Review: #3.15 Aus der Traum
Nachdem wir das missglückte Crossover mit "Law & Order: New York" nun etwas verdaut haben, da ist bei "Chicago P.D." sofort frischer Wind drin. Ich musste da vor allem grinsen, dass meine Bitte um mehr Material für Jay Halstead sofort erfüllt wurde.
Wir können mit Jay auch direkt anfangen. Es war noch relativ dünn, was wir hier als Ausgangsmaterial bekommen, aber es ist ein erster Schritt getan und es ist deutlich zu erahnen, dass sich rund um die Vorbereitungen der Marihuana-Plantage noch eine Ermittlung ergeben wird. Dass Greg 'Mouse' Gerwitz den Kontakt geknüpft hat, passte zu seinem Charakter ebenfalls. Denn er ist kein Cop und kein Wunder, dass er sein technisches Genie dann auch anderweitig anbietet und so auf Brianna Logan gestoßen ist. Die Serie hat schon mehrfach damit gearbeitet, dass ein Nebendienst scheinbar nie zu verachten ist, Sean Roman und Antonio Dawson sind damit auch schon ein wenig auf die Schnauze gefallen. Von daher passt es logisch schon, dass sich Jay da mit Geld locken lässt, neben den Schichten für die Unit noch den Sicherheitsmann bei der Plantage zu geben. Dennoch hat man einen gewissen Widerwillen gemerkt und es zeugt schon auch von Charakter, dass Jay bei einem Projekt, das vor einiger Zeit noch illegal gewesen wäre, nicht sofort gedankenlos am Start ist. Nun wird spannend, ob Brianna etwas wagt, Erin Lindsays Blick auf ihre langen Beine könnte schon ein Hinweis gewesen sein, oder ob doch eher Terry Egan wichtiger wird. Denn den habe ich mit seiner kleinen Szene auch gleich skeptisch in den Blick genommen.
Sean entwickelt derweil die Idee, dass er gerne Ausbilder für Rookies würde. Unpassend finde ich es auf jeden Fall nicht, denn auch wenn er auf eine Art auch ein Hitzkopf ist, aber er schaut eher skeptisch nach oben, als abwertend nach unten und das ist in jedem Fall eine wichtige Voraussetzung. Nachwuchskräfte könnten bei ihm ganz gewiss nicht auf die lockere Hand setzen, aber sie müssen auch nicht befürchten, dass da der Ausbilder die ruhige Kugel bis zur Rente schiebt oder ein Mobber ist. So oder so war es ein idealer Ausgangspunkt für Trudy Platt, ihn mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Brian Geraghty ist für die Comedy bislang noch nicht so konstant genutzt worden, aber in dieser Episode hat er es definitiv mit Amy Morton aufgenommen. Er war schon sehr charmant, wie er sich zunächst überhaupt nichts traute, dann aber doch Oberhand gewann und Trudy etwas gequält hat, ehe dann am Ende doch wieder sie am längeren Hebel saß, wie es sich für eine Desk Sergeant auch gehört. Nette kleine Story, die aber nicht so ganz den Endpunkt gesetzt hat, ob Trudy Seans Streben nun unterstützt oder doch nicht. Wobei wir positiv mal von einem Ja ausgehen.
Den Hauptteil der Episode nahm aber Erins wirklich sehr löbliche Geste ein. Nachdem sich Kim Burgess zu Beginn der mit einem richtigen Instinkt ausgezeichnet hat, indem sie bei dem College-Professor Adam Ames einfach spürte, dass er etwas zu verbergen hat, hat Erin sich dafür eingesetzt, dass sie die Ermittlung mit zu einem Ende führen kann. Ich habe zwar auch verstanden, warum Hank Voight nicht sofort enthusiastisch zugesagt hat, denn für so eine Unit will man natürlich volle Hingabe. Auch wenn Kim die bringen wird, aber sie hat schon einmal abgesagt und naja, es wäre nicht das harte Alltagsgeschäft, wenn sich so eine Absage auch mal ein Hindernis erweisen würde. Aber es ist löblich, dass es Erin ist, die sich so unterstützend zeigt. Schon durch die Trennung mit Adam Ruzek hat sie sich als unterstützende Kollegin erwiesen, die klar gemacht hat, du darfst jetzt nicht klein beigeben und ihm den Platz überlassen. Erin beweist Kim nun so, dass das nicht nur einfach ein netter Rat ist, sondern dass sie auch Taten folgen lässt, um ihr das zu beweisen.
