Review: #3.10 Unfrohes Fest
"Dr. House" gehört definitiv nicht zu den Serien, die ich zu meinen Top-Favoriten zähle, aber dennoch erwische ich mich immer wieder dabei, dass ich die Serie gucke.
Der Deal
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Wilson verstehe. House ist definitiv schmerzmittelabhängig und auch wenn er ein brillanter Arzt ist, so ändert das nichts daran, dass er im Unrecht ist und ich muss zugeben, dass mir seine Art in diesem Fall echt auf die Nerven geht.
Natürlich ist es nicht unbedingt nett, dass man seinen Freund und Kollegen so anschwärzt, aber der Angriff auf Chase und der Umgang mit der Patientin in der letzten Episode (#3.09 Judas?) hat meiner Meinung nach wirklich gezeigt, dass hier was geschehen muss und manchmal ist der richtige Weg eben der steinige, den man nicht so gerne gehen will. Ich rechne es Chase übrigens hoch an, dass er auf der ganzen Sache nicht herumreitet, sondern es einfach auf sich beruhen lässt.
Wie dem auch sei, ist der Stein nun ins Rollen gekommen und House wurde erst mal entlassen und musste nun nach neuen Wegen suchen, seine Sucht zu bedienen. Die schlimmste Szene, die für mich nur einmal mehr die absolute Sucht von House bestätigt hat, war, als Cuddy ihn um Hilfe bat und er sich nicht hat überreden lassen, den Deal einzugehen, und somit vermittelte, dass er lieber die Patientin sterben lassen würde, als sich zu seiner Sucht zu bekennen. Ich muss ehrlich sagen, dass House hier für mich den Vogel abgeschossen hat und ich ihn nicht mehr einstellen würde, bis er wieder völlig clean ist. Seine Art an sich war ja schon immer sehr gewöhnungsbedürftig, aber eben genau das, was die Serie an sich ausgemacht hat. Hier haben wir aber nicht mehr den House, der die Serie durch seine Art bereichert hat, sondern einen gebrochenen Mann, der seine Sucht über alles andere stellt.
Zugegeben, die Szene zwischen ihm und Cameron war sehr rührend, doch gleich danach haben wir ja mal wieder gesehen, wer House eigentlich wirklich ist. Ich verstehe Wilson vollkommen. Das Beste und leider auch das Einzige, was man bei Suchtkranken machen kann, ist diese einfach fallen zu lassen. Und genau da handelt Wilson für mich als einziger wirklich konsequent und man kann schon fast sagen, dass er sein einziger Freund in dieser Stunde ist, da er ihn so behandelt, wie er behandelt werden muss.
Der Fall der Woche
Ich muss erst mal loswerden, dass ich mich total gefreut habe, Meredith Eaton wieder zusehen, die mir schon in "Boston Legal" sehr gut gefallen hat. Ich mag es ja immer, wenn ich bekannte Gesichter als Gastdarsteller in einzelnen Serien wieder sehe.
Ansonsten war der Fall der Woche doch eher durch House und seine Tablettensucht geprägt. Was mich jedoch sehr gestört hat, war die Tatsache, dass Cuddy und Wilson sich gegen Foreman gestellt haben, nur weil dieser sich die Meinung von House eingeholt hat. Sie mussten ja auch kurze Zeit später erkennen, dass sie im Unrecht waren, aber ich kann dennoch nicht verstehen, wie sie das so einfach abstempeln konnten, da sie ja eigentlich aus Erfahrung wissen, dass House eigentlich sehr häufig Recht hat.
Und genau das haben wir ja dann auch gesehen. Erst hat Cuddy es versucht und wurde abgewiesen und dann wurde Cameron geschickt, die einen Zugang zu House gefunden hat und ihm so seine Theorie entlocken konnte, die sich ja auch hinterher vorerst als richtig herausgestellt hat. Doch erst als er wieder seine Tabletten geschluckt hat, ist House wieder auf alten Hochtouren gelaufen und konnte den Fall lösen, von dem ich im Nachhinein, wie eigentlich leider immer, nur wenig verstanden habe, da ich mich einfach noch nie so wirklich mit Medizin auseinander gesetzt habe, nun ja, das Wichtigste verstehe ich ja zum Glück immer noch...
Das Ende
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich fast vergessen hatte, dass es sich um Weihnachten handelt, bis wir House dann gesehen haben, wie er bei seinen Eltern angerufen hat. Die Szene sah für mich sehr nach Abschied aus und als er sich dann die Tabletten geschmissen hat und den Alkohol getrunken hat, dachte ich wirklich, er will sich umbringen. Nun ja, zumindest hatte er den Absturz seines Lebens und auch hier hat Wilson wieder einmal richtig gehandelt! Was mich natürlich völlig aufgeregt hat, ist die Tatsache, dass House am Ende abgewiesen wurde. Gerade hat er sich entschlossen, den Deal anzunehmen und mal abgesehen davon, dass die wenigsten Süchtigen diesen Entschluss fassen und das allein schon großartig ist, so ist es gerade bei dem Charakter House noch ein größerer Schritt.
Fazit
Für mich war es ein Hoch und Tief in meiner Einstellung zum Charakter von House und ich bin gespannt, ob er sich nun vielleicht selber einer Therapie unterziehen wird, oder ob das Spiel wieder von vorne beginnt. Was jedoch auf jeden Fall klar ist, ist die Tatsache, dass Hugh Laurie durch und durch überzeugend war und die Episode definitiv getragen hat.
Annika Leichner – myFanbase
Die Serie "Dr. House" ansehen:
Vorherige Review: #3.09 Judas? | Alle Reviews | Nächste Review: #3.11 Dr. Cuddys große Lüge |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dr. House" über die Folge #3.10 Unfrohes Fest diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Merry Little ChristmasErstausstrahlung (US): 12.12.2006
Erstausstrahlung (DE): 06.11.2007
Regie: Tony To
Drehbuch: Liz Friedman
Links
Jetzt ansehen/bestellen
Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen
Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr