Review: #6.16 Abby im Sünderland

Mal wieder gibt es einen Kleinkrieg zwischen House und Wilson. Dieses Mal gehts um ... Möbel! House will seinen besten Freund dazu bringen, seine Wohnung einzurichten, hat jedoch Mühe, ihn davon zu überzeugen, auch nur ein einziges Möbelstück zu kaufen. Anstatt dass Wilson dem ewig nervenden House nachgibt und beispielsweise eine Stehlampe kauft, lässt er sich mal wieder auf Diskussionen ein, nur um dann am Ende House' seinen Willen zu lassen. Sicherlich ist es dann eine nette Geste von Wilson, gerade eine Orgel zu kaufen und House damit eine Freude zu machen, aber allmählich wird as hin und her zwischen den beiden Männern etwas langweilg.

Warum lässt Wilson so mit sich umgehen? Eigentlich hatte ich mich auf das Zusammenleben von House und Wilson richtig gefreut, doch seitdem die beiden tatsächlich auch einen Großteil ihrer Freizeit miteinander verbringen, laufen die Storylines immer wieder nach dem gleichen Schema ab: Wilson wird bloßgestellt und muss unter House' Scherzen leiden, während der am Ende immer das bekommt, was er will. Klar ist es witzig mitanzusehen, wie schwer Wilson sich im Möbelhaus tut. Aber am Ende sind die Lacher schnell vergessen, weil es ehrlich gesagt nervt, wie House mit seinem Freund umspringt. Auch wenn beide am Ende der Folge immer wieder ein Herz und eine Seele sind.

Neben House und Wilson konzentriert man sich dieses Mal außerdem auf Chris Taub. Für mich ist er bislang der Schwächste im Team von House. Nachdem letztes Jahr vor allem Dreizehn und mit ihr auch Foreman in den Mittelpunkt der Serie gerückt waren und am Anfang der Season Cameron und Chase ihren großen Auftritt hatten, soll es nun also mal um den ruhigsten Charakter des Teams gehen. Doch dass stille Wasser meist tief sind, ist ja hinlänglich bekannt. Und dass Taub bislang kein Kind von Traurigkeit war, was die Treue in der Ehe angeht, ist für den Zuschauer auch kein Novum. Und trotzdem haben sich die Autoren dazu entschlossen, noch etwas länger darauf herum zu reiten, dass Taub früher untreu war, und lassen ihn nach all seinen Beteuerungen am Ende sogar wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen, indem er mit einer gutaussehenden Krankenschwester flirtet. Obwohl er sich ja redlich bemüht, Rachel klar zu machen, dass er sie liebt und sie nicht wieder betrügen wird, will man Taub am Ende nicht so recht glauben. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und ich befürchte, dass das Thema "Untreue" irgendwann wieder eine Rolle spielen wird.

Der Fall der Woche war nicht sonderlich spektakulär und an die finale Diagnose kann ich mich jetzt schon nicht mehr erinnern. Leider werden die Fälle inzwischen medizinisch gesehen abwegiger und die Hintergrundgeschichten dazu immer uninteressanter. Da poppt ein Vater mit der Freundin seines Sohnes, steckt sie mit irgendeinem Parasiten an und versöhnt sich am Ende mit seinem Sohn dann doch wieder. Und die Moral von der Geschicht: immer schön die Wahrheit sagen. Klar stützt der Fall (mal wieder) House' These, dass jeder lügt, aber langsam nervt es einfach, dass auch hier immer alles nach Schema F abläuft. Und am Ende gibt es in 99% der Fälle ein Happy End. Einfach nur langweilig.

Fazit

Die paar guten Szene rund um Wilson und House am Klavier trösten leider nicht darüber hinweg, dass die Serie momentan ein wenig ins Straucheln gerät, was die Qualität der Storylines betrifft. Glücklicherweise geht es in kleinen Schritten auf das Finale zu und eigentlich schaffte es das Team um House immer, am Ende der Staffel zu überzeugen. Also: Augen zu und durch.

Melanie Wolff - myFanbase

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