Review: #5.11 Ihr Kinderlein kommet

Die Weihnachtsepisoden haben bereits eine gewisse Tradition bei "Dr. House". Damit verbunden ist ein Running Gag über das Beschenken von House. Ein Jahr zuvor hat House noch ein getürktes Wichteln veranstaltet, so dass alle im Team seinen Namen gezogen haben und um das perfekte Geschenk für ihren Boss wetteiferten. Diesmal platziert er ein Geschenk für sich selbst auf den Tisch, damit seine Untergebenen rätseln, von wem es stammt.

Erfreulicherweise lassen sich die Teammitglieder nicht mehr so einfach täuschen. Taub vermutet von Beginn an, dass dies wieder eines von Houses Spielchen ist. Nachdem er und Kutner – Dreizehn interessiert sich erst gar nicht für diese Sache – dank Wilson Gewissheit haben, dass es nur ein Trick ist, drehen sie den Spieß sogar um und schockieren House ein wenig, indem sie verkünden, sicher zu sein, dass das Geschenk von Cuddy stammt und eine Liebeserklärung darstellt, die es sofort zu erwidern gilt. In der Vergangenheit sind sowohl das alte als auch das neue Team schon mehrfach vollkommen auf Houses Spielchen reingefallen, so dass es auch langsam an der Zeit wird, dass die Ärzte misstrauischer und klüger werden. Es war aber natürlich keiner von Houses besten Tricks, er hat noch viel mehr drauf. Dass dem so ist, beweist er bei einer Wette mit Wilson.

House will Wilson beweisen, dass er in der Lage ist, so nett zu einem Patienten zu sein, dass ihm dieser ein Weihnachtsgeschenk macht. Zu diesem Zweck stellt er die Schwangerschaft einer angeblich jungfräulichen Frau als medizinisches Wunder dar, so dass ihr Seitensprung nicht ans Licht kommt. Statt für eine Maria Magdalena hält ihr Verlobter sie nun für eine Jungfrau Maria. Dafür gibt es natürlich ein Geschenk von der falschen Heiligen an House. Diese Nebenstory ist eine herzhaft ironische Auseinandersetzung mit der biblischen Weihnachtsgeschichte.

Der Hauptfall dreht sich um eine Schülerin, die wegen ihres Übergewichts häufig gemobbt wird. Cuddy engagiert sich besonders in diesem Fall, ohne dass ihre Motive dafür ganz klar werden. Am Ende wird sie jedoch belohnt, denn die Patientin, die nicht überleben wird, hat heimlich ein Kind zur Welt gebracht, das Cuddy nun adoptieren will. Zuletzt schien es ja, als hätte sich Cuddys Kinderwunsch endgültig erledigt, doch Weihnachten ist bekanntlich die Zeit der Wunder. So kommt Cuddy wie die Jungfrau zum Kinde. Die Autoren sparen wirklich nicht mit weihnachtlicher Ironie. Ich bin natürlich gespannt, wie sich Cuddy als Mutter schlägt und wie viel wir davon überhaupt zu sehen bekommen. Schließlich spielt die Serie fast ausschließlich im Krankenhaus und so gut wie nie im privaten Umfeld der Protagonisten.

Erwartungsgemäß bleibt Dreizehns Teilnahme an Foremans Huntington-Studie ein wichtiger Nebenplot. Foreman sieht sich wieder einmal mit dem Vorwurf konfrontiert, genau wie House zu sein, als er eher unsensibel mit der Patientin Janice umgeht. Um sich und Dreizehn zu beweisen, dass er kein kleiner House ist, geht Foreman auf Janice zu und holt sie in die Studie zurück. Am Ende küssen sich Dreizehn und Foreman leidenschaftlich, ohne dass ein Mistelzweig auch nur in der Nähe ist. Der Beginn einer neuen Romanze, die sich schon länger angedeutet hat. Man wird dabei freilich das Gefühl nicht los, dass die Autoren auch unbedingt ein neues Paar in der Serie wollten. Bisher gab es da ja nur Cameron und Chase, von denen wir aber kaum etwas sehen. Daher bieten sich Foreman und Dreizehn aus Houses aktuellem Team als Paar an, zumal ausreichend Konfliktpotential vorhanden ist. Eine weiße, bisexuelle, todkranke Ärztin und ihr farbiger Arbeitskollege – für amerikanische Verhältnisse wirklich forsch.

Maret Hosemann – myFanbase

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