Review: #2.20 Schlechter Scherz (1)
In fast jeder Serie kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem einer der Hauptcharaktere in den Schlamassel gerät, den er eigentlich verhindern soll. So passiert es in Krimiserien nicht selten, dass ein Ermittler selbst einmal unter Mordverdacht gerät und von seinen Kollegen rausgepaukt werden muss. Auch in Anwaltsserien wird einer der Anwälte irgendwann selbst verklagt und würde es eine Serie über Friseure geben, hätte einer der Titel- Friseure eines Tages höchstpersönlich eine scheußliche Frisur, die repariert werden muss. Gleichermaßen wird in Krankenhausserien einer der Ärzte irgendwann selbst krank und braucht die Hilfe seiner Kollegen. In dieser Episode von "Dr. House" ist es nun also Foreman, der vom Arzt zum Patienten wird.
Keine Frage, die Idee, den Arzt zum Patienten zu machen, ist nicht neu und wird auch in Zukunft immer wieder in Krankenhausserien aufgegriffen werden. Das ändert aber nichts daran, dass diese Idee in der Regel zu einer interessanten Episode führt. Ich wage mal die Behauptung, dass es deshalb auch immer wieder gerne gemacht wird. Foremans Krankheit ruft bei ihm jedenfalls größte Ängste hervor und verleitet ihn zu Verzweiflungstaten, wie die Attacke mit der Spritze auf Cameron. Gleichzeitig dürfen wir erleben, wie House sich Sorgen um Foreman macht und das ist einfach interessant und reizvoll. Vor allem bei seinem Gespräch mit Wilson wird deutlich, dass es für House ein echtes Horrorszenario ist, dass einer seiner Leute krank wird und im Sterben liegt. House mag ein Gefühlskrüppel sein, aber das heißt ja nicht, dass er überhaupt keine Gefühle hat. Cameron, Chase und Foreman sind seine Leute und die will er sich nicht wegnehmen lassen, schon gar nicht von seinem Erzfeind Herr Professor Dr. Tod.
Wenn ich ehrlich bin, wurde es beinahe Zeit, dass einer der jungen Ärzte krank wird, denn Cameron, Chase und Foreman treiben sich ständig in den Wohnungen von sterbenskranken Patienten herum und das in der Regel vollkommen ohne Schutz, höchstens mal mit Handschuhen. Auf Atemschutzmasken und Schutzanzügen verzichten sie in der Regel völlig - da muss man ja irgendwann krank werden.
Ich glaube keine Sekunde, dass Foreman sterben könnte, denn "Dr. House" ist eine Serie, die einen engen Kreis von Hauptcharakteren und praktisch keine Nebencharaktere hat, so dass es schwer fällt zu glauben, dass einer der Hauptcharaktere urplötzlich herausgerissen wird, doch trotzdem darf man gespannt sein, was Foreman noch zu erleiden hat und wie sich diese Erfahrung auf ihn auswirkt. Möglicherweise führt Foremans Krankheit am Ende zu einer Versöhnung mit Cameron.
Ach ja, jetzt hätte ich fast vergessen, es zu erwähnen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, es anzuführen: die Szene, in der House und seine Leute die angeschossene Leiche röntgen und das Röntgengerät explodiert, ist klasse. Eine echte "warum ich 'Dr. House' so gerne gucke" - Szene.
Maret Hosemann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Euphoria (1)Erstausstrahlung (US): 02.05.2006
Erstausstrahlung (DE): 03.04.2007
Regie: Deran Sarafian
Drehbuch: Matthew V. Lewis
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