Bewertung

Review: #12.07 Verbranntes Geld

"Chicago Fire" ist aus seiner kurzen Pause zurück und hat uns ein bisschen Zeit verschafft, den Ausstieg von Kara Killmer zu verkraften, obwohl ich gestehen muss, dass sie mir diesmal tatsächlich noch etwas mehr gefehlt hat, als ich es vermutet hatte, weil ihre Figur eben Violet Mikami noch etwas mehr zugesprochen hätte. Mir kam diese Episode aber auch so vor, als würde man etwas in der Vergangenheit der Serie schwimmen...

Wer kennt sie nicht – die Red Flags? Eigentlich jeder von uns. Manchmal sind sie wirklich sinnvoll, um uns vor Gefahren zu warnen, da sich wirklich welche auftun, vor denen man warnen sollte. Dann gibt es aber auch Red Flags, bei denen man denkt, sie sind ein Warnzeichen, doch manchmal bildet man sich die Gefahr eben auch nur ein. Wenn man jetzt aber Chief Robinson betrachtet, dann habe ich persönlich die Gefahr schon drei Meilen gegen den Wind gerochen. Ich fand ja schon in ihrer ersten Episode, dass sie ein Auftreten hat, welches mir nicht gefällt. Es ist zwar bekannt, wie gerne ich solche Figuren habe, die nicht als die absoluten Sympathieträgerinnen gelten, aber selbst ich habe bei Robinson Probleme. Ich hatte ja vermutet, sie habe Violet auf dem Kieker und hatte ich mich dann tatsächlich gewundert, wie es dann passieren konnte, dass man sie zur leitenden Sanitäterin macht. Offenbar habe ich den Haken dann doch mal übersehen bzw. nicht bedacht. Robinson erschien mir von Anfang an als niemand, der offen damit ist, jemanden loswerden zu wollen bzw. niemand, der sich selbst die Hände 'schmutzig' macht. Jared Lennox war mir schon in den ersten Sekunden nicht ganz geheuer, auch wenn ich noch nicht mal genau benennen kann, woran es lag. Doch schon bei dem ersten Einsatz zeigte sich, dass er offenbar nicht fair spielt.

Daher fand ich das Gespräch zwischen Violet und Stella Kidd nicht wirklich aufschlussreich. Vielleicht liegt das auch ein wenig daran, mich erst an die neue Konstellation ohne Sylvie Brett zu gewöhnen. Aber ich hätte es einfach auch völlig unsinnig gefunden, wenn man jetzt schon wieder damit angekommen wäre, dass Männer ein Problem damit haben, wenn Frauen das Sagen als Führungskraft haben. Das hatten wir quasi in der vergangenen Staffel schon mit Sam Carver, brauche ich jetzt nicht noch einmal, auch wenn natürlich alle Zeichen dafür sprachen und Lennox auch einsehen musste, dass Violet eben doch nicht klein beigibt und definitiv auch Carver auf ihrer Seite hat. Ich hatte ja den Eindruck, man hat jetzt ganz genau gemerkt, wie viel mehr er für Violet empfindet, denn für mich war das nicht nur eine bloße Verteidigung. Viele Worte brauchte es da sowieso nicht, sein Gesichtsausdruck sprach schon mehrere Bände. Ich bin wirklich mal gespannt, wie lange man es noch hinziehen wird, bis wir diese Paarung erleben werden, die arg behutsam aufgebaut zu werden scheint. Aber zurück zu Lennox. Geheuer war er mir ab diesem Gespräch sowieso nicht mehr. Auch Robinsons Gespräch mit Chief Boden hat für mich eigentlich sehr deutlich gemacht, wie gerne sie ihm gesagt hat, seinen Führungsstil nicht zu mögen. Sie hat es zwar nicht direkt gesagt, man konnte es aber eher zwischen den Zeilen lesen. Die Bombe platzte dann am Ende der Episode und ich fühlte mich doch sehr an die zweite Staffel und Gail McLeod zurückerinnert, die auch die Wache schließen wollte und wenn ich mich recht erinnere, dann hat auch sie sehr ähnliche Methoden genutzt.

