Bewertung

Review: #7.19 Masters' letzte Versuchung

Foto: Amber Tamblyn, Dr. House - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Byron Cohen/FOX
Amber Tamblyn, Dr. House
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Byron Cohen/FOX

Das Besetzungskarusell bei "Dr. House" dreht sich munter weiter. Nachdem Olivia Wilde nun wieder zurück zum Team gestoßen ist, nimmt eine andere Darstellerin ihren Hut. Amber Tamblyn und mit ihr auch ihr Charakter Martha M. Masters verlassen die Serie und ich muss gestehen, es ist kein sonderlich herber Verlust.

Masters

Masters letzter Tag als Studentin ist angebrochen und als House ihr klar zeigt, dass er Interesse an ihr hat, beginnt sie ernsthaft darüber nachzudenken, ob sie wirklich ihre gesamte Assistenzzeit unter jemandem verbringen will, der sie ständig herunterputzt, aber dennoch mehr fordert als jeder andere Arzt es jemals könnte.

Letztendlich ist es nicht die Angst vor der Arbeit bei House oder gar die Angst vor House selbst, sondern die Befürchtung, sich selbst zu verlieren, dass Masters sich entscheidet, einen Schlussstrich unter ihre Zeit bei House zu ziehen. Sie ist nicht bereit, ihre Prinzipien über Bord zu werden, auch wenn sie es im Fall der jungen Kendall in dieser Episode getan hat. Sie beschließt, sich selbst treu zu bleiben und eine Karriere außerhalb der Diagnostik-Abteilung und fernab von House zu suchen. Sicherlich wird es auf dem Gebiet der Chirurgie, in das sie vorstoßen möchte, nicht immer ganz so spektakulär zugehen wie bei House, jedoch bleibt Masters auch dort die Chance, zu glänzen und sich dabei so zu verwirklichen, wie sie ist – ohne sich verbiegen zu müssen. Ihr Ausstieg ist die richtige Konsequenz aus ihrem bisherigen Handeln und sicherlich genau das, was ihr gut tun wird. Der Zuschauer wird nun nicht mehr über ihren weiteren Karriereweg auf dem laufenden bleiben und ehrlich gesagt, habe ich als Zuschauer auch nicht das Bedürfnis danach.

Jetzt, da Dreizehn wieder zurück ist, ist Masters überflüssig geworden. Sie passte bislang nicht so recht ins Team und zu fünft deutet sich bereits an, dass einige Charaktere durch den vergrößerten Cast stark in den Hintergrund geraten konnten. So ist es gut, Ballast loszuwerden und Masters ist sicherlich der Charakter, der den Zuschauern am wenigsten am Herzen liegt, auch wenn ihre Figur für House sicherlich ein guter Sparringspartner gewesen ist. Ihr Abang kommt sicherlich auch nicht unerwartet, denn bereits in den letzen ein bis zwei Episoden arbeitete man gerade darauf hin.

House, Wilson und das Huhn

Natürlich darf in einer solch karriereentscheidenden Episode das obligatorische Gezanke zwischen House und Wilson nicht fehlen. Dieses Mal gehen sie eine Wette um Hühner ein. Und nicht nur House benimmt sich gewohnt kindisch, auch Wilsons steigt dieses Mal voll auf seine Spielchen ein.

Zwei erwachsene Männer, beides fast schon Koryphäen auf ihrem Gebiet, wetten um ein Federvieh. Beziehungsweise darum, wie lange sie es unentdeckt in der Klinik verstecken können. Es ist herrlich unsinnig und vollkommen irrelevant für das Fortlaufen der Handlung. Aber die beiden Männer haben sichtlich Spaß daran, sich gegenseitig zu ärgern, sich die Hühner aus den jeweiligen Büros zu stehlen, nur um am Ende zwanzig Dollar vom anderen einzusacken.

Herrlich absurd, gerade aber weil es so irrelevant ist bietet es einen tollen Kontrast zur persönlichen Selbstfindung von Masters, die sich vor allem gegen Ende der Episode fast schon unerträglich in die Länge zieht. Natürlich bricht sie am Ende ihre eigenen Regeln und rettet damit ihre Patientin vor dem sicheren tot. Doch leben kann sie mit ihrer Entscheidung nicht und zieht einen Schlussstrich. Und stolpert zum Abschluss noch über House' Huhn.

Fazit

Das Ende von Masters ist nicht das Ende eine Ära, sondern das Ende eines nicht gerade geglückten Versuchs, das Fehlen von Olivia Wilde zu kompensieren. Nun ist erst einmal wieder alles beim alten, jedenfalls bis einer der Stammbesetzung erneut beschließt, die Serie zu verlassen, so dass es dann wieder zu einer Umbildung des Teams kommen wird.

Melanie Wolff - myFanbase

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