Bewertung

Review: #7.14 Was wäre wenn?

In dieser Staffel überrascht mich "Chicago Med" wirklich des Öfteren und das meine ich im positiven Sinne. Denn auch diese Episode hat die ein oder anderen Überraschungsmomente, die neue Entwicklungen der Charaktere und deren Konstellationen mit sich bringen könnten.

The cancer isn't back

Ich möchte gerne mit der Geschichte beginnen, die mich am meisten berührt hat und aus der ich noch selbst etwas für mich herausziehen konnte. Ich muss sagen, dass ich mir wirklich nicht sicher gewesen bin, was die Biopsie bei Maggie Lockwood ergeben wird. Hier hat man uns wirklich auf die Folter gespannt, denn das Ergebnis wurde Maggie und uns erst relativ am Ende dieser Episode präsentiert. Diese Entscheidung fand ich im Nachhinein wirklich gut und diesmal muss ich es sogar loben, dass der Patientenfall von Maggie und Will Halstead eingeflossen ist, was ich ja gerne mal verteufle. Vom Aufbau war dies nämlich wirklich toll, weil man eben Maggie angemerkt hat, dass sie angespannt ist, aber auch nicht drüber reden wollte, allerdings auch eine Ablenkung gebraucht hat. Hier konnte ich dann auch Will verstehen, dass er sie nicht mitnehmen wollte. Nicht weil er unbedingt dachte, dass sie es nicht schaffen würde, sondern weil er sich nicht sicher war, wie sein Patient Ellis reagieren würde.

Ellis ist schon eine coole Socke. Ein älterer Mann, der aufgrund einer Polio-Erkrankung fast sein ganzes Leben lang an die Eiserne Lunge gefesselt ist, weil er sonst nicht überleben würde. Ich muss zugegeben, dass ich bei dieser 'Enthüllung' auch einen kurzen Moment schockiert gewesen bin, denn solche Patientenfälle zeigt uns "Chicago Med" dann doch eher selten. Aber ich denke, dieser Fall bzw. diese Begegnung zwischen Maggie und Ellis war extrem wichtig für beide, aber wahrscheinlich für Erstere noch mehr. Man hat ihr die Nachdenklichkeit ja angesehen und ich vermute fast, dass ihr Ellis' Zustand gezeigt hat, dass das Leben trotzdem weitergehen kann und man für viele Dinge dankbar sein kann. Und ich denke, Maggie hat bei Ellis' Anblick gemerkt, dass es schlimmer sein könnte.

Gerade deshalb fand ich es auch wichtig, dass sie ein Gespräch unter vier Augen geführt haben, denn Ellis war die perfekte Außenperspektive, die Maggie gebraucht hat. Dadurch wurde sie nicht nur von ihrer Nachdenklichkeit 'befreit', sondern ihr wurde durch ihn auch eine Möglichkeit aufgezeigt, was machbar ist, hätte sie wirklich nicht mehr arbeiten können und das Ganze mit der passenden Portion Humor, die mir persönlich sehr vertraut vorkommt. Und ich glaube, Ellis hat überlebt, weil er – trotz oder gerade wegen seines Zustandes – noch vieles vorhat.

Maggie hat zwar keinen Krebs, doch ich frage mich noch immer, was sie dann hat. Hoffentlich werden wir darüber noch aufgeklärt. Im Übrigen fände ich eine Freundschaft zwischen Maggie und Will spannend. Die beiden haben zwar schon viele Jahre miteinander zu tun, aber eher wenn es um Natalie Manning und Co. ging, eine richtige Freundschaft war das für mich allerdings nicht. Was nicht ist, kann ja noch werden, oder?

Stevie and Terri

Wie ich schon in meiner Einleitung schrieb, sorgt "Chicago Med" in dieser Staffel für die ein oder andere Überraschung. Ich hatte nämlich nicht damit gerechnet, dass wir Terri Hammer noch einmal wiedersehen werden, zumal OneChicago solche Stories auch gerne mal fallen lässt, doch diesmal hat man es weitergesponnen. Ich war wohl ähnlich überrascht wie Stevie Hammer, als es hieß, ihre Mutter wird aus der Psychiatrie entlassen.

Irgendwie hatte ich dann aber auch ein freudiges Gefühl in mir, weil Terri zum einen selbst erkannt hat, Hilfe zu brauchen und zum anderen, weil sie durch die Therapie quasi zu sich selbst gefunden hat. Ich konnte auch nachvollziehen, weswegen sie Daniel Charles zunächst untersagt hat, Stevie über all das in Kenntnis zu setzen. Ich sagte ja schon mal, dass Stevie es gut meint, aber es wirkt oftmals auch einfach anders und wird negativ. Ich kann sehr gut verstehen, dass Terri sich ihre Fortschritte von ihrer Tochter nicht kaputt machen lassen wollte, denn für sie sind diese nun wirklich wichtig. Ich bin aber auch froh, dass sie Daniel dann erlaubt hat, mit Stevie die Krankenakte durchzugehen.

Für Stevie war dies ebenfalls enorm wichtig, denn sie wusste eben nicht, dass ihre Mutter unter einer bipolaren Störung leidet. Naja, woher auch? Stevie war ein Kind und hat es nicht anders erlebt. Dennoch bin ich froh, dass sich die beiden ausgesprochen haben, denn ich glaube, das war wichtig, damit sich ihre Beziehung stabilisieren kann. Und wo wir gerade dabei sind. Ich glaube noch immer nicht, dass Stevie tatsächlich zu ihrem Mann Andrew zurückgehen wird, dafür fand ich ihre Zweifel am Ende der letzten Episode einfach zu deutlich. Das soll aber auch nicht heißen, dass ich mir eine Beziehung zwischen Stevie und Will wünsche, auch wenn seinerseits doch schon einiges drauf hindeutet. Nein, bitte liebe Autor*innen, erspart uns das, denn die kumpelhafte Beziehung der beiden gefällt mir viel besser.

What else

Sonst gab es auch noch ein paar Dinge, die erwähnt werden sollten. Ich habe schon mehrfach betont, dass ich Sharon Goodwin mag und dass sie ruhig öfters in den Krankenhausalltag eingebunden werden darf. Hatte allerdings nicht erwartet, dass es so schnell geht. Hier hat mir auch die Art und Weise gefallen, weil sie dem guten Randall Shentu auch noch gezeigt hat, dass seine Richtlinien eigentlich Mist sind. Wobei ich dann auch schon einen Schrecken bekommen habe, dass er nun auch noch zu praktizieren scheint. Dazu haben wieder mal wunderbar die Kommentare von Dean Archer gepasst, der immer irgendwie die treffenden Aussagen liefert und der Sharons Vorhaben genial durchschaut hat. Man darf hier gerne mehr solcher Szenen bieten. Was ich allerdings von Randall und Vanessa Taylor halten soll, weiß ich auch noch nicht. Muss man vielleicht sehen, wie sich das entwickelt und vielleicht wird Randall ja noch zu einem Sympathieträger?

Sehr sympathisch finde ich allerdings die Szenen zwischen Daniel und Lonnie Richardson. Nachdem sie ihm ja offenbart hat, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hat, hatte ich schon die Vermutung, dass sie ein möglicher Love Interest für ihn werden könnte und in gewisser Weise freut mich auch die Entwicklung, denn ich kann Daniel schon verstehen, dass er die Vertrautheit mit ihr vermissen würde, denn die beiden haben so ein Vertrauensverhältnis über die Jahre aufgebaut... Hier würde ich mich tatsächlich über eine Entwicklung einer Liebesbeziehung freuen. Ähnlich ergeht es mir ja bei Crockett Marcel und Pamela Blake. Ich finde es schade, dass sie ihn jetzt wieder so abblitzen lässt, denn das, was ja zwischen ihnen steht, könnte bestimmt mit einem Gespräch geklärt werden und ich hoffe, dass es dazu noch kommen wird. Hingegen hat mir die Annäherung zwischen Dylan Scott und Terrell Walker gut gefallen. Dass er Legasthenie hat ist zwar nicht toll, aber hier konnte man mal wieder erkennen, was für ein toller Freund er ist und ich habe ein gutes Gefühl, dass Dylan und Terrell wirklich wieder gute Freunde werden.

Fazit

"Chicago Med" hat in meinen Augen eine tolle Episode abgeliefert, die einem viele Eindrücke gegeben hat, die für interessante Entwicklungen sorgen könnten.

Daniela S. - myFanbase

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