Review: #2.23 Liebe tut weh
Unfassbar, dass jetzt auch schon die zweite Staffel von "Chicago Med" vorbei ist. Wo ist nur die Zeit geblieben? Anders als beim Staffel-1-Finale setzte man diesmal auf einen sehr schockierenden Cliffhanger, bei dem ich hoffe, dass er gut ausgehen wird. Zudem wurden weiterhin zarte Bande zwischen dem einen oder anderen Charakter geknüpft, bei denen ich hoffe, dass wir lange etwas davon haben werden. Zu guter Letzt wurde dann auch noch ein Charakter eingeführt, der besonders bei Connor Rhodes für Unruhe sorgen könnte.
Der Albtraum ist vorbei
Nach dem Cliffhanger aus der letzten Folge war ich sehr darauf gespannt, wie es mit Robyn Charles weitergeht und ich habe ehrlich gesagt schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Zum Glück konnte das noch verhindert werden und endlich hat man den wahren Grund für ihre Halluzinationen gefunden. Ich hatte ja immer meine Zweifel daran, dass Robyn tatsächlich eine psychische Erkrankung hat. Natürlich hat sie durch ihren Vater Daniel Charles eine Vorbelastung, aber ich persönlich habe sie nie als wirklich gefährdet angesehen. Allerdings sah es natürlich auch bei der Einlieferung auf den ersten Blick so aus, als habe sie einen neuen Schub, der schlimmer denn je ist.
In diesem Zusammenhang hat mir auch die Emotionalität der Szenen sehr gut gefallen. Denn aufgrund der Tatsache, dass man anfangs davon ausgehen musste, dass Robyn tatsächlich einen Rückfall hat, konnte man auch sehr gut die Reaktion von Daniel nachempfinden. Dieser war ja davon überzeugt, dass seine Tochter in der geschlossenen Abteilung besser aufgehoben ist, weshalb er Connor die Schuld an dieser tragischen Situation gibt. Schließlich war es Connor, der alle Hebel dafür in Bewegung gesetzt hat, um Robyn aus dem Krankenhaus zu bekommen. Mir taten aber beide leid. Daniel als Vater, der ohnehin eine Zeit lang glaubte, als solcher versagt zu haben und dann seine Tochter nach einigen Schwierigkeiten wieder bei sich zu haben, nur um sie dann nochmals auf tragische Weise zu verlieren. Connor als Freund, der offenbar schlecht damit umgehen konnte, dass ihm bei Robyn absolut die Hände gebunden waren und er keinen anderen Ausweg gesehen hat, als das zu tun, was er getan hat.
Zum Glück konnte Sarah Reese da etwas mehr ausrichten, sodass sogar Daniel die richtige Diagnose stellen konnte. Wie gesagt bin ich froh, dass es sich nicht um eine psychische Erkrankung handelt, auch wenn es erschreckend war zu erfahren, dass ein Tumor nochmals eine ganz andere Erkrankung ausgelöst hat, auf die man wahrscheinlich nicht so schnell gekommen wäre, hätte Sarah nicht auf die Feinheiten geachtet. Dies führte letztlich auch dazu, dass es zu einem sehr interessanten Gespräch zwischen Connor und Daniel kam.
Bereits in der ersten Staffel erfuhren wir, dass Connors Mutter Selbstmord begannen hat. Allerdings wusste man zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Connor sich dafür verantwortlich fühlt. Er erwähnte zwar gegenüber seinem Vater, dass sie beide Schuld seien, aber erst jetzt erfahren wir, dass Connor all die Jahre das schlimme Gefühl mit sich herum trug, seiner Mutter nicht rechtzeitig zur Hilfe gekommen zu sein. Kein Wunder also, dass er bei Robyn genau das verhindern wollte. Gut, dass Daniel die Entschuldigung annahm und die beiden nun offenbar alle Irrtümer beiseite geschaffen haben.
Ich glaube, nur so war es letztlich möglich, dass Connor Robyn klar machen konnte, ihrem Vater verzeihen zu müssen. Eine sehr schöne, wortlose Szene, die mehr ausgesagt hat, als es sonst wie viele Sätze hätten tun können. Hoffen wir mal, dass die beiden sich nicht schon wieder (endgültig?) trennen müssen, aber dazu gleich mehr.
