Review: #2.08 Das Paar mit den Kiemen

Dass die zweite Staffel sehr freakig ist, im Vergleich zur ersten, wird in dieser Folge mal wieder deutlich. Jetzt hat man in Manticore auch noch Meerestiere gezüchtet. Zu meiner Freude hatte Alec erneut einen längeren Part, aus diesem Grund war es schon mal wert, diese Folge zu sehen.

Von der Geschichte zur Realität

Der Angang der Episode war sehr vielversprechend, da der Zuschauer auf eine falsche Fährte geführt wurde, und ich habe selten so gelacht, als mir klar wurde, dass Logan gar nicht in Gefahr schwebt, sondern er sich um seine Nichte kümmern muss. Dabei ist er natürlich überfordert und braucht Max' Hilfe. Nach anfänglichem Sträuben liest Max der Kleinen die Geschichte der Meerjungfrau vor. Max kann gut mit Kindern umgehen, und dass Logan ein Märchenbuch bei sich im Regal herumstehen hatte, hat mich allerdings schon gewundert. Jedenfalls hat er Geschmack.

Schließlich wird aus dieser Geschichte die pure Realität, was Max jedoch noch in keiner Weise ahnt. Fischer fangen eine Meerjungfrau und verkaufen diese an einen Klubbesitzer, der diese zur Attraktion ausstellt und somit mehr Besucher in seinen Klub lockt.

Problem #1: Logan

Nachdem sich Logans Nichte Brittany von Max und Logan verabschiedet, bekommt Logan Ausschlag und erhöhte Temperatur. Beide stellen sich berechtigt die Frage, ob sie sich unbeabsichtigt berührt haben, was aber nicht der Fall war. Max glaubt anfangs, dass sich das Virus durch die Kleine übertragen hat, da sie erst Max einen Kuss gab und dann Logan. Doch beide haben keine Zeit mehr, das Warum und Wie zu erörtern, da es Logan immer schlechter geht. Die einzige, die jetzt helfen kann, ist Asha. Yippie, nach ihrem Gesichtsausdruck zu beurteilen, gibt sie Max die Schuld, ohne sie ein einziges Mal nach dem Wie zu fragen. Das hat mich sehr gestört. Seit sie sich in #2.04 Die zwei Schritte über Max und die anderen Mutanten ein recht unsympathisches Urteil erlaubt hat, kann sie bei mir - egal was sie tut - keine Pluspunkte mehr sammeln.

Max ist mit dieser ganzen Situation überfordert und weiß nicht mehr, woran sie glauben soll. Dass sie beten geht, halte ich für ihre Persönlichkeit einen sehr großen Schritt, da sie nie gläubig war. Schließlich noch dieses Zeichen in der Kapelle: die alte Frau, die plötzlich nicht mehr da war, als Max von Asha erfuhr, dass Logan "nur" die Windpocken hat.

Max zieht Konsequenzen

Dieser falsche Alarm hat ihr nur noch mehr bewusst gemacht, wie gefährlich es ist, in Logans Nähe zu sein. Auch Dr. Sam Carrs Worte, vorsichtig zu sein, nimmt sie sich sehr zu Herzen. Also zieht Max Konsequenzen, die wohl jeder nachvollziehen kann außer Logan. Ich verstehe sie jedenfalls. Wer geht schon gerne auf Risiko und könnte dabei den Menschen, den man liebt, töten? Da würde ich die Distanz zu demjenigen ebenfalls vorziehen als seine Nähe, auch wenn es schmerzt. Es ist ein gewaltiger Schritt für Max, aber ein mutiger, und ob sie ihn durchhält, wird die Zukunft zeigen.

Dass Logan sie nicht versteht, da sie gerade Stunden in panischer Angst hinter sich hat, verstehe ich nicht. Er lacht nur, weil es ein falscher Alarm war. Sicher, er kann darüber froh sein. Wer will schon so jung sterben? Doch er sollte Verständnis für Max' Verhalten und Entscheidung aufbringen, er ist erwachsen genug.

Cindys Kommentar zu Logans Krankheit kam wie erwartet sehr trocken heraus. Sie glaubte, Windpocken seien genauso passé wie Madonna. Genialer Vergleich! Original Cindy klebt einem wie eine Klette am Ohr, wenn man Probleme hat und das finde ich an ihr so sympathisch und lobenswert. Sie ist immer da für Max und hört sich - egal wie lange - ihre Probleme an. Max ist ratlos und weiß immer noch nicht, was sie wegen Logan machen soll. An den Gedanken, ihn ganz aufzugeben, mag sie sich jedenfalls nicht gewöhnen. Ich glaube, so eine Freundin wie Cindy wünschen sich viele. Dass Cindy von Max’ Vergangenheit in Manticore weiß, macht es für beide jetzt noch einfacher über ihre Probleme zu reden, das war in Staffel Eins nicht so. Ich finde es so wie es jetzt ist besser.