Den Fall fand ich durchaus auch spannend, auch weil ich ihn nicht vorhersehbar fand. Ich habe es anfangs auch für möglich gehalten, dass Ames tatsächlich reingelegt wurde. Ein Opfer war er am Ende auch, aber beeindruckend, was für schauspielerische Fähigkeiten er dabei hatte, aber dahin führt einen wohl die Liebe. Es war schon erschreckend, dass Ames seine Unsicherheit wegen seiner Homosexualität mit Strafgefangenen in Verbindung gebracht hat und sich daher mit ihnen identifiziert hat. Auch wenn im Gefängnis genauso schwule Menschen einsitzen, aber ich konnte mir am Ende richtig vorstellen, wie ein paar das richtig für sich ausgenutzt haben und das alles nur, weil Ames nicht zu sich selbst stehen könnte und daher im Verborgenen Zuwendung gesucht hat. In die Tragik hätte es reingepasst, dass auch noch Pearl zu Tode gekommen wäre. Dazu ist es nun glücklicherweise nicht gekommen, aber er ist dennoch gestraft genug dafür. Aber wenigstens war sein Outing am Ende geschafft. Seine Frau wird das abstoßen, aber Pearl hat schon bewiesen, dass sie ihm zuhält und das wird ihm hoffentlich durch die komplizierte Zukunft helfen.
Auch wenn es nicht ganz alleine Erin und Kims Fall, weil sich alle in Teilbereichen hervorgetan haben, so war es dennoch schön, die beiden zusammen agieren zu sehen. Erin ist zwar einfach kein typisches Mädchen, was Kim schon eher ausstrahlt, aber dennoch haben sie einen Konsens gefunden. Denn es war schon deutlich zu merken, dass Kim sich in Bezug auf Adam gewisse Ratschläge erhofft hätte So wie Frauen nach dem Herzschmerz mit einem Eimer Eis zusammensitzen. Aber auch wenn Erin nur wenig Erbarmen kannte, so hat sie mit ihrem indirekten Ratschlag, dass Kim das Kapitel Adam einfach beenden muss, doch einen Nerv getroffen. Die am Ende geschenkte Zahnbürste war da eine passende Symbolik. Denn Kim muss sich jetzt nicht fragen, wie sie an ihre Zahnbürste bei Adam kommt, sie kann sie einfach abhaken und mit der neuen nach vorne schauen. Erin ist sicherlich auch ein Einfluss, der Kim etwas abhärten wird. Dass sie Adam bei dem Fall auch keinen großen Raum geschenkt hat, das war ein wichtiger Schritt. Ich fand es aber auch schön, dass am Ende Erin, Kim, Sylvie Brett und Dr. Sarah Reese zusammensaßen. Das hat zu der generellen Thematik der Frauenpower gut gepasst.
Fazit
Es mag keine Wow-Folge gewesen sein, aber dennoch hat sie mich gut unterhalten. Der Fall hatte etwas Frisches und auch unerwartet Berührendes. Kim hat eine Plattform bekommen und ihre Zusammenarbeit mit Erin saß auf vielen Ebenen. Zudem war auch einiges zum Lachen dabei, von daher eine passende Mischung.
Lena Donth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Night OwlErstausstrahlung (US): 16.02.2016
Erstausstrahlung (DE): 12.01.2018
Regie: Nick Gomez
Drehbuch: Timothy J. Sexton
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