Bewertung

Review: #4.06 Auf Biegen und Brechen

Foto: Dr. House - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX
Dr. House
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX

Während die Spannung im Team immer greifbarer wird, begibt sich House auf eine geheime Mission für die CIA.

Polio und Vitamin C

Und wieder hat das Team einen Mitstreiter weniger. Brennan musste diese Woche zurecht seinen Stuhl räumen. Wie kann ein normal denkender Arzt nur auf die Idee kommen, eine Patientin für eigene Versuche zu missbrauchen, um mehr Forschungsgelder zu aquirieren? Natürlich hat Brennan nicht ganz unrecht, wenn er sagt, dass man für viele, in den Industriestaaten eingedämmte Krankheiten keinen Cent mehr in neue Heilmittel investiert. Doch es gibt sicherlich andere Methoden, an Geld für die wichtigen klinischen Forschungen zu kommen. Eine Patientin mit Thallium zu vergiften, nur um sie anschließend mit Vitamin C zu kurieren, ist selten dämlich, muss er doch stets damit rechnen, dass jemand die ungewöhnlichen Bluttests in Frage stellt und überprüft.

Nun ja, am Ende hat Brennan seine letzten zwei Minuten Ruhm und verschwindet dann für immer im Nirvana der ehemaligen "House"-Nebendarsteller. Schade um ihn ist es nicht, denn er war der einzige der Charaktere, dem es bisher noch nicht gelungen war, dem Zuschauer vor dem Fernseher irgendwie sympathisch zu werden. Er blieb über weite Strecken der noch jungen vierten Staffel blass und uninteressant.

Foreman

House ist unterwegs und ernennt kurzerhand Foreman zum neuen Chef, was dem Team überhaupt nicht passt. Da wird diskutiert und gemeckert und letztendlich sogar Foreman in den Rücken gefallen, nur um sich im Rennen um die noch immer unbesetze Assistenzarztstelle neben House besser darzustellen. Natürlich haben die verbliebenen Bewerber mittlerweile verstanden, was sie tun müssen: herausstechen aus der Masse, punkten mit neuen Ideen und keine Angst davor haben, den Vorgesetzten zu hintergehen. Wahrscheinlich hätte das Team House niemals so die Stirn geboten. Foreman scheint bei dem Team nicht wirklich einen guten Stand zu haben, was verständlich ist. Immerhin war er der erste, der House freiwillig verlassen hat und muss sich nun wieder mangels besserer Jobangebote mit seinem alten Chef herumschlagen. So etwas spricht sich herum und kostet Foreman wichtigen Stand bei seinen neuen Kollegen.

Dass im Zuge des Kampfes um Respekt Cameron mit hinein gezogen wird, zeigt einmal mehr, dass den Drehbuchautoren nicht unbedingt klar ist, wohin sie mit dem alten Team gehen sollen. Sowohl Cameron als auch Chase sind mittlerweile mehr als fehl am Platze, weil sie zur aktuellen Storyline nichts beitragen. Würden sie mit einem Mal von der Bildfläche verschwinden, gäbe es sicher kaum jemanden, der ihre Abwesenheit bemerken würde. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, wenn Cameron und Chase – übrigens noch immer Maincast – nicht zu puren Randfiguren ohne Profil verkommen sollen.

Geheimer Dienst

Während das Team Foremans Führungskompetenz in Frage stellt, wird House von einem Agenten der CIA "entführt" und an einen geheimen Ort gebracht. Dort wartet ein wesentlich interessanterer Fall auf ihn, als im Princeton Plainsboro. Statt mit seinem Team streitet sich House dieses Mal mit einer Ärztin der CIA und einem renommierten Diagnostiker der Mayo-Klinik. Letztendlich bleibt alles beim alten: House stellt vage Theorien auf, therapiert blind drauf los, liegt zunächst falsch, nur um dann einen genialen Einfall zu bekommen, der dem Patienten das Leben rettet.

Der Fall sah zunächst spektakulär aus, diente letzendlich jedoch auch wieder nur dazu, einen neuen Charakter, Dr. Terzi, einzuführen, die genau in House' Beuteschema passt und die endgültige Teamfindung nur noch weiter hinauszögern soll. Mal sehen, wie lange es die Gute bei dem launischen Arzt am Ende aushält.

Fazit

Trotz der CIA eine mittelmäßige Episode, die weder spannend noch sonderlich unterhaltsam war. Die medizinischen Fälle waren zwar undurchsichtig, die Lösung jedoch nicht sonderlich spektakulär, was beweist, dass zwei Fälle pro Woche einfach zu viel sind. Da bleibt nicht nur die Spannung, sondern auch die Charakterentwicklung auf der Strecke.

Melanie Brandt - myFanbase

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