Bewertung

Review: #3.17 Das Elternproblem

Foto: Torrey DeVitto & Nick Gehlfuss, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Torrey DeVitto & Nick Gehlfuss, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Nachdem "Chicago Med" etwas geschwächelt hat, wird uns mit #3.17 Das Elternproblem etwas sehr Spannendes und Emotionales geboten. Sehr interessant gestaltet sich die Storyline rund um Sarah Reese und ihren Vater, bei der man sehen muss, wie sich alles noch entwickeln wird. Aber auch Will Halstead und Natalie Manning nehmen sich nichts und man wird sehen, wie sich ihr Verhältnis zueinander weiter entwickelt.

Ein neues Herz für Robert

In der letzten Episode wurde Robert Haywood mit einem Herzinfarkt ins Med eingeliefert. Schon zu diesem Zeitpunkt merkte man Sarah ihre Zerrissenheit an. In dieser Episode geht es darum, dass sich Roberts Zustand so sehr verschlechtert hat, dass er auf der Transplantationsliste sehr weit nach oben gerutscht ist, man sich aber nicht sicher ist, ob man rechtzeitig neues Herz für ihn findet. Aus diesem Grund soll sich Sarah von ihrem Vater verabschieden.

Da man schon in der letzten Episode gesehen hat, wie schwer es ihr fiel, auch nur in die Nähe des Krankenzimmers zu gehen, konnte ich mir nicht vorstellen, dass Sarah dazu fähig sein wird, sich von ihrem Vater zu verabschieden. Und wenn mal betrachtet, welche Vorwürfe Robert Daniel Charles gemacht hat, konnte man Sarahs Verweigerung sehr gut verstehen.

Aber natürlich lässt sie das nicht kalt, was man sehr gut am Gespräch mit der Tochter des Patienten von April Sexton und Noah Sexton bemerken konnte. Ich glaube, insgeheim wünscht sich Sarah selbst, dass ihr Vater an seinem Herzinfarkt gestorben wäre, weswegen sie sich gut in die Gedanken einfühlen konnte. Zeitgleich wurde ihr dadurch aber auch bewusst, dass Robert ihr Vater ist und bleibt.

Mich hat es dann auch nicht erschreckt, dass Robert ihr an den Kopf warf, dass sie selbst Züge einer Persönlichkeitsstörung aufweist. Dennoch muss ich sagen, dass mir Sarah in diesem Moment unglaublich leid tat. Gerade weil sie erst vor kurzer Zeit selbst diese Aussage macht, sie glaubt, an einer ähnlichen Störung zu leiden. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es jetzt zwischen Vater und Tochter weitergeht, nachdem Robert das Herz bekommen hat.

Einsehen?

Am Anfang der Staffel war ich glücklich, als man Will und Natalie endlich ein Paar werden ließ. In den ersten Episoden hat man sich auch redlich darum bemüht, die beiden als Liebespaar zu zeigen. Doch mit der Zeit rückte immer mehr der Krankenhausalltag in den Fokus und die Probleme wurden immer mehr.

Sie nahmen so sehr Überhand, dass Natalie eine vorübergehende Trennung vorschlug. Nur, dass eine Trennung fast sinnlos ist, wenn sie noch immer zusammen arbeiten. Das soll nicht heißen, dass eine Trennung und Zusammenarbeit nicht funktionieren kann. Doch bei Will und Natalie funktioniert es meiner Meinung nach nicht. Denn schon bevor die beiden zusammenkamen, zeigte sich bei der gemeinsamen Zusammenarbeit, dass Natalie sich nichts sagen lässt, da sie am liebsten ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen will.

Ganz ähnlich war es auch bei dem Fall um den kleinen Kevin, der angeblich an einer durch Bakterien ausgelösten Krankheit leidet. Hier hat Natalie auch sehr eigensinnig gehandelt. Ich finde ihre Vorgehensweise oftmals sehr unangebracht, auch wenn sie natürlich oft auf der richtigen Spur ist. Doch mich nervt dabei immer mehr, dass sie überhaupt kein Einsehen hat und zu schnell übers Ziel hinausschießt. Und diesmal ist sie meiner Meinung nach auch einen Schritt zu weit gegangen, indem sie Will den Kuss mit Dr. Frisch vorwarf. Will hat aber gut gekontert.

