Bewertung

Review: #7.09 Schlussakkord

Bereits im Vorfeld kündigte Derek Haas an, dass es für "Chicago Fire" eine weihnachtliche Episode geben würde. Diese war aber gelinde gesagt nicht toll. Dementsprechend war ich auch etwas in Sorge, dass auch "Chicago Med" eine mit #7.09 Secret Santa Has A Gift For You bekommen sollte, da es eben von OneChicago das Sorgenkind ist. Allerdings muss ich sagen, dass doch ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis bin, da es einige tolle Momente gegeben hat, die im weiteren Staffelverlauf noch interessant werden könnten.

Ich möchte gerne mit dem Fall von Stevie Hammer und Vanessa Taylor beginnen. Erst einmal bin ich froh, dass man Stevie nicht weiter in die Schiene getrieben hat, die mich nur allzu sehr an Natalie Manning erinnert und mir nicht gefallen hat. Jedoch hat ihr gemeinsamer Fall mit Vanessa gezeigt, dass sie durch ihre eigene Vergangenheit mit ihrer Mutter Terri genügend Empathie hat und auf verschiedene Dinge achten kann, um die richtige Diagnose stellen zu können.

Mir war bereits kurz nach der Einlieferung von Eve klar, dass irgendetwas nicht stimmen konnte und damit meine ich gewiss nicht ihr Krankheitsbild, sondern dass sie etwas verschweigt. Das Ganze wurde untermauert, da die Karten von ihr und ihres Mannes nicht funktioniert haben. Letztlich fand ich es aber schlimm, dass sie sich so sehr dafür geschämt hat, gefeuert worden zu sein, dass sie das nicht mal ihrem Mann anvertrauen konnte. Ich denke, an diesem Beispiel von Eve konnte man mehr als deutlich erkennen, wie wichtig es Menschen ist, gesellschaftlich gut da zu stehen. Und man hat gesehen, wie schwer es einen belasten kann, wenn man versucht, mit sich selbst alles auszumachen und dass solche Geheimnisse, wie sie Eve oder auch Stevie und Vanessa hatten, alles nur unnötig verkomplizieren.

Ich finde es gut, dass Vanessa etwas bei diesem Fall für sich mitnehmen konnte, auch wenn ich es eben nicht sonderlich mag, wenn das Krankenhauspersonal zu sehr in Patientenfälle involviert sind. Doch gerade bei Vanessa und Maggie Lockwood hat sich für mich bereits in den letzten Episoden abgezeichnet, dass Erstere verdammt froh ist, ihre biologische Mutter in ihrem Leben zu wissen, auch wenn sie sich anfangs mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat und sich beiden damit alles schwerer gemacht hat, als es hätte müssen. Und da es sich hier um eine weihnachtliche Episode handelt, ist das wohl das schönste Geschenk für Maggie, als Vanessa sie vor versammelter Mannschaft als ihre Mutter anerkannt hat. Ich bin schon wahnsinnig gespannt, was uns jetzt noch erwartet. Und bitte, liebe Autor*innen von "Chicago Med", gönnt den beiden Glück und zerstört es nicht sofort wieder.

Da wird beim Zerstören sind: Ich hoffe, dass wir uns nicht von Sharon verschieden müssen. Das wäre zwar handlungstechnisch logisch nachvollziehbar, weil sie eben durch die Meldung beim FBI dafür gesorgt hat, dass Jessa Rinaldi und Matt Cooper verhaftet werden und es ja immer mal wieder heißt, dass Köpfe rollen müssen, aber es wäre eben schade um den Charakter selbst. Seit Beginn der Serie gehört Sharon zum festen Stamm der Serie und hat eben auch guten Einfluss bzw. ihr liegt wirklich etwas am Krankenhaus in menschlicher Hinsicht. Wenn ich da an Peter Kalmick, Matts Schwiegervater Robert oder auch Gwen Garrett denke, denen es fast ausschließlich nur um das Finanzielle geht. Nein, da ist mir Sharon um so vieles lieber. Wobei ich mir immer noch keinen Reim darauf machen kann, ob es nun echt so nötig gewesen wäre, Jessa und Will eine Art Liebesgeschichte andichten zu müssen, da wir die Gute ja nun offenbar zum letzten Mal gesehen haben.

Liebesgeschichte ist auch ein nettes Stichwort. Wobei ich mir hier auch nicht ganz sicher bin, ob uns da nicht doch irgendwie bald ein Liebesdreieck zwischen Marcel, Pamela und deren Tochter Avery erwartet. Wenn dieses aber so wie bei der zweiten Staffel von "Emily in Paris" gehandhabt wird, nehme ich es gerne mit Kusshand. So wirklich sicher bin ich mir nämlich noch nicht, welche Paarung mir besser gefällt. Marcel und Avery wirken in jedem Fall vertrauter miteinander bzw. sind ausgeglichener in ihrem Umgang miteinander. Marcel und Pamela haben aber eine knisternde Chemie miteinander, die mir auch wahnsinnig gut gefällt und von der ich gerne mehr sehen wollen würde und ich glaube Pamela kein Stück, dass der Kuss einfach nur Spaß gewesen ist. Das war Anziehung und ich denke, genau aus diesem Grund hat sie sich dann schnell verabschiedet. Ich freue mich aber auch für Ruben und seine Familie, dass er eine neue Leber bekommen und die OP geklappt hat. Das ist ebenfalls ein Weihnachtsgeschenk.

Kommen wir dann mal zu Archer. Ich finde diesen Charakter so faszinierend, weil man eben nie bei ihm weiß, woran man ist. Auf der einen Seite scheint er alle gegeneinander ausspielen zu wollen und für Unruhe zu sorgen. Auf der anderen Seite ist er durch seine PTBS eben auch jemand, der, wie Daniel es ausgedrückt hat, sich nicht wirklich um sich selbst kümmert. Ich kann aber auch verstehen, dass es bei ihn in Wellen kommt und ihn das vielleicht auch teilweise unangenehm ist. Ich finde es aber auch wirklich toll von ihm, dass er physische Krankheiten nun anerkannt und auch Respekt davor hat. Es stellt sich zwar für mich die Frage, ob das langanhaltend sein wird, aber das wird die Zeit zeigen. Im Übrigen finde ich eine VR-Brille verdammt interessant. Die wäre echt toll, dann würde die Gesellschaft vieles besser verstehen.

Fazit

Das Midseason-Finale von "Chicago Med" hat mir besser gefallen, als das der Mutterserie. Es bot einige Überraschungen, deren Entwicklungen sich im weiteren Verlauf der Staffel noch als sehr interessant herausstellen könnten, denn die optimalen Weichen wurden jetzt schon einmal gestellt. Staffel 7 macht wirklich einen guten Job.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Chicago Med" ansehen:


Vorherige Review:
#7.08 Häutungen
Alle ReviewsNächste Review:
#7.10 Der äußere Schein

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Chicago Med" über die Folge #7.09 Schlussakkord diskutieren.