Über die Gefühle klar werden
Das Thema Gefühle wurde in dieser Staffel ganz groß geschrieben. Allem voran bei Will Halstead und Natalie Manning]http://www.myfanbase.de/chicago-med/charakterbeschreibungen/?pid=22439/url]. Seit dem Serienstart ist eigentlich klar, dass die beiden irgendwann zusammenkommen werden. Es war ein langer Weg, der zwar noch nicht zu Ende ist, aber wir sind zumindest in diesem Finale einen großen Schritt voran gekommen und die beiden haben erkannt, dass sie Gefühle füreinander haben, denen sie sich nicht entziehen können.
Am Anfang der Staffel hatte ich ja schon angemerkt, dass [url=Jeff Clarke wahrscheinlich nur eine Art Übergang ist, die Beziehung zwischen ihm und Natalie keinen dauerhaften Bestand haben wird. Es kam also, wie es kommen musste. Dennoch fand ich den Umgang bzw. die Zusammenführung zwischen Will und Natalie im Großen und Ganzen gut gemacht. Als Vermittler fungierte hier sehr schön Jay Halstead, der als Außenstehender natürlich noch ein viel besseres Augenmerk hatte. Zumal kennt er seinen Bruder sehr gut und auch Natalie kennt er eine Weile. Jay hat eine sehr tolle Art an sich, seinen Bruder auf unausweichliche Dinge hinzuweisen. Denn so hat Will erkannt, dass er zur Wahrheit stehen und Nina Shore alles gestehen muss. Die Leidtragende ist in dem Fall leider Nina und nach den vergangenen Folgen war klar, dass sie bald das Weite suchen wird bzw. ihr auch ohne viele Worte klar ist, dass Wills Herz Natalie gehören wird. Das tat mir wirklich leid, auch wenn ich sie jetzt nicht als meinen Favoriten angesehen habe, so war es tragisch mit anzusehen.
Neben Will brauchte auch April Sexton etwas Starthilfe. Und auch hier war es der Bruder. Noah Sexton hat sich in dieser Staffel wirklich toll entwickelt und er ist für April meiner Meinung nach eine wichtige Stütze geworden. Auch er hat April sehr einfühlsam darauf hingewiesen, dass sie ihre Gefühle für Ethan Choi nicht verbergen soll. Schön, dass die Autoren auch hier nochmals darauf hingewiesen haben, wie sehr sie die Trennung von Tate Jenkins getroffen hat. Für mich unterstreicht das einfach nochmals, dass er sie meiner Meinung sehr verletzt hat und sie deswegen sehr vorsichtig geworden ist, sich auf etwas Neues einzulassen. Aber ich denke, bei Ethan muss sie sich da keine Gedanken machen. Denn auch Ethan ist eher eine verletzte Seele, bei dem ich nicht glaube, dass er April weh tun wird.
Eine weitere zarte Anbahnung gibt es bei Sarah und Noah. Ich bin schon sehr gespannt, ob sie in der dritten Staffel tatsächlich ein Paar werden, da sie eine unglaublich tolle Chemie haben, die sie unbedingt ausbauen sollten. Vor allem da Sarah offenbar tatsächlich von Joey Thomas getrennt ist. Wie schon mal gesagt, habe ich die beiden nie wirklich als Paar gesehen. Zumal Joey für mich auch eine Art Nerd darstellt, der zu Sarah nicht wirklich passt, da sie sich in meinen Augen doch weiterentwickelt hat. Trotz allem fand ich es schön, dass sie sich ehrlich für ihn und seine neue Freundin freut. Somit ist der Weg für Noah und Sarah frei. Bitte macht etwas daraus.
Neue Konkurrenz für Connor?
Zu Beginn dieser Staffel lernten wir Isidore Latham kennen, der wenig begeistert war, dass Connor ihm nun untergestellt ist, da er eine andere Kandidatin im Auge hatte. Aber ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht, dass wir mit Ava Bekker die Ärztin sehen werden, die Latham von Anfang an wollte. Ich glaube zwar nicht, dass Latham nun allzu begeistert davon sein wird, aber das erfahren wir sicher in der neuen Staffel.