Dass der Wache oder den Mitgliedern dieser etwas Schlechtes widerfahren wird, schließe ich eigentlich aus, zumal ja diese Woche auch die Nachricht mit der Verlängerung kam und "Chicago Fire" damit ein weiteres Jahr spendiert wurde. Ich könnte mir aber vorstellen, diesen Fight bis zum Staffelfinale zu zeigen und damit wird dann auch nochmals unterstrichen, was Boden im Staffelauftakt in seiner Ansprache gesagt hat: Dinge werden sich ändern, es wird ein Kommen und ein Gehen geben. Hier könnte ich mir tatsächlich Randall 'Mouch' McHolland vorstellen, dass er am Ende der Staffel gehen wird oder zumindest nicht mehr aktiv als Feuerwehrmann tätig sein wird. Zum einen spricht er des Öfteren seine Rente an und zum anderen hat auch Violet die Vermutung aufgestellt, Mouch wird ebenfalls in der Klage erwähnt werden. Mir ging bzgl. Robinson auch noch die Frage durch den Kopf, ob sie vielleicht bereits schon mal in der Vergangenheit Probleme mit der Wache hatte, dass sie jetzt Rache verüben will oder ob sie einfach generell der Typ ist, der sich immer durchsetzen will.

Aber wie gesagt, sollte das bis zum Staffelfinale andauern, so könnte ich mir eben Veränderungen in der neuen Staffel vorstellen. Vielleicht hat man jetzt sogar schon mal den Weg geebnet. Ich fand es zwar zuerst ein bisschen idiotisch, wie Mouch sich über das Knöllchen aufgeregt und es nicht bezahlen wollte, was andere sicherlich getan hätten, ohne es zu hinterfragen. Aber ich fand es auch furchtbar interessant, wie er sich dafür eingesetzt hat, es eben nicht bezahlen zu müssen. Ein bisschen hatte ich auch den Eindruck, man würde den Streik des vergangenen Sommers etwas einfließen lassen. Mouch hat ja betont, dass es auch für andere Bereiche gilt, wenn man sich stark macht und sich dafür einsetzt. Genau das gleiche hat auch Fran Drescher in ihrer leidenschaftlichen Rede gesagt und deswegen hat es mich für ihn auch so gefreut, als er Recht bekam und das Knöllchen nicht bezahlen musste, weil der Behörde ein Fehler unterlaufen ist. Ich könnte mir somit vorstellen, dass Mouch in der neuen Staffel auch solche Tätigkeiten übernimmt, neben seiner Arbeit als Gewerkschaftsvertreter, die für mich ehrlich gesagt seit einiger Zeit etwas arg vernachlässigt wird.

Kommen wir zu Kelly Severide und seinem Fall um Maya, die durch ihren älteren Bruder in eine Gang gerutscht ist. Ich bin ja froh, dass es diesmal nicht um Brandstiftung direkt ging und auch wenn man Severide wieder vermehrt ins Zentrum gestellt hat, fand ich die Konstellation zwischen ihm, Kidd und Joe Cruz durchaus interessant. Ich habe ja immer das Gefühl, Severide ist viel zu dominant, weswegen Cruz irgendwie eher hinten runterfällt, auch wenn er gute Argumente hat. Deswegen fand ich es diesmal umso wichtiger, ihn in das Gespräch mit einzubinden. Durch seinen Bruder hat er eben auch mehr Erfahrungen mit solchen Gangs und damit auch einen besseren Blick auf die Dinge. Ich glaube zwar auch, dass Kidd ihren Mann doch noch ein bisschen bearbeitet hat, aber das sind nur meine eigenen Spekulationen. Den Fall selbst fand ich jetzt nicht so spannend oder gefährlich, es sei denn, mit dem Verschwinden von Maya und ihrer Großmutter kommt auf Severide doch noch was zu. Aber so wirklich hat mir eben nur Cruz gefallen, der am wichtigsten bei dem Gespräch war.

Darren Ritter hat einen neuen Freund, was aber auch endlich mal Zeit wurde. Ich vermute allerdings, es wird nicht von allzu langer Dauer sein. Für mich sind da einige Faktoren, die so genannten Red Flags, die schon etwas aufleuchten. Zum einen handelt es sich bei Dwayne um einen Cop und auch wenn er und Ritter darüber gelacht haben, erst sein Alter überprüfen zu müssen, fand ich es doch komisch, aber nicht zum Lachen komisch. Ich gehe mal davon aus, dass da noch was nachkommen wird. Und dann ist da noch Chippy. Der wird wahrscheinlich auch nicht lange bleiben, doch auch beim ihm habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich an sein Gespräch mit Ritter an der Bar denke. Aber mal abwarten. Vielleicht habe ich hier tatsächlich Red Flags gesehen, wo eigentlich keine sind.

Fazit

Dass diese Episode nicht ganz so stark wie die letzte ist, das war abzusehen. Quasi war auch der Episodentitel bei einigen Dingen Programm und ich fand auch, man hat schon ein paar Sachen angeteasert, die uns für die restliche Staffel noch begleiten werden, auf die ich durchaus gespannt bin.

Daniela S. - myFanbase

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