Review: #7.20 Schneller als die Moral
Nach eingien eher miesen Episoden, geht es dieses Mal wieder etwas mehr ums Team und deren Probleme mit sich selbst. Dies bringt dem Zuschauer jetzt nicht unbedingt neue Erkenntnisse, aber sorgt vor allem zwischen Chase und Foreman zu witzigen Szenen. Und selbst wenn nicht sonderlich viel passiert in dieser Folge, so gehört sie doch am Ende zu den interessanteren der gesamten Staffel, denn sie regt zum Nachdenken über sich selbst an. Manch einer könnte jetzt einer entnervt abwinken, aber ehrlich, so mies ist die Episode gar nicht...
"In einer Beziehung ganz ohne Sex, aber immer noch ärger mit der Mutter"
Ich hätte nicht gedacht, dass Arlene Cuddy nach dem Ende der Beziehung noch einmal auftaucht. Sie droht, House und Cuddy vor Gericht zu ziehen, da sie der Meinung ist, die beiden hätten ihr mit der Hüftoperation das Leben verpfuscht. Dass es der alten Dame in Wahrheit um etwas ganz anderes geht, wird während der Episode schnell klar, denn ansonsten würde sie nicht andauernd darauf bestehen, dass House und Cuddy gemeinsam zu den Treffen erscheinen. Am Ende stellt sich heraus, dass sie einfach nicht wahrhaben wollte, dass sich ihre Tochter von House getrennt hat. Sie hat den Miesepeter in ihr Herz geschlossen und nun alles versucht, die beiden wieder zusammen zu bringen, indem sie beide dazu bringen will, sich gegen sie zu verschwören.Wie ein Kind, das nicht möchte, dass seine Eltern sich trennen. Leider muss auch sie, wie die Zuschauer selbst am Ende feststellen, dass die Beziehung zwischen Cuddy und House endgültig der Vergangenheit angehört. Zwischen den beiden scheint ein tiefer Graben entstanden zu sein, den nichts mehr kitten kann – ich merke jedenfalls keinerlei positive Gefühle der beiden mehr füreinander, lediglich kalte Distanz.
Lotteriegewinner
Wenn jemand in der Lotterie gewinnt, dann tun sich meist auch viele Neider auf. Oder manchmal auch Nutznießer, die glauben, dass sie sich nur mit dem Glückspilz gutstellen müssten, um ein wenig von dem Glück abzubekommen, dass dem Glückspilz beschert wurde. Hier ist es eine alte Freundin, die Lotteriegewinner Henry aus den Augen, aber nie aus Herzen verloren hat. Oder war es umgekehrt? Irgendwann interessiert de Fall um Henry den Zuschauer eigentlich kaum noch, so dass man eigentlich nur darauf wartet, herauszufinden, warum die mysteriöse Jennifer aufgetaucht wird, da man wie Dreizehn weiß, dass es so etwas wie Glück eben nicht auf Dauer gibt.
Am Ende ist es der Cousin des Glückspilz', der ihn um sein neu gewonnenes Vermögen bringen wollte und das obwohl er ihn zuvor schon für ein sechsstelliges Gehalt engagiert hatte und an seinem „besseren“ Leben teilhaben ließ. Manche Menschen sind nicht nur undankbar, sondern auch noch unverschämt und dazu noch unersättlich. Wie dreist ist es bitte, den eigenen Cousin um zehn Millionen Dollar zu bringen, nur weil er ihm sein Glück nicht gönnt. Dass Henry am Ende trotz dieses Betrugs seinen Glauben an das Gute im Menschen nicht verliert und weiter daran glaubt, dass er seine lang vergessene Liebe Jennifer doch noch finden wird, gibt dem ansonsten sehr tristen Fall zum Schluss ein versöhnliches Ende.
"Sie sind ein verklemmter Idiot, er ein Geiler"
Chase beschließt unterdessen, glücklicher zu werden und schiebt sein momentan eintöniges, langweiliges Leben darauf, das er zu viel Sex mit zu viel unterschiedlichen Frauen hat. Daher beschließt er, vorerst auf Sex zu verzichten und abstinent zu werden. Foreman belächelt das Vorhaben seines Kollegen, muss sich dann jedoch anhören, dass auch er einmal darüber nachdenken sollte, seinem Leben eine andere Richtung zu geben, indem er sich beispielsweise nicht andauernd aufregt oder von House provozieren lässt.
Foreman redet sich daraufhin ein, dass er seine Emotionen und vor allem seinen Ärger unter Kontrolle hat, muss sich schnell jedoch eines besseren belehren lassen. Der kleine Wettstreit zwischen ihm und Chase, respektive House, die beide versuchen, ihn aus der Reserve zu locken, ist amüsant anzusehen, denn beide Parteien schrecken (wie so oft) vor Manipulationen nicht zurück. Die Szene, in der sich Foreman schließlich nachts sogar auf dem Balkon von House' Büro an Yoga-Übungen versucht, ist unglaublich witzig. Und dass Chase sich die Gelegenheit nutzt, um so richtig schön mit Foreman zu spielen, ihn aus der Reserve zu locken und dazu zu bringen, über seine angestaute Aggressivität nachzudenken, ist verständlich.
Umso trister ist es am Ende dann jedoch, dass beide erkennen, dass sie nicht aus ihrer Haut können. Chase versucht seine Gefühle durch Sex zu betäuben und hat seit seiner Trennung von Cameron keine ernsthafte Beziehung geführt. Foreman hingegen erkennt, dass er sich von House' Sticheleien viel zu sehr zu Herzen nimmt. Kein der beiden kann jedoch an seiner Situation etwas ändern. Und trotzdem, oder gerade deswegen ist die Episode am Ende stärker als es zunächst den Anschein hat, denn endlich wird wieder einmal etwas mehr Gewicht auf die Charaktere gelegt.
Langweilig hingegen ist einmal mehr alles rund um Dreizehn. Sie ist wieder zurück im Team und geht nicht nur House, sondern auch dem Zuschauer mit ihrer negativen Ansicht auf die Nerven. Sie geht davon aus, dass Glück nicht existiert, vielleicht auch gerade deswegen, weil sie eben an einer unheilbaren Krankheit leidet. Dennoch nervt ihr negatives Getue unheimlich, selbst wenn sie am Ende leider mit ihrer Vermutung bezüglich der falschen Jennifer Recht behält.
Fazit
Gegen Ende der Episode zeigt sich mal wieder, dass niemand in House' Team momentan glücklich ist. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und so sehr sie auch versuchen sich zu ändern, sie können ihrem Selbst nicht entfliehen. Denn wie stellt Dreizehn am Ende der Episode so schön fest: Wir sind, wie wir sind. Amen.
Melanie Wolff - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: ChangesErstausstrahlung (US): 02.05.2011
Erstausstrahlung (DE): 22.11.2011
Regie: David Straiton
Drehbuch: Eli Attie
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