Problem #2: Alecs Entdeckung

Gemeinsam mit Normal und Sketchy geht Alec in eine "Vergnügungshalle", wie Normal es ausdrückte, in der Alec die Meerjungfrau in einem Aquarium entdeckt. Ganz klar, dass ihm da nur eine helfen kann: Max, die zwar gerade andere Probleme hat, aber anderen Mutanten in Not zu helfen ist ihr Ding, gerade weil sie alle freigelassen hat und sich deshalb oft noch Vorwürfe macht.

Der Haken: Sie darf nur in den Klub, wenn sie dort arbeitet und Alec schafft es gerade so mit seinem "Charme", sie dazu zu überreden. Max, die eh schon unter Strom steht, ist sauer. Hach, die beiden zusammen zu sehen, ist immer wieder köstlich, wie sie sich mit Worten herunterputzen und einer will besser sein als der andere und irgendwie mögen sie sich doch. Und die Sache im Klub, als Max Alec durch die Haare kräuselt und ihn betätschelt, und er daraufhin sarkastisch meint, ob sie das schon mal gemacht hätte, war einfach zu komisch. Die Dialoge der beiden sorgen immer wieder für Unterhaltung. Davon abgesehen Normal: Ich glaube, so viel Spaß hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht.

Problem #3: Die entführte Meerjungfrau

Nachdem Ames White erfährt, dass Fischer eine Meerjungfrau gefangen haben, geht dieser sofort wieder auf Mutantenjagd, was die ganze Folge gleich spannender und vielversprechender machte. Eine Mischung aus Max & Logan, Alec, ein wenig Joshua sowie Ames White - das ist für mich eine perfekte "Dark Angel"-Folge.

Nachdem Max und Alec einen angeblichen Mitarbeiter von Ames White verfolgen, stellt sich aber schnell heraus, dass diese "Person" ebenfalls ein Meermann ist, der seine Partnerin retten wollte. Währenddessen entführen Whites Leute die Meerjungfrau und Max und Alec stehen wieder am Anfang. Alle Konsequenzen erstmal aufs Eis gelegt, bringen Max und Alec den verletzten Meermann zu Logan und Max macht sich Vorwürfe, weil sie es vermasselt hat. Manchmal kommt sie mir wie die Mutter aller Mutanten vor, die stets ihre Kinder unter sich haben möchte, allerdings kann man es auch übertreiben.

Ames White: "Ich frage mich, was die geraucht haben, als die das gebastelt haben."

White ist es wie immer egal, was mit den Mutanten passiert, die er fängt, jedoch hat mich Otto, sein Assistent, in dieser Episode überrascht. Als White weg war, kippte er einen Eimer Wasser über die Meerjungfrau und zeigte Mitleid, was White gar nicht wollte.

"Ich will, dass die Geschichte ein Happyend hat."

Max, die von Hans Christian Andersens Märchen fasziniert ist, will unbedingt die Meerjungfrau finden und bittet Logan inständig um Hilfe, auch wenn es ihr schwer fällt. Dieser allerdings hält das ganze für keine gute Idee und sieht dem allem nicht optimistisch entgegen wie Max. Diese hofft auf ein Happyend für die beiden Meeresmutanten. Logan tut zwar, wie so oft, was er kann, doch mehr Zuversicht könnte ihm bei mancher Sache wirklich nicht schaden.

Max' Tatendrang wird noch mehr gestärkt, als der Meeresmann sie und Alec zu einem Platz bringt, wo er und seine Partnerin ihre Eier hinterlegt haben.

Alec: "Er wird sie doch nicht essen!"

Also machen sich die Drei auf den Weg zu Whites Basislager, um die Meerjungfrau zu retten. Nachdem sie es geschafft haben, hat Alec allerdings ein Problem. Da Whites Wachposten Augenkameras tragen, konnte White Alec identifizieren und weiß jetzt, dass dieser noch lebt. Somit hat Alec ein gewaltiges Problem, das Ames White heißt. Ich bin gespannt, was das für Folgen für ihn haben wird.

Max' Wunsch von einem Happyend wurde also wahr, auch wenn es nicht die Disney-Version war.

Fazit

#2.08 Das Paar mit den Kiemen ist eine sehr gute, vor allem unterhaltsame Folge. Sie begann ruhig, wurde dann immer interessanter und anspruchsvoller und zum Ende hatte sie wieder dasselbe Tempo wie zum Anfang; sie klang langsam aus. Eine gute Mischung aus Drama, neuen Wendungen, Action und sehr vielen lustigen Sprüchen. Ich bin gespannt, wie es mit Logan und Max weitergeht.

Dana Greve - myFanbase

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