Bisher weiß ich noch nicht, wie ich den neuen Charakter einschätzen soll. Fest steht aber mal, dass es eine sehr interessante Dynamik zwischen Connor und Ava geben wird. Ein bisschen befürchte ich auch, dass Ava sich an ihn heranmachen könnte, da sie schon angedeutet hat, dass sie auf solche Typen wie Connor steht. Es wird auf jeden Fall spannend werden.
Der Schockmoment
Während das Finale aus der letzten Staffel sehr ruhig über die Bühne ging, schockiert man die Fans nun mit einem unglaublichen Cliffhanger, der schon typisch für eine Dramaserie ist. Nachdem sich Daniel mit seiner Tochter ausgesöhnt hat, muss man jetzt wohl um sein Leben fürchten. Ich glaube, es war in Mitte der zweiten Staffel, als wir Kellogg kennen gelernt haben. Ehrlich gesagt war er mir von Anfang an nicht sympathisch und ich hatte immer ein sehr seltsames Gefühl, wenn er mal wieder seine Nerven verloren hat. Auch, dass er vorgegeben hat, dass er seinen Bruder (den er nicht mal hat) nach seinem (angeblichen) Selbstmord gefunden hat, war schon sehr drüber. Allerdings bin ich davon ausgegangen, dass wir diesen Mann nicht mehr zu Gesicht bekommen werden. Nun ja, es war dann wohl Wunschdenken. Zudem brauchte man sicher auch etwas Dramatisches. Wieso also nicht Kellogg zurückholen, der Daniel niederschießt und anschließend sich selbst tötet... Damit will ich nicht sagen, dass ich diesen Cliffhanger schlecht finde, doch man muss dem Ganzen wohl schon zugestehen, dass es einen leicht klischeehaften Beigeschmack hat. Denn die Versöhnung mit Robyn war eigentlich zu schön, als dass man hätte davon ausgehen können, dass ihre Beziehung nun ohne weitere Probleme ausgebaut werden könnte.
Ich gehe erst einmal nicht vom Schlimmsten aus. Denn es wäre wirklich hart, wenn Daniel direkt vor dem Krankenhaus sterben würde. Zudem fände ich es sehr schade, sollten wir diesen Charakter tatsächlich verlieren. Meine Hoffnung ist ja, dass Sharon Goodwin ihren Freund noch finden wird, da sie sich ja noch im Krankenhaus aufhält. Es könnte aber sein, dass Daniel Folgeschäden aufgrund des Schusses haben wird. Damit wäre es sicherlich auch spannend zu erleben, ob Sarah dann vorerst für ihn einspringen wird. Denn durch ihre Intuition bei Robyn hat sie ja durchaus bewiesen, dass sie vom Besten gelernt hat.
Randnotiz
- Stanley Stohl hat sich tatsächlich entwickelt. Ich würde ihn zwar nicht als meinen Favorit ansehen, aber er sorgt irgendwie dafür, dass man seinetwegen grinsen muss. Und dass er Opfer der Streiche geworden ist, finde ich sehr passend. Ebenso seine Szenen mit Maggie Lockwood waren toll gemacht.
Fazit
"Chicago Med" steckt schon längst nicht mehr in den Kinderschuhen und hat mit dieser Staffel bewiesen, wie gut es gelingt, die Charaktere weiterzuentwickeln, ohne dass diese dabei nervig werden. Sehr gut hat mir Will gefallen, den ich ja in der ersten Staffel nicht besonders leiden konnte. Aber auch Sarah und Noah haben meine Meinung nach eine großartige Entwicklung durchgemacht und ich bin sehr froh, dass NBC es zugelassen hat, dass die Geschichte weitererzählt wird, in der sicherlich noch einiges an Potenzial steckt.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Love HurtsErstausstrahlung (US): 11.05.2017
Erstausstrahlung (DE): 27.04.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 07.08.2017
Regie: Michael Waxman
Drehbuch: Diane Frolov & Andrew Schneider
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