Bewertung

Review: #4.07 Hässlich

Foto: Olivia Wilde, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Timothy White/FOX
Olivia Wilde, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Timothy White/FOX

Sind schöne Frauen blöd? Diese Frage stellt sich House, als er feststellt, dass die von ihm eingestellte Dr. Terzi zwar optisch einiges hermacht, aber nicht sonderlich viel medizinische Kompetenz besitzt. House gelangt letztlich zu der Erkenntnis, dass er bei Dr. Terzis Einstellung wohl weniger auf seinen Kopf, als mehr auf seinen kleinen Greg gehört hat, und entlässt sie wieder. Dass schöne Frauen jedoch nicht allgemein als dumm zu bezeichnen sind, beweist ihm Dreizehn, die das medizinische Rätsel am Ende löst.

Frauenbild

Diese Episode bietet eine Menge Stoff zu dem Thema Das Frauenbild in der Serie "Dr. House". Die bereits erwähnte Dr. Terzi sieht gut aus, hat jedoch nur begrenzte diagnostische Fähigkeiten. Das wirft natürlich die Frage auf, wie sie Karriere bei der CIA machen konnte. Es scheint, dass uns dieser Charakter vor Augen führen soll, dass es für eine Frau tatsächlich möglich ist, begrenzte Fähigkeiten durch gutes Aussehen und elegantes Auftreten zu kaschieren.

Als nächstes wäre da Dr. Cuddy. Sie ist die Chefin des Krankenhauses und kann House zwingen, sich bei seiner Arbeit filmen zu lassen, doch wir sehen auch, wie House Cuddy immer wieder austrickst und umgeht, indem er sich einfach in OP-Sälen oder Röntgenräumen vor den Kameras versteckt. Auch kann House seine Chefin vor der Kamera mit Sprüchen nach belieben bloßstellen, auch wenn diese Kommentare am Ende rausgeschnitten werden – von einer Frau. Ja, Cuddy ist die Chefin, aber House kann sich eine Menge erlauben. Könnte eine Ärztin jemals so mit einem männlichen Chef umgehen, im TV oder in der Realität?

Dreizehn löst am Ende das medizinische Rätsel und beweist damit zweifellos, dass hübsche Frauen nicht allgemein dumm sind, doch sie hat Mühe, sich mit ihrer Theorie durchzusetzen, da es ihr an Selbstvertrauen mangelt. Sie hatte die Lösung schon länger im Sinn, konnte House aber erst ganz am Ende überzeugen. Amber ist ebenfalls hübsch und klug, aber auch ein eiskaltes, überehrgeiziges Biest, das ihren Mitstreitern am liebsten die Augen auskratzen würde. Zwei kluge, hübsche Frauen also, aber beide mit Makel und Problemen, die es ihnen schwer machen, voll und ganz respektiert zu werden. Dann wäre da noch Cameron. Sie ist hübsch, klug, kein Biest und hat in der Regel ein gesundes Selbstvertrauen, allerdings verhält sie sich in dieser Episode vor der Kamera wie eine komplette Idiotin.

Interessante Erkenntnisse. Ich liebe es, wenn eine Serie solche Facetten bietet, über die man schreiben kann. Dass ich das Frauenbild in der Serie "Dr. House" befürworte, kann ich nicht behaupten, aber das ist auch nicht notwendig. Dr. Gregory House ist ein so dominanter, eigenwilliger Charakter, dass es die Frauen neben ihm nicht leicht haben, die Männer allerdings auch nicht.

House vs. Taub

Neben der Frauenthematik tragen House und Taub in dieser Episode ein rein männliches Duell aus. Am Ende lagen beide mit ihren medizinischen Theorien daneben, doch House weiß nun, dass Taub seine Karriere als Schönheitschirurg aufgegeben hat, um seine Frau zu schützen, die nicht erfahren soll, dass er sie betrogen hat (die betrogene Frau, das Motiv gibt’s noch obendrauf). House respektiert dies und findet es interessant. Auch dass Taub den Mut hatte, sich gegen seinen Vorgesetzten zu stellen, gefällt House durchaus, zur Regel werden sollte es aber natürlich nicht. Taub hat nun gute Chancen, fest eingestellt zu werden.

Fazit

Insgesamt ist dies eine Episode mit interessanten Einblicken, doch von einer herausragenden Folge mit starken Gags kann man nicht sprechen.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Dr. House" ansehen:


Vorherige Review:
#4.06 Auf Biegen und Brechen
Alle ReviewsNächste Review:
#4.08 Blut und Spiele

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dr. House" über die Folge #4.07 Hässlich diskutieren.