Bewertung

Review: #9.02 Die Frau aus der Vergangenheit

Foto: S. Epatha Merkerson , Chicago Med - Copyright: 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.; George Burns Jr/NBC
S. Epatha Merkerson , Chicago Med
© 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.; George Burns Jr/NBC

"Chicago Med" hat zum Staffelstart eine Glanzleistung hingelegt und ich will auch nicht wirklich sagen, dass diese Episode schlechter war. Allerdings gibt es ein paar Themen, die mir bitter aufgestoßen sind und manche, bei denen ich die Richtung noch nicht deuten kann.

Ich habe schon letzte Woche nicht verstanden, warum sich Maggie Lockwood und Ben Campbell scheiden lassen wollen. Zumal ich es auch noch als vorübergehende Trennung verstanden habe. Den Grund dafür verstehe ich aber noch immer nicht. Mir ist klar, dass die beiden durch das Auftauchen von Grant Young einige Probleme hatten. Aber ich hatte die Probleme nie so gedeutet, dass es in einer Scheidung endet. Mir fehlt da tatsächlich noch immer ein paar Zusammenhänge. Es scheint aber definitiv von Ben auszugehen, was ich ziemlich schade finde, auch weil die Szene zwischen den beiden nach dem Schneesturm für mich einfach nicht ins Bild passt. Es läuft aber wohl tatsächlich alles daraufhin aus, dass man dieses Paar tatsächlich bald der Vergangenheit zuschreiben muss. Maggie tat mir leid, denn diese Scheidung und Mediation scheint sie eiskalt erwischt zu haben und das ganze Gespräch und am Anfang und am Ende dieser Episode war nicht schön mitanzusehen und tat einfach nur weh. Sollte es also zur Scheidung kommen, dann hoffe ich einfach, dass man zumindest Sharon Goodwin weiterhin einbindet. Ein bisschen vermisse ich die Freundschaftsszenen zwischen den beiden Frauen. Zumal Sharon schon einmal in einer ähnlichen Lage steckte und Maggie somit beistehen könnte, wenn diese es will. Ich denke aber auch, dass das Gespräch mit Leanne Archer einiges bewirkt hat.

Es war durchaus überraschend die Exfrau von Dean Archer zu sehen. Als sie zwischen Vater und Sohn aufkam, dachte ich zwar schon, dass wir sie bald zu Gesicht bekommen würden, aber wahrlich nicht so schnell. Ich muss sagen, sie war mir im ersten Moment durchaus unsympathisch, weil sie reingeschossen kam, wie eine Furie und sich nicht beliebt gemacht hat. Ich hatte aber auch das Gefühl, die Ehe der Archers war unglaublich leidenschaftlich und temperamentvoll. Genauso kann man aber auch durch das kurze (Streit-)Gespräch ableiten, wie viel zwischen ihnen noch im Argen liegt. Wieder einmal war es aber auch da Hannah Asher, die mich begeistern konnte. Nicht nur, weil mich ihr Einschreiten auch an die letzte Staffel erinnert hat, man merkt einfach immer wieder, wie gut befreundet sie mit Dean mittlerweile ist. Ich musste ja doch schmunzeln, als sie sein damaliges Verhältnis ihr gegenüber angesprochen hat. Aber ein genau solches brauchte es nun, um sich behaupten zu können. Musste man aber wieder mal eine kleine, aber dennoch unmissverständliche Andeutung in die Richtung geben, wie Hannah und Dean als Paar sein würden? Ich hätte nicht mal was gegen den Altersunterschied, denn Alter sollte in keiner Beziehung eine Rolle spielen. Mich stört vielmehr der Gedanke, dass es wohl nicht möglich ist, eine platonische Beziehung zwischen Mann und Frau geben kann und das ist einfach falsch. Hannah hat in dieser Episode mehrfach bewiesen, wie tough sie ist und dass Dean froh sein kann, eine solche Freundin wie sie zu haben. Ich hoffe wirklich, wir erleben in dieser Staffel noch weitere solche Momente, ebenso wie zwischen Vater und Sohn. Jetzt bin ich ein bisschen sehr weit abgeschweift. Das Gespräch zwischen Maggie und Leanne hat anscheinend beiden gezeigt, wie wenig es nützt, nicht vorwärts zu blicken. Ich denke einerseits auch, Leanne brauchte einfach auch jemanden, der sie verstehen kann. Anderseits hatte ich aber ein ungutes Gefühl, was ihre schnelle Flucht betrifft. Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, wir werden Leanne nochmal wiedersehen werden. Wie ihre Verfassung dann sein wird, da bin ich mir noch nicht sicher.

