Review: #5.07 Begierde

Na also. Nachdem die fünfte Staffel anfangs nicht wirklich in die Gänge gekommen ist, kann ich nun beruhigt sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Schließlich haben mich die letzten beiden Episoden überzeugt, und diese tut es auch.

Nachdem wir nun seit der letzten Folge wissen, dass Porter eine Affäre mit Anne Schilling hat, erfahren das nun auch Lynette und Tom. Meiner Meinung nach vollkommen verständlich, dass sich Lynette so darüber aufregt, schließlich ist Anne nicht nur über zwanzig Jahre älter als Porter, sondern auch noch verheiratet. Und so ganz nebenbei ist sie auch noch die Mutter von Porters bestem Freund. Es hat fast den Anschein als wolle Porter Edie nachahmen. Schließlich ist sie es doch, die so gerne mit verheirateten Männern etwas anfängt. Nur mit dem Unterschied, dass die beste Freundin hierbei nicht die Tochter, sondern die Ehefrau des Mannes ist. Na ja, wieder zurück zum Eigentlichen: nicht nur Lynettes Reaktion gegenüber Porter war wirklich spitze ("Du schläfst mit der Mutter deines besten Freundes?!"). Auch die Szene auf der Schultoilette, als Lynette Anne konfrontiert, zählt für mich zum Höhepunkt dieser Episode. Ich muss auch zugeben, dass ich etwas erschrocken bin als Lynette so urplötzlich Anne gegen den Handtuchspender geschubst und attackiert hat. Ich bin jetzt schon gespannt wie es weiter geht, nachdem Porter erfahren hat, dass Anne von ihm schwanger ist. Die bisher beste Storyline dieser Staffel!

Wirklich lustig war auch Brees Part in dieser Folge. Es fällt auf, dass sich Bree stark verändert hat. Die alte, perfekte Bree aus Staffel eins hätte wohl kaum Sex mit ihrem Mann auf der Ablage gehabt, auf der sie sonst das Gemüse schneidet. Aber Orson scheint bei einen starken Einfluss auf Bree zu haben. Schließlich hat er es sogar einmal geschafft, im Staffelauftakt der dritten Staffel, Bree vom Geschirrspülen abzuhalten und sie zu einem kleinen Schäferstündchen zu bewegen, was früher undenkbar für sie war. Dumm nur, dass sie dieses mal die von ihr angebrachte Überwachungskamera vergisst und prompt beim Liebesspiel gefilmt wird. Und dummerweise bekommt auch noch Brees gefeuerter Assistent den Film in seine Hände und erpresst Bree damit. Gut dass Andrew so ein netter Kerl geworden ist und anscheinend vergessen hat, dass seine Mutter ihn mal am Straßenrand mitten im nirgendwo ausgesetzt hat, denn sonst hätte sie das Video wohl nie bekommen. Aber ich finde es schön, dass die beiden sich jetzt so prächtig verstehen. Als herauskommt, dass das Video gar nicht Bree und Orson beim Sex erwischt hat, sondern Mike und Katherine, habe ich mindestens genauso dumm geschaut wie Bree, denn daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Ist es jetzt eigentlich in Mode, in der Küche Sex zu haben?

Dass Katherine und Mike jetzt anscheinend ein Paar sind, finde ich hingegen gut. Einerseits passen sie wirklich gut zusammen, andererseits heißt es auch, dass Mike so schnell wohl nicht mehr zu Susan zurückkommen wird. Aber die hat ja Gott sei Dank ihren Jackson, sodass es immer unwahrscheinlicher wird, dass das Trauerspiel, das sich Susan/Mike nennt, wieder zustande kommt.

Apropos Susan und Jackson. Irgendwie habe ich gerade das Verlangen zu Gähnen, wenn ich an diese Storyline zurückdenke. Schon nachdem ich in der letzten Episode das Wort Neuanfang aus Susans Mund hörte, ahnte ich nichts Gutes. Und ihr "wir haben frühestens nach dem vierten Date Sex" veranlasste mich zu einem großen Augenrollen. Meine Güte, geht doch einfach in Brees Küche, der Rest erledigt sich von allein. Manche mögen es vielleicht total romantisch gefunden haben, wie Jackson Susan gemalt hat und beweisen konnte, dass er sie besser kennt als sie denkt. Doch ich fand das einfach nur übertrieben kitschig. Punkt. Desperate Housewives ist eine Dramedy, keine Soap.

Gaby hat derweil das Problem, dass Carlos’ Kundin Virginia zu einer Stalkerin mutiert ist und die Solis’ nervt wo sie nur kann. Dass Gaby dabei der Kragen platzt versteh ich sehr gut. Immerhin hat es Gaby lange mit ihr ausgehalten (immerhin drei Tage) und sie hat es auch ganz freiwillig getan (versprochene Europareise) – ihr merkt, ich neige zur Ironie. Gaby hätte es eventuell etwas netter ausdrücken können als sie Virginia klarmachte, dass sie ihre Familie in Ruhe lassen soll, aber so kennen wir Gaby eben. Am Ende hatte diese Storyline bis auf einige witzige Szenen nicht wirklich viel zu bieten. In meinen Augen dient diese Geschichte wohl eher nur als Lückenfüller, da die Autoren anscheinend noch nicht so Recht wissen, was sie mit Gaby und Carlos anstellen sollen.

Erfrischend lustig waren jedoch, wie bereits in der vorherigen Folge, Karen und ihre Schwester Roberta. Die beiden sind wirklich unglaublich lustig und Lily Tomlin als Roberta spielt ihre Rolle hervorragend. Bereits wenn ich die beiden zusammen sehe muss ich anfangen zu schmunzeln. Und sie sind nicht nur witzig, sondern bringen auch Spannung in die Serie, da sie schließlich herausfinden wollen, was es mit Dave auf sich hat. Und so entdecken wir, was der Zuschauer schon seit dem Ende des Staffelauftaktes weiß, nämlich, dass Dave in psychiatrischer Behandlung war. Interessant fand ich die Reaktion von Daves Psychiater Dr. Heller als er erfahren hat, dass Dave nun in Fairview wohnt. Noch interessanter ist es allerdings, dass nun auch Dr. Heller nach Fairview kommt und ich bin gespannt, wie es in der nächsten Folge weiter geht, wenn die beiden, also Dave und Dr. Heller, aufeinandertreffen. Auch bin ich gespannt, wie der angekündigte Band-Contest, der ausgerechnet in dem Club stattfindet, der Anne Schillings Ehemann gehört, ausfallen wird. Das wird mit Sicherheit ein heißer Abend werden.

Fazit

Ohne Susans langweilige bis nervige Story wäre diese Folge fast perfekt geworden. Es gab viele anspruchsvolle Szenen, aber auch einiges zu lachen und wir kamen dem Staffelgeheimnis wieder ein Stückchen näher. Ich vergebe daher gute sieben Punkte.

Manuel H. - myFanbase

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