Bewertung

Review: #10.17 The Book of Archer

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The Book of Archer. Als der Titel bekannt wurde, fing es in meinem Gehirn schon an zu arbeiten. Ich habe aber ehrlich gesagt etwas anderes erwartet, als das, was uns in dieser Episode gezeigt wurde. Zwar ging ich davon aus, dass es etwas mit dem Sohn von Dean Archer zu tun hat, aber auch mit dem Militär. Demnach war ich dann doch überrascht, was in den ersten Minuten passiert ist. Wie diese Episode dann verlaufen ist, hat für mich noch einmal unterstrichen, warum ich Dean so mag und er für mich ein sehr interessanter Charakter ist.

Eine zentrierte Episode zu Dean? Ja, klar habe ich mich gefreut. Er ist schon so lange in der Serie und mindestens dreimal habe ich schon gebangt, dass er vielleicht aussteigt. Aber er ist ja ein zäher Hund und jetzt haben wir eine Seite an ihm kennengelernt, für die ich ihn nur noch mehr liebe. Anders als von mir erwartet, kam nichts mit dem Militär, wobei ich davon eh nicht der größte Fan bin, wenn man solche Szenen und Episoden präsentiert, auch wenn dies das Handeln und Verhalten der jeweiligen Figuren besser erklärt. Bei Dean hätte ich es aber tatsächlich befürwortet, was vielleicht auch daran liegt, dass wir nur aus dieser Zeit gehört, aber nichts gesehen haben. Aber wie gesagt, wie man es hier gestaltet hat, war wirklich toll. In #9.02 Die Frau aus der Vergangenheit tauchte mit Leanne Deans Exfrau und Seans Mutter auf. Die Wogen waren bei ihrem Weggang nicht geglättet. Ich dachte aber, wir würden sie noch einmal wiedersehen. In meiner Review schrieb ich auch, dass ich mir nicht sicher wäre, in welchem Zustand wir sie dann erleben werden. Mir lief es letztlich eiskalt über den Rücken, als es hieß: Dad, Mom is gone. Leanne ist tot, weil sie einen Rückfall hatte und böse gestürzt ist. Was ihren Rückfall ausgelöst hat, das wurde nicht erwähnt. Ist aber auch nicht so wichtig. Deans Umgang damit war es durchaus. Schon nach seiner Nierentransplantation hat er versucht, es mit sich alleine auszumachen. Maggie Lockwood und Hannah Asher waren es, die ihm ins Gewissen geredet haben. Auch diesmal sind es beide, mit denen er zu tun hat, nicht zuletzt deshalb, weil er Caitlin Lenox vertreten hat. Diesmal ist Dean aber mit Maggie und Hannah zusammengeknallt und das hat eine fast schon vergessene und durchaus unsympathische Seite von Dean hervorgebracht. Als Zuschauer und Zuschauerin hat man seine Gründe für die Reaktionen gewusst. Dean ist ein Typ, der alles mit sich alleine ausmachen will und einen Panzer um sich hat, den man nur schwer knacken kann, und dennoch hat er ein weiches Herz. Das hat durch Leannes Tod, seine ganzen Gedanken zu damals und den Verlust für seinen Sohn weicher gemacht.

Wunderbar ergänzend waren daher auch die beiden Fälle, an denen Dean beteiligt war. Zum einen war da der kleine Milo, dem ein Herz transplantiert worden ist, dessen Eltern geschieden sind und der glaubt, dass die Verstorbene, die ihm das Herz gespendet hat, nicht mehr will, dass er es behält. Es ist ein Fall, der eigentlich gar nicht Deans Naturell entspricht. In der letzten Staffel gab es eine Episode, in der es um einen Patientenfall mit telepathischen Fähigkeiten ging, was überhaupt nicht in Deans Interesse lag. Mit Leannes Tod und der Tatsache, dass der Kleine leidet, hat Dean sich gewandelt und die Mutter der Spenderin ausfindig gemacht. Ich finde Transplantationsfälle immer interessant, gerade wenn es darum geht, ob man gewisse Eigenschaften des Spendenden übernimmt. Ich denke schon, dass es nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Zumal gewisse Dinge im Erbgut 'hinterlegt' sind und sie sich möglicherweise mit einem transplantierten Organ vermischen. Das ist zwar weit hergeholt, aber für völlig ausgeschlossen halte ich es nicht. Ich fand auch das Gespräch zwischen Milo und Heather sehr berührend, weil sie sie sich auf eine Art und Weise verstanden haben, die man als außenstehende Person vielleicht nicht verstehen kann und ich glaube, es war für beide wichtig mit ihren neuen Situationen zurechtzukommen. Zunächst fand ich es etwas seltsam, wie Dean da reinpassen sollte, eben weil er nicht der Typ dafür ist. Ich denke aber, er hat Sean in dem Ganzen gesehen. Während Heather sich anscheinend nicht richtig von ihrer Tochter verabschieden konnte, war es für Dean irgendwie Sean oder sogar er selbst, weswegen er das Treffen zwischen den beiden hergestellt hat.

Aber wie gesagt, er ist auch mit Hannah aneinander geknallt, wobei ich hier sagen muss, dass ich es fast verständlich finde. Wir wissen zwar immer noch nicht genug über Hannahs Familienverhältnisse, aber es ist eben schon oftmals durchblicken gelassen worden, dass es ihr nicht ganz leicht fiel ohne Mutter. Ich denke, Dean bemerkt den Verlust gerade bei Sean extrem und wurde durch den Fall nochmal damit konfrontiert, um vielleicht endlich aus sich herauszukommen. Dass Hannah darauf sehr emotional reagiert und es als 'Tote Mutter'-Karte bezeichnet, ist dabei ebenso verständlich. Gerade weil sie mit Dean befreundet ist und sie das von ihm am allerwenigsten erwartet hat. Umso schöner war dann aber das Gespräch zwischen den beiden. In meinen Augen war Hannah auch die einzige, der sich Dean wegen Leanne anvertraut hätte, und Hannah ist die einzige, die mit ihm reden konnte und Dean klar machen konnte, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, denn immerhin geht es ihr ja nicht anders. Es ist aber definitiv auch ein Schritt dahingehend, dass die beiden als romantisches Paar enden werden. Ich muss zugeben, dass ich davon gar nicht mehr so abgeneigt bin wie anfangs, weil man sehr behutsam dabei vorgeht.

Eine Annäherung gab es auch zwischen Dean und Caitlin und das auf eine Weise, die mir wahrscheinlich nicht einmal im Traum eingefallen wäre. Anders als von mir vermutet, war nicht der Vater von Caitlin und Kip Lenox krank, sondern die Mutter und es ist auch kein Huntington, aber auch eine Erbkrankheit. Ich glaube, für Caitlin war es wichtig in dieser Episode jemanden zu haben, den sie begleiten konnte, der aber auch die Stärke ausstrahlt, die sie eines Tages vielleicht selbst braucht, und da ist bzw. war Astrid genau die Richtige und Dean war der richtige Zuhörer, weil er vom Typus Caitlin ähnlich ist. Vielleicht schaffen es die beiden doch noch, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, um die Notaufnahme gemeinsam zu leiten, immerhin lieben es auch beide, die Krone aufzuhaben.

Fazit

Es war eine Episode, die ich in dieser Form von "Chicago Med" nicht erwartet habe. Sie hat aber Dean in einer neuen Facette gezeigt, die wunderbar von Steven Weber gespielt wurde und die Dean in meiner Gunst noch weiter nach oben befördert hat und auf deren weiteren Entwicklungen ich mich noch mehr freue.

Daniela S. - myFanbase

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