Bewertung

Review: #2.21 Schlechter Scherz (2)

Foto: Omar Epps, Dr. House - Copyright: 2005 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX
Omar Epps, Dr. House
© 2005 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX

Diese Episode bietet vor allem eins: Best of Foreman. Wir erleben eine ganze Palette an Emotionen von dem sonst etwas distanziert wirkenden Jungarzt: Wut, Angst, Verzweiflung, aber auch Zuneigung und Vertrauen. Endlich zeigt Foreman, dass ihm doch viel an Cameron liegt und er sie als Freundin betrachtet. Klar, in seiner Entschuldigung an Cameron steckte eine ordentliche Portion Todesangst, doch dass es die Angst vor dem Sterben ist, die einen Mensch dazu bringt, Gefühle zu offenbaren, ändert nichts am Wahrheitsgehalt dieser Gefühle. Foreman hat für einige Minuten seinen Stolz und seine Arroganz fallengelassen, beides Eigenschaften, die ihm sicher geholfen haben, es so weit zu bringen und die ihm als Schutz dienen, die aber nicht den gesamten Kern seines Wesens ausmachen.

House hat mir in dieser Episode auch sehr gut gefallen. Er hat zwar das Leben seiner Ratte Steve McQueen gefährdet (hoffentlich hat der Rattenschutzbund das nicht gesehen), aber nur, um einen seiner menschlichen Schützlinge zu retten. Für jeden Patienten hätte er das sicher nicht getan. Letztlich hat Steve McQueen das Experiment ja heil überstanden und kann weiter mit Begeisterung seine Wasserflasche hochklettern.

Interessant ist auch Cuddys Rolle in dieser Folge. Sie bekommt einiges auf den Deckel und wird sowohl von House, als auch von Foreman und Cameron verbal attackiert. Auf der einen Seite kann man Cuddys Position natürlich verstehen, denn sie muss sich als Leiterin des Krankenhauses an die Regeln halten und kann sich nicht zum Wohle eines einzelnen Kollegen über das System hinwegsetzen und damit das Krankenhaus gefährden. Andererseits wünscht man sich in so einer Situation jedoch immer ein wenig, dass der Boss auf das System pfeift und zum Helden wird. Als Boss hat man einfach einen undankbaren Job. Man, oder in diesem Fall Frau, muss unpopuläre Entscheidungen treffen, muss das große Ganze im Auge behalten und darf keine Schwäche zeigen. Am Ende wirkt Cuddy prinzipientreu, standhaft und ehrlich, aber in den Augen vieler anderer auch feige und herzlos. Tja, als Boss wird man gut bezahlt, aber Spass hat man selten.

Ein wenig unter geht mal wieder der liebe Chase, der einfach nur da ist, aber in die entscheidenden emotionalen Prozesse nicht einbezogen wird. Ich hoffe, dass er in den nächsten Episoden mal wieder mehr zum Zuge kommt.

Natürlich habe ich, wenn ich ehrlich bin, kein bisschen verstanden, warum die Bakterien nicht schon vorher bei Foreman und dem Cop diagnostiziert werden konnten, obwohl sie dann am Ende mal wieder ganz einfach beseitigt wurden, aber ich gucke "Dr. House" ja nicht, um etwas dabei zu lernen. Das Geheimnis dieser Serie ist, dass sie funktioniert, obwohl man von dem medizinischen Kauderwelsch herzlich wenig versteht.

Maret Hosemann - myFanbase

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