Bewertung

Review: #4.14 Folgenreich

Foto: Jason Lewis, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Chris Haston/NBC Universal/FOX
Jason Lewis, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Chris Haston/NBC Universal/FOX

Dieses Mal dreht sich bei "House" alles um Zufriedenheit. Zufriedenheit mit sich selbst, mit der eigenen Arbeit und mit der Arbeit anderer. Oder jedenfalls so ähnlich.

Das Krankenhaus muss sich einer Revision unterziehen. Ich hab nicht so recht mitbekommen, worum es dabei eigentlich ging, wer oder was geprüft wurde und was dabei auf dem Spiel stand. Cuddy war jedenfalls durch den Wind, weil anscheinend ihr Job auf dem Prüfstand steht. Und natürlich macht es House ihr in solch einer Zeit natürlich absichtlich nicht gerade leicht. Nicht nur, dass er Patientenakten nicht sauber führt oder in der Pathologie genüsslich ein Sandwich verdrückt, er kidnappt auch noch seinen Lieblingssoap-Star, nur weil dieser aus irgendeinem Grund langsamer spricht als gewöhnlich und beim Reden häufiger Pausen einlegt. Passiert mir persönlich auch immer wieder mal und hängt direkt mit meinem aktuellen "Wachzustand" zusammen - je müder ich bin, desto langsamer werd ich... Aber gut. House vermutet dahinter gleich eine schwerwiegende Hirnerkrankung. Geniale Beobachtungsgabe? Obsession? Oder nur pure Langeweile, weil die Fälle, die ihm zugetragen werden ihm nicht mehr ausreichen? Wer mag schon die wahren Beweggründe eines Dr. Gregory House nachvollziehen können.

Doch auch wenn die Szenen zwischen dem serienverrückten House und dem Darsteller seines Lieblingssoapcharakters durchaus amüsant waren, am Ende war der Fall nur 0815. Von einem Hirntumor zu Schilddrüsenerkrankungen, die in einem Koma enden, bis die Blümchenbettwäsche und der falsche Gin-Tonic das wahre Leiden des jungen Mannes offenbaren, dauert es dann doch knapp 45min, die vom medizinischen Standpunkt aus sicherlich kaum interessieren dürften. Mich jedenfalls interessiert es nicht.

Viel interessanter ist die Beziehungsarbeit zwischen Amber und Wilson. Er, ein gestandener Onkologe und Mann jenseits der 40 ist nicht in der Lage, das Bett auszuwählen, das ihm gefällt, selbst wenn die Frau es ihm ausdrücklich erlaubt. Vermuten Männer hinter allen selbstlosen Gesten einer Frau grundsätzlich ein Motiv oder warum kauft Wilson absichtlich die Matratze, die Amber haben wollte, obwohl sie ihm ausdrücklich gebeten hatte, die zu nehmen, die er wollte? Manchmal sind auch wir Frauen durchaus in der Lage, unsere Wünsche hinter denen unserer Männer zurück zu stecken. Und nicht immer versuchen wir euch Männer zu manipulieren, nur um das zu bekommen, was wir wollen. Manchmal wollen wir auch nur, dass es unserer besseren Hälfte gut geht. Umso schöner finde ich, dass Amber Wilson tatsächlich klar macht, dass er sich in der Beziehung nicht aufgeben sollte. Gegenseitiger Respekt ist wichtig, jedoch sollte man sich auch in einer Beziehung immer treu bleiben.

Wie oben schon angedeutet, geht es dieses Mal viel um Zufriedenheit - im Job, in der Beziehung und im eigenen Leben. Wir erfahren, dass ein Soap-Darsteller nicht immer zwangsweise dem Ideal, das er auf der Leinwand verkörpert, ähnlich sein muss. Wir erfahren dass Cameron zwar ihren jetzigen Job in der Notaufnahme liebt, das Team und die medizinischen Puzzlespiele jedoch vermisst. House aber nicht, wie sie klar stellt! Ja, sicher! Wir erfahren, dass Taub seinen alten Job geliebt hat, auch wenn es dabei um banale Dinge wie Brustvergrößerungen ging, die alles andere als lebensnotwendig waren. Wir erfahren, dass Dreizehn in ihrem Leben nicht zufrieden ist, warum genau, darauf gehen wir jedoch nicht näher ein. Und wir erfahren, dass Kutner ein richtiger Sonnenschein ist, der sogar einem langweiligen Job wie Parfümverkaufen in einem Einkaufscenter etwas abgewinnen kann. Im Grunde also im Westen nichts Neues.

Und so dümpelt die Episode am Ende belanglos vor sich hin und endet mit einer Chinin-Allergie und einem Telefonat von House und Cuddy, in dem er wissen will, was sie im Bett an hat. So sind sie wohl, die Episoden vor dem großen Staffelfinale - amüsant, aber belanglos.

Melanie Wolff - myFanbase

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