Review: #1.19 Der mysteriöse Richard

Diese neue Episode von "Die himmlische Joan" beschäftigt sich mit der Suche nach Verborgenen und im Fall von Joan offensichtlich nicht vorhandenen Talenten sowie der Aufdeckung ungeliebter Wahrheiten.

Joan erhält den Auftrag, Klavierstunden zu nehmen. Durch die Beschäftigung mit der Musik lernt sie dabei nicht nur die Mathematik besser zu verstehen, sie bringt auch ihre Klavierlehrerin dazu, sich ihren Ängsten zu stellen. Am wichtigsten aber, sie deckt zugleich die Existenz von Wills jüngerem Bruder Richard auf. Kevin kämpft derweil wieder einmal mit der Hoffnung auf vollständige Genesung.

Das gemeinsame Verbindungsstück aller Geschichten in dieser Folge ist die Musik, die zum einen als Metapher für die Zusammenhänge in der Mathematik fungiert. Zum anderen wird sie als künstlerischer Ausdruck von Struktur und Fortgang zwischenmenschlicher Beziehungen gebraucht. Jeder im Leben spiele seine eigene Melodie, wobei nicht jeder alle seine Noten kenne oder sofort spielen könne, so die Botschaft dieser Episode.

Wie bereits in Episode #1.03 Keine Ahnung von Schach wird abermals versucht dem Leben, besonders aber der zwischenmenschlichen Interaktion, eine allgemein gültige Regel zuzuschreiben. Erfreulicherweise wird diese Thematik dieses Mal aber interessanter verpackt und gestaltet sich nicht konstruiert oder erzwungen wie dies leider in der Vergangenheit der Fall war. Der Brückenschlag über die Musik und das Klavierspielen ist wirklich gelungen. Die Darstellung ist hier unauffällig, fast nebensächlich und dennoch packend. Allerdings fällt auf, dass die deutsche Version dieser Folge fast ein wenig mehr Charme versprüht als ihr englischsprachiges Pendant.

Sehr schön war für mich die Szene in Adams Werkstatt, als er und Joan sich näher kommen. Ein wenig irritiert hat mich jedoch Joans auffälliges 'Fluchtverhalten' als Iris überraschend in die Situation platzt. So wie Amber Tamblyn das spielt, wird auch dem letzten Naivling klar, dass da etwas zwischen Joan und Adam im Gange ist. Mal ehrlich, wenn man etwas verbergen möchte, verhält man sich für gewöhnlich doch etwas unauffälliger.

Absolut großartig spielt dagegen wieder einmal Joe Mantegna alias Will Girardi. Seine Polizeiszenen sind zwar mittlerweile eher störend als spannend, aber wenn es um Will als Privatperson geht und die Geschichte stimmt, so wie dieses Mal mit dem Auftauchen seines jüngeren Bruders, ist Joe Mantegna einfach unschlagbar. Die Szene, in der Joan ihren Vater beim Abendessen zur Rede stellt und dieser total die Fassung verliert, war für mich ein echter Höhepunkt der Folge. Herzzerreißend war auch die Szene am Ende der Folge als Joan sich bei ihrem Vater entschuldigt.

Überflüssig war für meine Begriffe hingegen Kevins Geschichte. Das führt doch alles zu nichts! Warum ihn Bear, sein Freund aus dem Basketball-Team, ermutigt, die Hoffnung nicht aufzugeben, verstehe ich überhaupt nicht. Verständlicher wäre doch, wenn gerade Bear ihm Wege aufzeigen würde, sich konstruktiv mit seiner Behinderung auseinander zu setzen. Aber, so wie es nunmehr dargestellt wurde, ist Kevins abermals aufkeimende Hoffnung auf Genesung einfach nur nichtssagend.

Umso vielversprechender gestaltet sich jedoch das Ende dieser Folge. Lang haben wir darauf gewartet - Joan und Adam kommen zusammen. Der Kuss von beiden vor dem Haus der Girardis ist mein absoluter Höhepunkt und perfekter Schluss einer richtig schönen Folge.

Fazit

Joan sorgt dieses Mal für viel Aufruhr, was der Spannung und Unterhaltung nur zuträglich ist. Die Musik als Brückenschlag zu den größeren Zusammenhängen des Lebens ist meiner Meinung nach genial gewählt. Die Handlungsstränge sind spannend und sinnig miteinander verknüpft. Für mich gehört diese Folge zu einer der besten der ersten Staffel. Deswegen von mir auch die Bestnote für #1.19 Der mysteriöse Richard!

Anne L. - myFanbase

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