindung zu dem Kind aufgebaut hat, kann sie den Gedanken nicht mehr ertragen, dass man ihn einfach sterben lässt und bittet um medizinische Hilfe. Will möchte das nicht akzeptieren, dass sie mit ihrem Mann bereits eine andere Entscheidung getroffen hat. Natalie beginnt aber gleich mit künstlicher Beatmung. Als das Kind wieder stabilisiert ist, ist Joanna voller Hoffnung, Natalie muss ihr aber klarmachen, dass sie damit leben müssen, dass dieser Erfolg von kurzer Dauer sein könnte.

Sarah macht sich schwere Vorwürfe, dass sie sich selbst so überschätzt hat. Daniel sieht das aber anders, da sie in seinen Augen Ehrgeiz gezeigt hat. Zudem findet er es ironisch, da Ramirez eigentlich viel mehr Angst vor Sarah hat, als sie vor ihm. Das kann sie nicht glauben, aber Daniel erklärt ihr, dass sie die Macht habe, seine Ängste hervorzuholen, so dass er sich diesen stellen muss. Da er dies aber nicht will, hat er ihre Ängste intuitiv erkannt, diese ausgenutzt und so seine Dominanz hergestellt. Sarah kann kaum glauben, dass er sie so manipuliert hat. Sie nimmt es aber als Herausforderung und möchte Ramirez erneut sehen.

April schaut bei Deb nach ihrer OP vorbei und überreicht ihr die warme Jacke. Diese ist sehr dankbar und fragt, ob das Jugendamt informiert wurde. April muss das traurig bestätigen. Sogleich macht sich bei Deb tiefe Hoffnungslosigkeit breit. Will bringt Edgar auf die Station, wo dieser seinen Sohn noch sehr skeptisch betrachtet. Als er aber auf seine Stimme reagiert und sich regt, als er ihn anfasst, wird er optimistischer. Will versucht aber alle Reaktionen des Kindes als Reflexe abzutun, während Natalie diese immer als Hoffnungszeichen betrachtet. Dadurch beginnen sich Joanna und Edgar als Eltern des Kleinen zu sehen und hoffen nun, dass dieser überleben kann.

Jaffrey mischt sich trotz seines Versprechens weiterhin in Bekkers Vorgehensweise ein. Einmal leistet sie ihm Folge, als sie aber eine andere Fadenstärke verwenden will, als er es im Sinn hat, will er sie aus seinem OP haben, da er glaubt, in ihrer Ausbildung versagt zu haben. Jaffrey will, das Connor weiteroperiert. Dieser setzt sich aber für Bekker ein und lässt mit Lathams Einverständnis den Patienten unter Vollnarkose stellen. Dann fordert er Bekker auf, mit der von ihr gewählten Fadenstärke die OP zu Ende zu bringen.

Sarah setzt sich Ramirez gegenüber und dieser versucht – auch aufgeheizt durch die anderen Gefangenen – sie erneut in Angst und Schrecken zu versetzen. Sie zuckt aber nicht mit der Wimper und fordert ihn bestimmt auf, sein Gehabe zu unterlassen, da sie ihm sonst nicht helfen könne. Als sie nach Nebenwirkungen durch seine Antidepressiva fragt, gibt er zu, sich öfters übergeben zu müssen. Sarah ist froh, dass er mitarbeitet und verschreibt ihm ein weiteres Medikament. Daniel beobachtet stolz, wie gut sich sein Schützling schlägt.

Der Sozialarbeiter ist gekommen und will Deb wie erwartet in ihrer Familie unterbringen. Er nennt dabei jedoch den Namen Amy, so dass klar wird, dass er von einer falschen Akte ausgegangen ist. Als er schließlich die richtige Akte findet, will er zu der Jugendlichen geführt werden, diese ist aber abgehauen. Als April geht, um den Sicherheitsdienst zu informieren, eilt Ethan ihr hinterher, da er ahnt, dass sie etwas damit zu tun hat. Sie gesteht, dass sie Deb nicht aufgehalten habe. Ethan ist empört, da er das eigentlich an Sharon weitergeben möchte. April sieht sich aber im Recht, da der Sozialarbeiter in ihren Augen seine Inkompetenz unter Beweis gestellt hat. Daher kann sie gut damit leben, wenn Ethan sie deswegen verpfeift.

Der Zustand des Fötus verschlechtert sich erneut, doch diesmal kann ihm nicht mehr geholfen werden, so dass er verstirbt. Die Eltern sind schwer verzweifelt und auch Natalie kommen die Tränen. Aufgelöst nimmt sie sich eine Auszeit, wo Will ihr hin folgt. Sie macht sich schwere Vorwürfe, da sie den Eltern Hoffnung gemacht hat. Will schränkt ein, dass sie Recht hätte haben können. Natalie kann diese tröstenden Worte aber nicht annehmen, da Will ja selbst gegen diese Entscheidung war und auch recht behalten hat.

Als Barry erneut einen Patienten gebracht hat, sagt ihm Maggie tatsächlich für ein Date zu. Connor und Bekker schauen bei Jaffrey vorbei, um ihn über die geglückte OP zu informieren. Er zeigt sich aber schwer enttäuscht von Bekkers Vorgehen. Connor springt erneut für sie ein und betont, dass sie genau die großartige Chirurgin ist, die er ausgebildet hat, da sie die OP perfekt gemeistert hat. Trotz dieser Worte ist Bekker tief getroffen von den Worten ihres Mentors und verlässt eilig das Zimmer. Dort muss sie sich einige Tränen verkneifen, will aber vor ihrem Kollegen keine Schwäche zeigen und weicht daher einem Gespräch aus.

Ethan wendet sich erneut an April, die zu ihrer Entscheidung steht. Sie erinnert ihn an seine Erzählungen zu seiner Schwester und fragt ihn geradeheraus, ob er diese auch dem Jugendamt überlassen hätte, wenn er wüsste, dass dies die Situation nur noch verschlechtern würde. Daniel setzt Sarah am Krankenhaus ab und macht ihr das Kompliment, dass sie sich großartig geschlagen habe. Sarah verlässt daraufhin freudestrahlend sein Auto.

Nachdem Dr. Grant noch einmal mit den Eheleuten Harris gesprochen hat, befürchtet Natalie ihre volle Enttäuschung abzubekommen. Joanna umarmt sie jedoch dankbar, da sie durch sie ihr Baby halten konnte und ihm zeigen konnte, dass sie ihn liebt. Will erkundigt sich, ob ihr das geholfen habe, was Natalie bestätigt. Will erinnert sie aber auch daran, ob das nun etwas daran ändern würde, wie sie handelt, wenn sie noch einmal so einen Fall bekommen würde. Natalie bleibt angesichts dieser Kritik verdutzt zurück.

April und Ethan suchen einen bekannten Ort für obdachlose Jugendliche auf. Als Kiki sie entdeckt, ist sie angesichts von Ethans Anwesenheit in Alarmbereitschaft. April betont aber, dass er gekommen wäre, um zu helfen. Bei Deb angekommen, überreicht Ethan ihr Medikamente und weist Kiki an, die OP-Wunde regelmäßig zu säubern und anschließend untersucht er sie noch kurz.

Lena Donth - myFanbase