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Review: #3.23 Es nerven Groß und Klein

Foto: Jennifer Morrison, Dr. House - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX
Jennifer Morrison, Dr. House
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX

Auf den ersten Blick scheint es das Team diesmal mit einem jungen House zu tun zu haben, mit einer jugendlichen Variante unserer Lieblingszynikers, doch spätestens der zweite Blick offenbart, dass der sechzehnjährige Nate kein kleiner House ist, sondern eher ein kleiner Hitler.

Nate ist wesentlich bösartiger als House, dazu noch rassistisch, frauenfeindlich und absolut skrupellos. Weder seiner Mutter, noch den Ärzten gegenüber zeigt Nate auch nur die geringste Spur von Respekt und ist eigentlich nur ohnmächtig zu ertragen. Man kann sich nicht mal unter der Wirkung der stärksten Zauberpilze vorstellen, dass Nate jemals Alles dafür geben würde, ein Menschenleben zu retten, so wie House es stets unnachahmlich tut.

Nate ist schon ein ziemlich extremer Charakter, doch dass es schlechte und bösartige Menschen tatsächlich gibt, zeigt uns der Blick in die Geschichtsbücher und in die Tageszeitung. Zudem ist es interessant, auf diese Weise einmal eine Relativierung des Charakters "Dr. Gregory House" zu bekommen. Wir sehen, dass House zwar ein Zyniker vor dem Herrn ist, seine Sprüche jedoch gewisse Grenzen nicht überschreiten, die andere Menschen sehr wohl übertreten, und dass House ganz sicher nicht der schwierigste Mensch auf Erden ist. House begegnet seinen Kollegen zwar mit Sarkasmus und knallharter Ehrlichkeit, behandelt sie jedoch nicht wie Abschaum. Es war schon eine gute Idee, mal einen Charakter zu zeigen, der House an Gemeinheit deutlich übertrifft.

Auch Foremans Kündigung wird weiterhin thematisiert. Keiner will, dass Foreman geht, doch House ist zu stolz und zu stur, dies auszusprechen. Dass Cuddy Foreman gleich doppeltes Gehalt und ein eigenes Team in Aussicht gestellt hat, wenn er bleibt, fand ich allerdings deutlich überzogen. In meinen Augen ist Foreman kein besserer Arzt als Cameron und Chase, die sich, hätte Foreman das Angebot angenommen, zu Recht übergangen gefühlt hätten. Man kann sich leicht ausmalen, zu welchen Konflikten dies geführt hätte, und Cameron und Chase hätten allen Grund gehabt, dann ihrerseits zu kündigen. Da Cuddy allerdings weder unfair noch naiv ist, denke ich mal, dass sie nicht ernsthaft damit gerechnet hat, dass Foreman dieses Angebot annimmt. Sie wollte ihn wohl nur testen und zeigen, dass er ihr wichtig ist. Letztlich weiß sie selbst, dass nur eine Person Foreman zum Bleiben bewegen kann: House. Ebenso wissen wir allerdings, dass House diesen Schritt nicht machen wird ... oder etwa doch?

Wir sehen dem Staffelfinale entgegen und niemals zuvor war die Zukunft des Teams so ungewiss. Zu diesem Zeitpunkt ist es sehr fraglich, ob wir das Diagnostikteam des Dr. Gregory House in der nächsten Staffel in der gleichen Besetzung wieder sehen werden, wie wir es in den vergangenen drei großartigen Staffeln erlebt haben.

Maret Hosemann – myFanbase

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