Die 5. Staffel – Ein Rückblick (Teil 2)

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Konnte man sich in den vergangenen Staffeln auf das Staffelgeheimnis nicht verlassen, gab es trotzdem immer noch einige Nebenstorylines, die die Seasons am Ende doch wieder sehenswert machten. In dieser Staffel war das jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht der Fall. Wie bereits oben erwähnt, wurden wir Zuschauer mit dämlichen, nervenden, nichts sagenden Stand-Alone-Folgen, die ca. 90 Prozent der Staffel einnahmen, abgespeist, die uns schlichtweg keinen Schritt in der Handlung voranbrachten.

It will happen to all of us eventually. The moment will come when we ask ourselves: Where did the time go? How did the children I once cradled grow up so very quickly? How did the life I dreamt of turn into a career I never expected? And how did that woman I saw each day in the mirror become someone I don't even recognize?

Foto: Eva Longoria, Desperate Housewives - Copyright: 2008 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Eva Longoria, Desperate Housewives
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Gabrielle hat immer mal wieder damit zu kämpfen, dass es längst nicht mehr so sein würde, wie damals in der ersten Staffel, als sie noch ein erfolgreiches Model war, das sich alles leisten konnte, was es wollte, weil doch der brave Ehemann die Brötchen verdiente. Zum Ende hin nehmen die Solis’ noch eine (höchstwahrscheinlich – darf ich raten? - vollkommen gestörte) Nichte von Carlos auf, die schon jetzt als Teil des kommenden Staffelgeheimnisses gehandelt wird und mir einen weiteren Grund liefert, die Toilette besser neben dem Bildschirm zu platzieren… Lynette hatte bis auf die Tatsache, dass Porter und Parker nur unausstehlicher sind als damals, als sie Kinder und fünf Jahre jünger waren, und die "Information" erneut einen Sohn Gottes in sich tragen zu dürfen, nicht einen Hauch einer Storyline – und das, obwohl man in den Vorgängerseasons immer so Großartiges von bzw. eben auch für Lynette erwarten konnte.

Susan, Mike und Katherine gerieten in eines dieser nervigen Beziehungs-Dreiecks, das es schon mal mit Susan, Mike und Edie in den ersten paar Staffeln gab (von der furchtbaren "Katherine versucht Mike einen Heiratsantrag zu entlocken, weil Susan doch auch bald wieder heiratet, in dem sie skrupellos MJ vorschickt"-Storyline ganz abgesehen) und schließlich die Familie Hodge…. äh Van de Kamp…. äh Van de Kamp/Hodge.

Hier muss ich sagen, dass es zwar auch stark an der Grenze war, aber immerhin hin und wieder ein paar Lichtblicke durch das düstere Wolkenmeer an bereits mehrmals durchgekauten, tot geschriebenen, wieder zurückgeholten Storylines, die tot geschrieben waren, durchschimmerten. Ich spreche hier definitiv nicht von Orsons Kleptomanie oder Bree, die sich mit der zukünftigen Schwiegermutter ihres Sohnes zickt, sondern von Bree und Karl, Susans Ex-Ehemann, der sich, wie es eben kommen musste (um für weiteren Ehestress zu sorgen, versteht sich, oder?), an Bree ranschmeißt. Das wurde dann doch nicht ganz so uninteressant, wie der Rest der Staffel und ich sehe darin auch den mitunter einzigen Plot, den ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder sehen wollen würde.

Aber eine einzige Geschichte, die mir wirklich positiv in Erinnerung blieb, ist definitiv eine zu wenig. Woran könnte das nur liegen? Wie ich bereits in meiner Review zum Staffelfinale angedeutet hatte, liegt es wohl einfach daran, dass die Staffel aus so gut wie NUR Stand-Alone-Folgen (die nach dem Zeitsprung spielen) bestand, anstatt sich ein wenig mehr darum zu drehen, was zwischen den Jahren vorgefallen ist… Ein oder zwei Folgen reichen bei weitem nicht und man hätte doch annehmen können, dass in einer Staffel mit ganzen vierundzwanzig Episoden genug Platz für ein paar mehr gewesen wären, die eben auch zur Handlung beigetragen hätten können.

You gotta have faith…

Und genau deshalb werde ich auch im kommenden Herbst wieder einschalten, wenn die "Desperate Housewives" in ihre inzwischen sechste Staffel gehen. Zwar hat sie mich wie keine andere Serie in dieser TV-Season enttäuscht ("Gossip Girl" mal ausgenommen; da konnte man ab einem gewissen Punkt nicht mehr auf Besserung hoffen), doch muss es irgendetwas in den vorherigen Jahren gegeben haben, was mich an dieser Serie so gefesselt und jede Woche zum Einschalten bewegt hat. Ich hoffe sehr, dass ich mich wieder daran erinnern werde, ansonst ist und bleibt die kommende auch meine letzte Staffel.

Zu Teil 1 der Staffel-5-Review von "Desperate Housewives"

Niko Nikolussi - myFanbase

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