Ich hätte mir gewünscht, nachdem Natalie ihren Fehler eingesehen hat, dass Will ihr auch mal seine sture Seite zeigt. Aber ich denke, dafür ist er nicht der Typ und war in dem Augenblick zu glücklich darüber, dass sie ein Einsehen hatte. Ich fürchte aber, dass dieses Einsehen nicht lange anhalten wird.

Besseres Verständnis

In dieser Episode stehen auch Ethan Choi und seine Schwester Emily im Fokus. Allerdings weiß ich noch immer nicht, was ich genau von Emily halten soll. Bisher hat man noch nicht viel von ihr gesehen und das, was man von ihr gesehen hat, verursachte entweder Chaos oder unangenehme Situationen für April Sexton.

Diesmal wirkte es am Anfang ganz ähnlich. Denn zunächst hat Emily mit ihrem nächtlichen Ausflügen dafür gesorgt, dass Ethan sein Auto nicht benutzen kann und dann hat sie ihn zum Teil bei seiner Arbeit auf der Straße behindert, indem sie sich sehr auf Josh eingelassen hat und Ethan ihn deswegen nicht eingehend untersuchen konnte.

Josh lebt auf der Straße, obwohl er von Adoptiveltern aufgenommen wurde. Dass er dennoch auf der Straße lebt, zeigt eigentlich schon, dass er kein allzu großes Vertrauen zu Menschen hat. Einzig und alleine zu seinem Hund, was ich eigentlich sehr schön finde. Allerdings verhinderte seine Bindungsangst zunächst auch die Untersuchung im Krankenhaus und hier kommt Emily ins Spiel.

Von ihr wissen wir, dass sie von Ethans Familie adoptiert wurde. Damit hat sie schon einen ersten und wahrscheinlich auch wichtigsten Bindungspunkt mit Josh gemeinsam. Ihr ist es eigentlich auch zu verdanken, dass er sich im Krankenhaus behandeln lässt. Ich fürchte nur, dass er sich nach seiner Behandlung nicht zu hause erholen wird. Mich würde es freuen, wenn man diese Storyline noch etwas länger verfolgen würde und Emily darin einbindet. Aber ich bin auch gespannt, ob sich dadurch das Verhältnis von Ethan und Emily etwas verbessert und wir etwas mehr über ihre gemeinsame Kindheit erfahren.

Randnotizen

  • Der Fall von Natalie und Will hat mal wieder gezeigt, dass manchen Eltern wichtig ist, ihre Ehe zu schützen und dafür das Leben ihres Kindes aufs Spiel zu setzen. Obwohl ich auch die Mutter verstehen kann, die sich nicht eingestehen kann, dass sie für das Leiden ihres Kindes verantwortlich ist. Dennoch ist es schlimm, dass sie durch ihre Angst das Kind noch kränker gemacht hat.
  • So ganz weiß ich immer noch nicht, was die Autoren mit Connor Rhodes und Ava Bekker vorhaben. Ich bin aber froh, dass Ava nicht auf Cornelius Rhodes reingefallen ist. Andererseits frage ich mich, ob sie ihn nur provozieren wollte oder ob sie ihm so zeigen wollte, dass er vielleicht doch Gefühle für sie hat, die er sich nicht eingestehen will.
  • Ich kann Peter Kalmick einfach nichts abgewinnen. Für mich ist er ein absoluter unsympathischer Typ. Ich finde, Sharon Goodwin hat richtig gehandelt, die anderen Patienten und das Personal nicht unnötig in Gefahr zu bringen.
  • Sehr gut hat mir auch der geschwisterliche Moment zwischen April und Noah gefallen. Die beiden wirken immer ausgeglichener zueinander.

Fazit

Diesmal kann "Chicago Med" deutlich besser überzeugen und setzt meiner Meinung nach seinen Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen den Charakteren. Dabei wird deutlich, dass Ethan und Emily einen Schubs brauchten, Will und Natalie momentan eher negativ auffallen und spannend bleibt es weiter zwischen Sarah und ihrem Vater, bei denen ich immer noch eine baldige Katastrophe befürchte.

Daniela S. - myFanbase

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