Bewertung

Review: #5.06 Kork-basierte Netzwerktechnik

Foto: Danny Pudi & Gillian Jacobs, Community - Copyright: Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved
Danny Pudi & Gillian Jacobs, Community
© Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved

Mit dieser Episode ist es offiziell, im Gegensatz zu früher gefallen mir mittlerweile die "normalen" Episoden von "Community" besser als die Konzeptfolgen. Nachdem mich die aufwendige und durchaus auch aufregend inszenierte Abschiedsfolge von Troy eher mit gemischten Gefühlen zurückließ, konnte mich die erste ohne den auch bei mir sehr beliebten Charakter doch überraschend gut unterhalten. Als einzigen Kritikpunkt von meiner Seite gibt es eigentlich nur zu bemängeln, dass die vielen Gastdarsteller in dieser Folge doch alle miteinander arg unterfordert waren und fast sogar ein bisschen vom eigentlichen Geschehen ablenkten. Besonders von Nathan Fillion hatte ich mir im "Community"-Umfeld doch deutlich mehr versprochen, weiß man gerade von ihm doch, dass er zu enormer Selbstironie fähig ist und wunderbare Talente auf der breiten Skala vom Blödsinn bis hin zum Dramatischen hat. Aber sieht man davon ab, dass man hinter den vielen Namen, die hier auf der Darstellerliste stehen, mehr erwarten müsste, ist es doch vor allem eine witzige und unterhaltsame Episode.

Und gerade die Einfachheit dieser Folge, die sich nicht zu sehr in komplizierten Erzählstrukturen verliert, gefällt mir. Dazu kommt, dass eben alle drei Handlungsstränge zuverlässig zum Lachen anregen, wobei vom Humor her klar der Subplot um Changs Bärenmotto am meisten überzeugen kann. Spätestens bei Garretts genial übertriebenem Ausruf "It's a bear dance!" muss man definitiv laut auflachen, wobei auch schon vorher diverse Szenen richtig witzig waren. Sowohl Changs übertriebenes Hineinsteigern in sein komplett albernes "Bear down for Midterms"-Motto als auch die verzweifelten Versuche der Gruppe, den schnell zusammengeschusterten Ersatz Annie schmackhaft zu machen (samt schnell bereitgestelltem Wikipedia-Verweis), waren einfach nur lustig.

Apropos Annie, nachdem Britta der heimliche Star der vorherigen Episode war, konnte sie dieses Mal das Zepter an sich reißen und in Kombination mit Professor Hickey absolut überzeugen. Überhaupt gefällt mir Hickey mittlerweile wirklich sehr gut. Er nimmt zwar irgendwie schon den Platz von Pierce innerhalb der Gruppe ein, aber doch auf eine ihm ganz eigene Art und Weise. Hier hat er jedenfalls mit Annie ein sehr unterhaltsames Zusammenspiel gehabt. Die Storyline um die komplizierten Verstrickungen, die für das Aufhängen einer einfachen Pinnwand in Greendale nötig sind, hat zwar nicht zu 100 % gezündet, was wieder einmal daran lag, dass die Ambitionen einfach zu groß waren, um sie in lediglich 22 Minuten befriedigend zu einem gelungenen Abschluss zu bringen. Auch waren die angesprochenen Gastdarsteller - neben Nathan Fillion gab es ja auch noch Kurzauftritte von Paget Brewster, Kumail Nanjiani und Robert Patrick - alle einfach viel zu kurz, um jedem Einzelnen gerecht zu werden. Doch dank des guten Zusammenspiels von Annie und Hickey hat mich das nicht allzu sehr gestört.

Im dritten Plot der Folge kommt es zu einem Seitenhieb auf die HBO-Serie und Romanverfilmung "Game of Thrones", hier mit dem Titel "Bloodlines Of Conquest", denn Abed möchte sich diesbezüglich nicht verspoilern lassen, während Britta eben genau das mit ihm vorhat. Dabei lernt Abed, dank seines ständig aufgesetzten Gehörschutzes, eine taube Studentin kennen, die von einer weiteren Gastdarstellerin, der aus "Switched at Birth" bekannten Katie Leclerc, gespielt wird. Britta spricht es zwar offen für alle an, dass die Idee, Abed mit einer jungen Dame zu konfrontieren, mit der er sich sofort wie von Zauberhand versteht, nicht neu ist. Aber Abeds Gebärdensprachwitze sind wirklich lustig, und die Auflösung des Ganzen ist ebenso gelungen. Ich finde es zudem eine gute Entscheidung, Abed nach der Trennung von Troy nun nicht offensichtlich todtraurig zu zeigen, sondern lediglich ein wenig verloren. Und die späte Rückkehr von Brie Larson an Abeds Seite ist immer willkommen, denn die junge Dame ist eine derart erfrischende Bereicherung, dass sie gerne länger bleiben darf.

#5.06 Analysis of Cork-Based Networking ist sicher kein Meisterwerk wie einige der frühen Konzeptepisoden, aber in ihrer Normalität und recht simplen Erzählstruktur macht sie einfach nur Spaß und sorgt für gute Unterhaltung. Dazu kommt ein Spritzer ehrlicher Emotionalität, so dass es sich um eine grundsolide Comedy-Episode handelt, nicht mehr und nicht weniger.

Cindy Scholz - myFanbase

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