Bewertung

Review: #9.04 Der Familienfluch

Foto: S. Epatha Merkerson & Nicolette Robinson, Chicago Med - Copyright: 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.; George Burns Jr/NBC
S. Epatha Merkerson & Nicolette Robinson, Chicago Med
© 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.; George Burns Jr/NBC

Wenn man sich die OneChicago-Woche so ansieht, dann konnte "Chicago Med" am meisten überzeugen, auch wenn man mit Zola Ahmad wieder in Richtung Versicherung geht, was wir schon zur Genüge gesehen haben. Allerdings erleben wir diesmal auch etwas Privates, was ich spannend finde. Spannend und emotional wird es in nächster Zeit auch bei Sharon Goodwin.

Fangen wir mal bei Dean Archers Patient an. Ich bin froh, dass Dean wieder da ist, auch wenn es nur eine Woche Abwesenheit war und die auch logisch erklärt wurde, jedoch ist er ein Charakter, bei dem das echt extrem auffällt. Er hat Jordan zum Patienten, der im ersten Moment so wirkt, als würde er mit seiner Panik übertreiben. Wenn man seine Geschichte mit seinem Vater und Großvater aber hört, kann man seine Angst mit Sicherheit verstehen. Mir tat er wirklich leid, weil Jordan eben keine weiteren Symptome hatte und dann ist er auch noch an Dean geraten, der ja auch nicht gerade für Empathie steht. Doch diesmal hat mich der gute Dean absolut überrascht, weil er doch ziemlich empathisch herüberkam. Ich frage mich, ob das mit seiner eigenen Transplantation zusammenhängt. Damit will ich nicht sagen, dass seine neue Niere für seine Empathie sorgt. Aber er hatte wahrscheinlich genug Zeit, sich über manche Dinge klar zu werden und alleine schon seine Danksagungen an Hannah Asher haben für mich gezeigt, dass sich etwas bei ihm verändert hat, was ihn mir durchaus sympathischer gemacht hat. Ich bin froh, dass dem so gekommen ist, nicht nur wegen Jordan, sondern auch Zola konnte davon profitieren. Wie gesagt finde ich es ein bisschen schade, dass bei ihr wieder die Versicherung eine enorme Rolle gespielt hat, wobei ich denke, dass man das hätte auch noch anders lösen können. Aber wäre Dean noch immer so gewesen, wie Hannah ihn kennengelernt hat, wäre Zola diesmal echt weg vom Fenster gewesen. Stattdessen kann sie einen zehnwöchigen Ethik-Kurs machen, dem wir hoffentlich auch gelegentlich beiwohnen können und den wir nicht nur im Off erleben, dafür ist dieser Kurs viel zu wichtig für Zolas weitere Entwicklung.

Wo wir schon mal bei Zola sind: Mir hat das Gespräch mit Maggie Lockwood unglaublich gut gefallen und Maggie ist für solche Gespräche die absolut richtige Person. Ich finde es aber einfach auch ein bisschen schade, dass man quasi fast drei ganze Episoden darauf verschwendet hat, Zola immer wieder mit Versicherungen in Verbindungen zu bringen, die zwar jetzt untermauert haben, warum sie so hinterher ist, aber das hätte man echt anders regeln können. Aber mal davon abgesehen hat Zolas Offenbarung über ihre Vergangenheit gezeigt, was für ein toller Mensch sie eigentlich ist und dass man sie in Notfallsituationen eigentlich immer an seiner Seite weiß und vielleicht heilt sie dadurch auch ein Stück weit selbst, wenn ich ihr Erzähltes noch einmal Revue passieren lasse. Und vor allem scheint Zola ja jetzt aus ihren Fehlern gelernt zu haben, weil sie bei Floyd viel zu sehr auf die Versicherung fixiert war, die ja nicht zahlen wollte, so dass sie das Wichtigste und Ausschlaggebendste eigentlich aus den Augen verloren hat und Floyd bald daran gestorben wäre. Aber so oder so scheint Zola ein interessanter Charakter zu sein, bei dem man sicher noch einiges erwarten kann und ich bin gespannt, wen sie mit ihrer Art wirklich noch zur Weißglut treibt. Mit Crockett Marcel, Sharon und Dean haben wir ja schon drei potenzielle Kandidaten und Kandidatinnen, die bereits das Vergnügen hatten.

