Review: #9.03 Verunsicherung

"Chicago Med" überrascht mich seit zwei Staffeln doch immer wieder positiv. Da wir aber auch erst am Anfang von Staffel 9 sind, kann ich noch nicht abschätzen, wie die Entwicklungen sind. Aber ich finde es gut, dass sich diesmal ohne Wenn und Aber für die Patienten und Patientinnen eingesetzt wurde. Es scheint somit so, als ob man diesmal die amerikanischen Krankenversicherungen anprangern würde und das nicht so falsch.

Ich will dann auch gleich mal bei den Versicherungen bleiben, denn wenn es auch stimmt, dass Deutschland ein besseres Gesundheits- und Versicherungssystem hat, waren für mich bei dem Patienten Vince durchaus die ein oder andere Parallele zu erkennen, mit der auch Deutschland immer wieder zu kämpfen hat. Bei Vince handelt es sich um den Patienten von Zola Ahmad und Crockett Marcel, der unter metastasierenden Darmkrebs leidet und keine Nahrung mehr bei sich behalten kann, weil der Tumor auf den Magen drückt. Aber bis auf die Nahrungsaufnahme kann er mit seinem Mann ein völlig normales Leben führen, dennoch ist die Versicherung nur bereit, für eine Magensonde aufzukommen, die aber eben seine Lebensqualität einschränken würde. Ich finde solche Thematiken wichtig, aber sie gehen auch ziemlich an die Schmerzgrenze – an meine zumindest. Denn gerade wenn es um Lebensqualität geht, die ja hier zum Teil eh schon irgendwie eingeschränkt ist, sollte der Patient bzw. die Patientin im Vordergrund stehen und nicht, was kostengünstiger besser ist. Wie gesagt, habe ich hier durchaus ein paar Parallelen zu Deutschland erkannt, auch wenn man mir sicherlich den Vogel zeigen wird. Aber wer schon mit sowas Ähnlichem mit Versicherungen zu tun hatte, wird mir sicher zustimmen und es ist doch wirklich traurig, dass es da offenbar noch immer keine wirkliche Besserung gibt. Interessant fand ich aber die Entwicklung. Bevor ich aber darauf zu sprechen komme, muss ich Marcel erwähnen. Kurz vor Staffelstart wurde bekannt, dass er in den Vorstand gehen wird. Ich fand es erst überraschend, weil dazu nie ein Wort fiel. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das mit den Ereignissen rund um Jack Dayton zu tun hat und praktisch wurde er ja von Zola ins kalte Wasser geworfen. Es hieß in der letzten Episode, Zola sei der weibliche Will Halstead. Ich habe aber eher die Vermutung gehabt, sie setzt dem Ganzen noch eins drauf. Ich fand es ein bisschen erschreckend, dass das Med mit der Versicherungen Verbindungen eingehen wollte. Ich hatte eigentlich gedacht und erwartet, dass man vorher genauere Erkundigungen einholen würde. Wenn ich aber auch an Peter Kalmick denke, dann hat sich meine Frage nach dem 'Warum' allerdings auch schon erledigt.

Zola hat zwar mal wieder gehandelt, wie sie es bereits letztens getan hat, aber diesmal hat sie Marcel auch noch gleich mit reingezogen – während Will alle schützen wollte. Letztlich hat sie aber nicht so viel falsch gemacht. Der einzige 'Fehler' war mal wieder, dass sie ihn nicht vorher informiert hat. Mir hat dann aber wahnsinnig gut gefallen, wie er bei der Vorstandssitzung für sämtliche Patienten und Patientinnen eingetreten ist. Ich glaube auch aber auch nicht, dass er ewig im Rat bleibt, weil Marcel mehr ein Macher in der Praxis, aber weniger in der Theorie ist.

Tragisch fand ich auch das Ehepaar Paul und Pamela. Manchmal hat man wirklich keinen anderen Weg, als seinen Partner hinters Licht zu führen, damit ihm geholfen wird. Wobei es echt erschreckend ist, was sich bei Paul tatsächlich hinter der Diabetes und der Depression verborgen hat. Und ich fand es aber auch sehr logisch, aber es ist einfach tragisch. Ein Trost ist jedoch, dass es rechtzeitig entdeckt wurde. Ich habe allerdings nicht sofort verstanden, warum er die Scheidung von seiner Frau wollte, immerhin hat sie ihm quasi das Leben gerettet. Die Erklärung von Daniel Charles fand ich aber auch sehr einleuchtend. Nach so einer Nachricht ist es wie ein Warnschuss bzw. ein Schuss, nochmals manches zu überdenken. Ähnlich geht es mir auch oftmals kurz vor dem Jahreswechsel, dass ich mir dann alles nochmal durch den Kopf gehen lasse. Aber selbst wenn es sich bei Ben Campbell ähnlich verhalten sollte, verstehe ich noch immer nicht, warum gerade jetzt. Mir fehlt leider weiterhin die Erklärung. Mir tut Maggie Lockwood aber echt leid, denn nun muss den Termin bzw. solche Termine ohne Ben wahrnehmen und hat keine wirkliche Unterstützung mehr, die aber extrem wichtig ist. Mir hat daher gut gefallen, wie Daniel reagiert hat und insgeheim wünsche ich mir, dass er es ist, der sie begleitet hat oder sie von nun an generell begleiten wird. Sharon Goodwin scheint keine Zeit zu haben.

Wobei wir auch schon beim Thema wären, was mich so überrascht hat. Ich hatte zwar nur eine minimale Hoffnung, wir würden George Thomas wiedersehen, gerade weil es da so eine Anbandlung mit Sharon gegeben hat. Doch das kann man sich jetzt abschminken. Überraschend war es dann doch, dass sie bereits sechs Monate in einer Beziehung mit Dennis Washington ist. Entgegen des Krankenhausfunkes haben die beiden es wirklich lange geschafft, ihre Beziehung geheimzuhalten. Zudem ist Sharon das Glück absolut vergönnt und ich bin gespannt, was uns da noch erwartet. Neben Sharons Liebesleben haben wir auch das von Hannah Asher. Hier muss ich aber sagen, hätte ich das Drumherum nicht gebraucht. Mir ist zwar klar, dass man in Serien Sachen wie Datings-Apps als aktuelle Themen einbauen will, aber ich fand, dass es absehbar war, dass es keine Fortsetzung geben würde. Man arbeitet gemächlich daraufhin, damit sich zwischen Hannah und Mitch Ripley etwas entwickelt. Ich habe nichts dagegen, frage mich aber, inwieweit seine Vergangenheit eine Rolle spielen wird.

Fazit

"Chicago Med" wartet mit einigen Überraschungen auf, die im Staffelverlauf noch interessant werden könnten und den Charakteren neue Entwicklungen geben könnten.

Daniela S. - myFanbase

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