Bewertung

Review: #2.08 Freitagnacht

Gott sei Dank! Es ist soweit! Der Charakter der Judith verabschiedet sich endlich aus der Serie! Zuvor musste man sich jedoch leider durch einen drögen Mutter-Tochter-Konflikt und dem nervenden 'Freundschaftsding' zwischen Joan und Judith quälen. Der absolute Kracher im negativen Sinne war für mich in dieser Folge die Jonglier-Metapher, die anscheinend verdeutlichen soll, dass jeder im Leben mit unterschiedlichen Gewichten bzw. Lasten jonglieren müsse. Das alles auf die Reihe zu bekommen sei die Herausforderung im Leben. Joan bekommt es offenbar auf die Reihe. Sie kann am Ende der Folge jonglieren und spendet damit Hoffnung, so wollen es die Autoren zumindest vermitteln.

Mit dieser Folge ist es schwierig. Bei mir stellte sich ein ambivalentes Gefühl ein. Was die Geschichte um Judith und ihren Tod anbelangt, hat für mich der Plot vollkommen versagt. Gleiches trifft auf das Jonglieren und Friedmans erneuten Annäherungsversuchen hinsichtlich Judith zu. Jetzt verstehe ich aber auch langsam, warum Friedman so unbedingt Gefühle für Judith entwickeln musste. Anscheinend sollte hier die Grundlage für besondere Dramatik geschaffen werden. Judith stirbt, Friedman sagt verzweifelt den Hamlet auf und ich reagiere mit blankem Entsetzen.

Hingegen ist die Handlung um das erste richtige Date von Joan und Adam sehr süß. Das gemeinsame Candle-Light-Dinner von beiden ist sehr niedlich anzuschauen. Judith, die währenddessen auf Abwege gerät und letztendlich tödlich verletzt wird, stört für mich das ganze Gefüge der Folge über. Wirkliches Bedauern kann bei mir nicht aufkommen. Im Gegenteil, ich bin froh, dass sich der Charakter der Judith endlich verabschiedet. Für meinen Geschmack hätte Judith aber nicht den Serientod sterben müssen, es hätte doch gereicht, wenn sie ins Internat geschickt worden wäre. Die Geschichte, die derweil tatsächlich um sie gesponnen wird, ist einfach nur überzogen. Und, dass Joan den Abend, der für Judith das Ende bedeutet, kurz zuvor auch noch als den Schönsten ihres Lebens bezeichnet, schlägt für mich dem Fass den Boden aus.

Ein bisschen aufmuntern konnte mich indes Graces und Lukes Liebesgeschichte. Die Versuche von beiden, sich für die Interessen des anderen zu begeistern, sind sehr amüsant in Szene gesetzt.

Am besten gefallen haben mir in dieser Folge jedoch Helen (Mary Steenburgen) und Adam (Christopher Marquette). Mary Steenburgen verleiht dem Charakter der Helen immer mehr Charme und Liebenswürdigkeit. Mittlerweile bin ich um jede Szene froh, in der sie auftaucht. Adam spricht in dieser Folge klar aus, was zu sagen war. Er bringt es auf den Punkt: Wie konnte Judith so verantwortungslos sein und sich in eine derartig gefährliche Situation bringen? Insgesamt macht Adam alias Christopher Marquette eine wirklich gute Figur in dieser Folge, auch wenn er Joan im Krankenhaus alleine lässt. Wirklich übel nimmt man ihm das aber nicht, weil er in dieser Folge sehr schlaue Dinge von sich gibt.

Fazit

Eine Folge mit viel Licht und Schatten. Leider sind die Schatten sehr lang und so ist es das Negative, was dieser Folge nachhallt. Die Jonglier-Metapher ist für meinen Geschmack einfach nur furchtbar. Auch Mitgefühl kann bei mir in dieser Folge nicht aufkommen, da ich den Charakter der Judith als enormen Störfaktor in der Serie empfunden habe. Daher hoffe ich nun, dass ein Strich unter all die schlechten Geschichten der Vergangenheit gezogen wird und die Serie zu dem guten Stand zurückfindet, den sie sich durch die erste Staffel verdient hatte.

Anne L. - myFanbase

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