Bewertung

Review: #5.13 Umwege

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Timothy White/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Timothy White/FOX

Meine Prognose hat sich bestätigt. Cameron macht zwar als Cuddys Ersatzfrau kurzfristig keine schlechte Figur, kommt jedoch selbst zu dem Schluss, dass sie als ehemalige Schülerin von House nicht dazu fähig ist, plötzlich seine Vorgesetzte zu sein und ihm Grenzen zu setzen. Es spricht für Cameron, dass sie selbstkritisch ist und freiwillig auf einen hohen Posten verzichtet. Wenigstens durfte sie mal für einige Zeit aus dem rosa Schlabberlook der Notaufnahme raus und Designerklamotten im Krankenhaus tragen.

Cuddy ist kurz davor, ihre Pflegetochter Rachel wieder abzugeben, ändert jedoch ihre Meinung, als sie endlich einen Zugang zu dem Kind findet. Zum Dank spuckt Rachel wenig später House voll und beweist damit, dass sie auf dem Weg ist, eine echte Cuddy zu werden. Eine Diskussion über berufstätige Mütter spare ich mir an dieser Stelle, dazu hat jeder seinen eigenen Standpunkt. Ich denke, dass es für Rachel das Beste ist, wenn ihre Mutter zufrieden ist, und Cuddy braucht ihre Arbeit, um zufrieden zu sein.

Die Patientin der Woche ist wieder eine von diesen Gutmenschen, bei denen House immer schnell einen Hirnfehler vermutet und auch Recht damit hat. Ob die Frau nach ihrer Genesung tatsächlich nicht mehr mit behinderten Kindern arbeiten kann, weil ihr fortan die krankheitsbedingte Geduld fehlt, wird zum Glück am Ende der Folge nicht eindeutig beantwortet. So wird Interpretationsspielraum gelassen. Auch wenn die Frau nun weniger geduldig ist als früher, kann sie ja trotzdem immer noch auf ihre Ausbildung und ihre Sympathie für die Kinder zurückgreifen. Die vielen Menschen auf der Welt, die mit behinderten Menschen arbeiten, leiden ja schließlich nicht alle unter einem Defekt.

Foreman entschließt sich erwartungsgemäß dazu, die Studie zu manipulieren und Dreizehn das echte Mittel zu geben, statt des Placebos. Wenn dies herauskommt, könnte es Foreman den Job kosten. An dieser Storyline stört mich Dreizehns plötzlicher Optimismus etwas. Es ist noch nicht lange her, da hat sie sich einem Geiselnehmer bereitwillig als Versuchskaninchen für Medikamente zur Verfügung gestellt und nun will sie sogar Kinder, bei denen dann auch das große Risiko besteht, dass sie Huntington bekommen.

Es ist Okay, dass Dreizehn durch die Medikamentenstudie (sie weiß ja nicht, dass sie bisher nur ein Placebo erhalten hat) und ihre Beziehung zu Foreman neuen Mut fasst, aber in dieser Episode wird sie doch etwas zu lebensbejahend und vertrauensselig dargestellt. So kennt man sie gar nicht. Als hätte sie einfach ein Licht angeknipst und ihre dunkle Seite wäre vollkommen verschwunden. Was aber geschieht, wenn sie erfährt, dass sie die ganze Zeit über nur ein Placebo erhalten und Foreman die Studie manipuliert hat, damit sie das richtige Mittel bekommt? Geht das Licht dann wieder komplett aus?

Maret Hosemann - myFanbase

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