Review: #2.21 Der Rote Faden
Diese neue Folge hinterlässt einige Fragezeichen bei mir. Nicht nur was die Geschichte um den neuen Charakter Ryan Hunter anbelangt, sondern vor allem auch was den Sinn und Zweck dieser Folge betrifft. Es ist wie wenn das Thema der vorherigen Folge #2.20 Frühjahrsputz nochmal aufgekocht würde und das führt bei mir zur einer zentralen Frage: Warum?
Joan war doch schon über den Punkt hinaus, dass sie alle Brücken zu Adam abbrechen wollte. Und, nun fängt diese Litanei wieder von vorne an. Adam will die Freundschaft zu ihr aufrecht erhalten und sie blockt ab. Joan sucht sogar in Grace eine Verbündete gegen Adam, was ich nach der besagten, vorangegangenen Folge nicht nachvollziehen kann. Für meinen Geschmack geht Joan auch ein wenig zu leicht mit der Trennung um, bedenkt man, dass Adam ihre erste große Liebe war. Da ist Adams irrationaler Waldspaziergang für mich schon verständlicher. Auch wenn ich Adams Reaktion an sich verstehe, so sehr langweilt mich das Drama um sein kurzzeitiges Verschwinden. Zu allem Überfluss versucht Grace auch noch Adams Fremdgehen mit Joans Geheimniskrämerei zu rechtfertigen, was in meinen Augen völlig abwegig ist. Die Vorgeschichte war doch die, dass Adam mehr Intimität wollte als Joan es zugelassen hat. Zu keinem Zeitpunkt war die Rede davon, dass Joans Geheimnisse das Problem darstellen könnten. Im Gegenteil, ich erinnere mich an das Finale der ersten Staffel, als Adam noch äußerte, dass es gerade Joans Unberechenbarkeit sei, die er an ihr möge. Anders kenne er sie schließlich nicht. Ich sehe hier einen kleinen Bruch in der Geschichte, der glücklicherweise derart nebenbei erzählt wird, dass er im Prinzip nicht weiter auffällt.
Auffällig dagegen wird der neue Charakter, Ryan Hunter (Wentworth Miller), in die Serie eingeführt. Es wird große Spannung erzeugt und angedeutet, dass Joan eine Aufgabe bevorsteht, die alle bisherigen in den Schatten stellen wird. Diese Spannung gefällt mir, ebenso die düstere Komponente, die hiermit verbunden wird. Welche Rolle spielt Ryan Hunter? Ich bin sehr gespannt, was Joan erwartet. Bevor der Zuschauer und Joan aber erfahren, was genau nun die große Aufgabe sein wird, müssen wir uns erst einmal anschauen wie Joan einen Schal zusammenstrickt und allerlei bescheidene Lebensweisheiten hieraus schöpft. Für mich mehr als überflüssig.
Meine Probleme hatte ich ebenso mit Helens Geschichte. Sie trifft auf den Mann, der sie im College vergewaltigt hatte. Er will Vergebung, sie zeigt sich jedoch - ungewohnt - rachsüchtig. So wenig wie mich die Geschichte überzeugt, so sehr bin ich von Mary Steenburgens Auftritt angetan. Sie und Joe Mantegna harmonieren in dieser Folge besonders gut. Das absolute Highlight in dieser Folge war nach meiner Ansicht allerdings das Zusammenspiel von Aaron Himelstein und Michael Welch alias Friedman und Luke. Ihr Drogenexperiment ist sehr lustig anzuschauen und entlohnt für so manch schwachen Moment in dieser Folge.
Fazit
Eine Folge, die nicht viel Neues bringt. Mit Ausnahme des neuen Charakters Ryan Hunter, und Helens Vergewaltigung, plätschert diese Folge unaufgeregt vor sich hin. Die Botschaft der Folge dahingehend, dass einmal geknüpfte Bindungen nicht beendet werden können, erinnert mich zudem stark an Folge #1.1 Jo, Schneewittchen. Leider wird insoweit nur alt Bekanntes wiederholt, ohne dass eine Weiterentwicklung des Gedankens vollzogen werden würde. Am meisten gestört hat mich jedoch, dass Helen am Ende der Folge auf die Frau ihres Vergewaltigers trifft und dieser die Wahrheit über ihren Mann verschweigt. In Folge #2.17 Licht und Schatten wurde noch betont, dass die Wahrheit sich immer ihren Weg bahnen müsse, selbst wenn dadurch das Leben völlig auf den Kopf gestellt wird. Jetzt aber kehrt Helen die Wahrheit einfach unter den Teppich. Für mich nicht zu verstehen. Insgesamt eine schwache Episode, die nach den letzten guten Folgen nicht wirklich begeistern konnte.
Anne L. - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Common ThreadErstausstrahlung (US): 15.04.2005
Erstausstrahlung (DE): 19.03.2011
Regie: Elodie Keene
Drehbuch: Stephen Nathan
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