Sicher bin ich mir auch noch nicht, was ich von Zola Ahmad halten soll. Es ist auf jeden Fall schön, Sophia Ali mal wiederzusehen und Zola hat eigentlich auch eine sehr coole Art an sich, aber ich denke, sie hat auch einen enorm großen Hang dazu, über das Ziel hinauszuschießen und ich musste doch etwas darüber schmunzeln, wie einig sich Sharon und Crockett Marcel darüber sind, dass wir mit ihr eine weibliche Halstead haben. Da wird Marcel noch einigen Spaß haben, wobei sie ja doch nur im Sinne ihrer Patienten und Patientinnen handelt – allerdings ohne vorher mal über die Konsequenzen nachzudenken, was nicht immer sonderlich gut gehen könnte. Ihren Patientenfall bzw. beide Patientenfälle fand ich schon herausfordernd, weil ich finde, dass sie ein heikles Thema waren. Die Flüchtlingskrise ist schon lange ein umstrittenes Thema.

Ich kann Wade durchaus verstehen, dass er will, dass seiner Frau geholfen wird, weil er auch Sorgen hat. Anderseits hat auch das Krankenhauspersonal die Pflicht, jedem zu helfen, der zu ihnen kommt oder gebracht wird und wie auch schon in der letzten Episode entscheidet das Personal nach Schweregrad, wer zuerst behandelt wird. Anderseits war der Unfall wohl auch gut, damit man seine Frau mit dem Sarkom behandeln kann. Hier hat mir auch wieder Zola gefallen, die erkannt und zugegeben hat, ziemlich vorschnell und impulsiv zu handeln, dann sich aber auch die Zeit für Wade genommen hat. Ein durchaus interessanter Charakter und vielleicht noch einen Ticken besser als Will. Ich hatte im Übrigen gedacht, der Ausstieg von Nick Gehlfuss würde eine größere Lücke hinterlassen, aber bislang finde ich, dass man sein Weggang ziemlich gut kompensiert, wobei wir aber auch erst am Anfang der Staffel sind. Dennoch missfällt es mir, dass man auch diesmal nichts von Nellie Cuevas gesehen hat und leider hat man hier auch keine Erklärung über ihren Verbleib. Ähnlich wie Grace Song, da stört es mich aber weniger, weil es mit dem Abschluss der letzten Staffel schon klar war. Auch bekamen wir wieder etwas von Mitch Ripley zu sehen. Er stellt mich auch vor ein kleines Rätsel. Man merkt durchaus, dass er ein guter Arzt ist. Man merkt aber auch, dass in ihm was schlummert, was sicherlich noch zum Ausbruch kommt, was er aber jetzt noch ziemlich gut kompensieren kann, wie eben sein Joggen oder seine Art, wie er mit Allison und deren Schwester Neva umgegangen ist. In dem Punkt fand ich es auch krass, welche Auswirkung eine falsche Diagnose haben kann. Aber was Mitch angeht, da denke ich werden wir bald nochmal einen Zusammenstoß zwischen ihm und Daniel Charles erleben.

Fazit

"Chicago Med" hat auch diesmal einen guten Job gemacht, auch wenn mir das mit Ben und Maggie nicht gefällt. Spannende Charaktere haben wir aber mit Mitch und Zola durchaus und ich freue mich sehr darauf, die beiden besser kennenzulernen und sie weiterhin in Action erleben zu können.

Daniela S. - myFanbase

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