Bewertung

Review: #2.23 Erinnerungen

Foto: Teri Hatcher, Richard Burgi & Andrea Bowen, Desperate Housewives - Copyright: ABC/Ron Tom
Teri Hatcher, Richard Burgi & Andrea Bowen, Desperate Housewives
© ABC/Ron Tom

Ha, das ist doch endlich mal wieder eine anständige Episode - die Hausfrauen kurz vorm Höhepunkt. Sämtliche Handlungsstränge nehmen noch einmal ordentlich Fahrt auf: Ehebruch, uneheliche Bälger, Balgereien, Mord, Eifersucht... Sämtliche Teppiche werden ausgeklopft, und der Dreck drunter schaut in manchen Fällen besonders unschön aus. Unsere Frauen im Einzelnen: Lynette. Felicity Huffman war wieder zum Niederknien. Tom hat also noch eine Tochter. Was das für die Ehe der beiden und die nächste Staffel bedeuten kann, lässt sich an drei Fingern abzählen. Im Rückblick darf ich auf ein Ärgernis hinweisen, das mich schon manches Mal genervt hat: Die Szene, in der Lynette ihren Mann und die Mutter seiner Tochter beobachtete, musste natürlich eine besonders (un-)eindeutige sein. Dass sich die beiden so gut verstehen, um von fern eine Liaison hineindeuteln zu können, musste nicht unbedingt der Fall sein, aber fürs Drehbuch war’s natürlich toll.

So. Bree. Auch hier steht’s Spitz auf Knopf. Nachdem sich Matthew in einer gelungenen Rückblende als wahrer Mörder Melanies herausgestellt hat (ein wohliges Gruseln erfasst mich, meinen eigenen Namen als Opfer in die Tasten zu zimmern), ist für Danielle zu fürchten, zumal Parallelen ja schon angedeutet wurden. Zumal sich der gute Matthew immer mehr als recht instabiler Zeitgenosse outet. Trotzdem finde ich insgesamt, dass aus den Applewhites zu wenig gemacht wurde. Betty vor allem hatte praktisch null Gelegenheit, in amüsanter Weise mit den anderen Housewives zu interagieren. Vielleicht war das von Anfang an so beabsichtigt, zur Integration der Story hat es jedenfalls nicht gerade beigetragen.

Der gute Carlos scheint sich gerade auch einige Aussetzer zu leisten. Die Vorstellung, er und Xiao-Mei treiben es munter miteinander, finde ich persönlich eher putzig. Aber es dreht die Schraube in der ohnehin sehr komplizierten Dreiecksbeziehung noch einmal weiter und man wird sehen, wie das dann gelöst wird. Vielleicht steht unsere siegverwöhnte Gabrielle ja am Ende ganz allein da. So könnte es übrigens auch Susan gehen, wenn sie sich wieder vom gewohnt schleimig-charmanten Karl in die Falle lotsen lässt. Mike wird die Haus-zu-verschenken-Aktion sicher eher sauer aufstoßen, und mit Susans Starke-Frau-Trip ist’s wohl erst mal wieder Essig. Wobei es andererseits keine Schande ist, vom wahrlich schuldbeladenen Ex ein Dach überm Kopf anzunehmen.

Unser kleiner Sympathikus Zack vollzieht anscheinend auch gerade den letzten Tango zum Psycho und erweist sich als wahrer Enkel Noahs. Gar nicht ungeschickt inszeniert, dieses plausible Machtspielchen zwischen den beiden, und Noahs triumphierendes Lächeln kurz vorm Exitus war in dieser Hinsicht bezeichnend. The winner takes it all. So. Letzte Worte noch zum höchst possierlichen Intermezzo der Hausfrauen-Rückblenden. Sehr lustig und sehr exemplarisch, wie die sich jeweils einführen. Die trottelige Susan, Kontrollfreak Bree (Andrews Rede!), Nymphomanin Gabrielle und Lynette, unsere taffe Mom. Sehr schön auch, dass man mal wieder mehr oder überhaupt etwas von Mary Alice zu sehen bekommen hat; und als ich ihr so zusah, wurde mir doch ein wenig traurig ums Herz, dass sie a) so jammervoll enden musste und wir b) die bezaubernd sympathische Brenda Strong deshalb nur so selten auf dem Bildschirm bewundern können. Aber vielleicht zieht ja eines Tages ihre verschollene Zwillingsschwester in die Wisteria Lane ein.

Melanie Holtmann - myFanbase

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