Bewertung

Review: #11.05 Chicago Halloween

Es ist Oktober und damit ist eben auch Halloween verbunden. Das Fest selbst gehört nicht zu meinen Favoriten, aber ich schaue mir solche Episoden gerne im Fernsehen an und mit #11.05 Haunted House bietet "Chicago Fire" genau eine solche Folge an bzw. eine solche Thematik. Dazu gibt’s noch ein paar Freundschaftsmomente, Momente, die witzig sind und Momente, die zu berühren wissen. In der Summe macht das für mich eine ganz ansehnliche Episode aus.

Bodens Lieblingsfest

Gerne möchte ich auch gleich mit dem Halloween-Anteil beginnen. Ich finde es in internationalen Serien immer wieder toll, wie viel Freude man bei den Vorbereitungen zu diesem Fest hat und Wache 51 ist da keine Ausnahme, zumal man dafür auch noch einen Tag der offenen Tür nutzt. Sylvie Brett hat eigentlich immer gute Ideen, die sie auch gut umsetzen kann. Halloween scheint nicht dazu zugehören, wie man an der Reaktion der anderen gesehen hat oder aber es liegt ganz einfach und allgemein daran, dass es das Lieblingsfest von Chief Boden ist. Jede*r von uns kennt es wahrscheinlich, dass man es mit besonders viel Leidenschaft, Hingabe und Liebe macht und wahrscheinlich war es genau das, warum die anderen im Grunde nichts mit den Vorbereitungen zu tun haben wollten – weil sie Bodens Vorstellungen wohl eh nicht hätten gerecht werden können. Dessen Reaktion auf die eher fade gestaltete Location und Outfits hat ohnehin schon Bände gesprochen.

Ich finde es ja auch immer wieder toll, mit wie viel Ehrgeiz Boden bei sowas bei der Sache ist. Aber auch seine Erklärung, warum er dieses Fest so toll findet, unterstreicht einfach auch nur nochmal, warum ihm das so wichtig ist und letztlich hat er sich ja auch selbst gegruselt. Mich würde ja mal interessieren, ob er wirklich eine Woche nicht mehr schlafen konnte. Am Ende konnten den ganzen Spuk doch nicht so viele sehen, weil man die Kinder nicht ängstigen wollte, wobei ich ja aber glaube, dass sie das gar nicht als so schlimm empfunden hätten. Bezüglich Brett passt irgendwie das Sprichwort Wie gewonnen, so zerronnen. Ich glaube nämlich, sie hat es heimlich gefeiert, dass ihre Vorbereitungen im Grunde schon richtig gewesen sind, allerdings war es auch herrlich mit anzusehen, wie sie vor den Kids weggerannt ist, weil sie eben Angst vor Clowns hat und sie diese Verkleidungen von Anfang an untersagt hatte.

Normal behandelt werden wollen

Der Tod von Evan Hawkins ist für uns Fans erst zwei Episoden eher, doch in der Realität von "Chicago Fire" sind bereits ein paar Wochen vergangen und das bedeutet wiederum, dass Violet Mikami langsam diese Situation akzeptiert hat und wieder am 'normalen' Leben teilnehmen will. Das erweist sich dann aber doch als schwierig, wenn die besten Freunde einen wie ein rohes Ei behandeln. Genau das ist bei Mikami der Fall. Irgendwo kann ich Blake Gallo und Darren Ritter auch verstehen, dass sie ihre Freundin schützen wollen, die ein solch schweren Verlust zu verkraften hat(te). Es erinnert mich aber auch an "And Just Like That..." . Auch dort war es Carrie Bradshaw, die von ihren Freunden geschont wurde. Sie war es aber auch, die klar und deutlich gesagt hat, sie möchte erfahren, wenn etwas Gutes im Leben ihrer Freunde passiert. Mikami ist da ähnlich, da sie zwar ihre Freunde braucht in dieser Situation, aber eben, damit sie normal behandelt wird und das bedeutet, dass sie aus keinem Thema ausgeschlossen werden soll. Ich fand diese Ansage an die beiden gut, weil es eben auch zeigt, dass Mikami eben schon einen Großteil ihrer Trauer gut verarbeitet hat.