Ein Vergnügen war es auch, endlich mal wieder Nellie Cuevas wiederzusehen. Ich hatte schon befürchtet, man hätte sie mit der neuen Staffel auch gleich mal aussortiert. Da wäre uns aber jetzt echt was entgangen. Ich hoffe, ich habe die Szenen zwischen Nellie, Zola und Hannah richtig gedeutet und "Chicago Med" ist tatsächlich dabei, eine Freundschaft zwischen den dreien aufzubauen, was mich an die Freundschaft zwischen Sylvie Brett, Stella Kidd und Violet Mikami in "Chicago Fire" erinnert, wo ich auch jeden Moment genieße. Ich hätte mir zwar bei Hannah und Co. eine andere Thematik gewünscht, aber wie ich schon letzte Woche schrieb, sind solche Themen aktuell auch wichtig und Dick Pics sind in der heutigen Zeit echt keine Seltenheit mehr. Da ist es durchaus verwunderlich, dass Hannah erst eins bekommen hat, während Nellie und Zola schon weitaus mehr davon hatten. Ich fand aber trotzdem cool, wie sie alle damit umgegangen sind, was mich doch auch herrlich amüsiert hat und auch wenn ich das Wyatt in dieser Art und Weise niemals zugetraut habe, bin ich froh, dass es doch zu keinem Date zwischen ihm und Hannah gekommen ist. Wer weiß, was Hannah und uns dann auch noch erwartet hätte. Außerdem arbeitet man einfach schon zu deutlich daraufhin, dass sie Interesse am schönen Mitch Ripley hat. Ich hoffe nur, man dehnt es nicht zu weit aus, nicht dass ich dann noch mein Interesse an der möglichen Paarung verliere, weil man es zu sehr in die Länge zieht. Ein kleiner Flirt zwischen den beiden wäre mal ganz nett und vielleicht können Zola und Nellie ein bisschen nachhelfen. Spaß daran hätten sie mit Sicherheit.

Kommen wir jetzt mal zu Familie Goodwin. Bei denen hängen ja auch die Gewitterwolke unmittelbar über ihnen und ich bin nicht sicher, was ich davon halten soll. Ich mag die Szenen zwischen Sharon und Dennis Washington unglaublich gerne, schade nur, dass wir noch nicht mehr zwischen ihnen gesehen haben, obwohl sie schon ein halbes Jahr zusammen sind und ich befürchte bei den neuesten Entwicklungen bei Sharons Familie auch, dass wir weiter darauf verzichten müssen, mehr von der Paarung Sharon/Dennis zu sehen. Bert Goodwin ist nämlich wieder da und ich finde ihn absolut nicht unsympathisch, aber die neueste gesundheitliche Entwicklung bei ihm verheißt ja nichts Gutes, auch wenn man sich noch im Anfangsstadium ist und es noch nicht mal sicher ist, dass Burt tatsächlich Anzeichen von Demenz hat. Ich würde mir ja auch eine andere Erkrankung 'wünschen', die nur sehr ähnliche Symptome aufzeigt, aber in ihrem Verlauf weniger dramatisch ist und auch weniger dramatisch enden wird. Damit ist aber wahrscheinlich nicht zu rechnen. Dramatisch hierbei fand ich vor allem, dass der kleine Enkel darin involviert ist und man froh sein kann, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist. Interessant ist auch, dass Sharon offenbar so wenig Kontakt zu Bert und ihrer Familie hat, dass sie erst jetzt etwas von den Veränderungen ihres Ex-Mannes mitbekommen hat. Etwas befremdlich finde ich das schon, denn ich habe bisher gedacht, dass Sharon ein ziemlich gutes Verhältnis zu Tara Goodwin hat und sie regelmäßig in Kontakt stehen. Aber das scheint bisher noch nicht der Fall gewesen zu sein. Ich denke, wir können uns hier auf etwas ziemlich Emotionales einstellen, was Sharon enorm fordern wird und darauf bin ich durchaus gespannt.

Fazit

"Chicago Med" hat seine Sache ziemlich gut gemacht. Mit Zola hat man zwar erneut in dieselbe Kerbe wie auch sonst geschlagen, was etwas an Wiederholung erinnert, aber ich denke, mit der Rückkehr von Dean hat man nun einen guten 'Gegenspieler' für Zola, so dass Pepp reinkommen wird. Spannend und emotional wird es auch bei Sharon und ihrer Familie, worauf ich mich freue, da man mal mehr private Seiten von Sharon erleben wird können. Spannend könnte es auch bei Sean Archer werden, der einen neuen Job hat, der ziemlich gut auf ihn zu passen scheint.

Daniela S. - myFanbase

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