Was ihre Ratschläge an Gallo und Ritter anging, trugen die zwar nicht (die gewünschten) Früchte, aber zumindest bei Ersterem war es sehr lustig dabei zuzusehen, welche Szenarien er sich bezüglich Christopher Herrmann ausgemalt hat. Nur gut, dass ihm Sam Carver diesen einen besagten Gefallen getan hat. Hätte Herrmann herausgefunden, dass Gallo mit Tracy rummacht, hätte Gallo als kopfloser Mann selbst im Spukhaus mitmachen können, da er von Herrmann geköpft worden wäre. Wobei ich den Eindruck hatte, dass Tracy die Zügel in den Händen hält und Gallo regelrecht verführt. Ich bin mal gespannt, wo das noch hinführen wird. Schade finde ich es wirklich bei Ritter, da er und DJ in meinen Augen gut zusammengepasst hätten und auch eine gute Chemie hatten in dieser kurzen Szene.

Versöhnung

Zwar gab es in dieser Folge einige Einsätze, ich möchte allerdings nur auf den von Stella Kidd eingehen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich erst dachte, es geht bei Jenny und ihrer Mutter um häusliche Gewalt, doch der Einsatz und seine Folgen waren viel emotionaler. Jenny ist noch ein Teenager, die aber Streit mit ihrer Mutter hat, was in diesem Alter fast schon normal ist, weswegen Jenny bei ihrem Vater leben will. Bis dahin habe ich nichts weiter dabei gedacht, bis sie dann mit Kelly Severide vor der Gedenktafel stand. Ab diesem Zeitpunkt dachte ich mir auch, dass Jenny jemanden verloren hat, der ihr nahe stand und dass der – bzw. diejenige bei der Feuerwehr gearbeitet hat, doch der Fall lag noch etwas anders.

Ich kann nur im Mindesten nachvollziehen, wie schlimm es für Jenny gewesen ist, ihren Vater auf diese grausame Art zu verlieren, besonders da es tatsächlich so auf sie wirken muss, als sei ihre Mutter schuld, weil diese ihren Mann aufgrund seiner Abhängigkeit verlassen hat und dieser sich dann eine Überdosis verpasst hat. Ich glaube, dass beide diese Tragödie noch gar nicht verarbeitet haben, weswegen Jenny auch so scheu gegenüber anderen ist.

Mir hat daher gut gefallen, wie sehr sich Kidd dafür eingesetzt hat und irgendwie hat sich da auch gezeigt, wie gut sie zu Severide passt, der ja sehr ähnlich in solchen Fällen handelt. Hierzu hat auch die erneute Erwähnung seines Vaters gepasst. Passend war auch die Erwähnung von April Sexton, da Yaya DaCosta in der aktuellen Episode von "Chicago Med" zu sehen war. Ich bedauere es allerdings noch immer, dass auch April und Severide keine Verabschiedung voneinander hatten und man auch sonst schon ewig lange keine Erwähnung mehr dazu hatte, dass sie Freunde sind. Aber okay, ist wohl so üblich bei OneChicago. Letztlich hat Kidd dafür gesorgt, dass sich Jenny mit ihrer Mutter versöhnt hat und dass sie diese Versöhnung mit Severide beobachtet hat.

Fazit

Die fünfte Episode dieser Staffel war nicht nur eine wunderbare Balance, so dass sie mir Spaß gemacht hat. Sie bedeutet auch, dass Jesse Spencer vor einem Jahr die Serie verlassen hat. Keine Frage vermisse ich ihn noch immer, aber jetzt hat man auch wieder gesehen, wie weise die Entscheidung gewesen ist, dass Kidd seine Position übernommen hat. Und auch sonst bin ich zufrieden mit dieser Episode, auch wenn sie nicht allzu viel neue Erkenntnisse gebracht hat, aber sie hat signalisiert, dass man bei der 51 immer füreinander da ist.

Daniela S. - myFanbase

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