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Review: #7.18 Verschüttete Wahrheiten

Foto: Lisa Edelstein, Dr. House - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; David Johnson/FOX
Lisa Edelstein, Dr. House
© 2010 Fox Broadcasting Co.; David Johnson/FOX

Lasst die Kartoffeln knallen, Dreizehn ist wieder da! Die Überraschung über diese Rückkehr hält sich in Grenzen, schließlich war Darstellerin Olivia Wilde ununterbrochen im Vorspann vertreten, daraus konnte man mühelos die richtigen Schlüsse ziehen. Das Kommen und Gehen im Team nervt mich nur noch – so sehr, dass es mich schon nervt, darüber zu schreiben, wie sehr es mich nervt. Nun da Dreizehn wieder ihren Dienst antritt, wird Masters neben der Tatsache, dass sie eh nicht für die Arbeit in Houses Team geschaffen ist, auch noch mathematisch überflüssig.

Dreizehns fast einjährige Abwesenheit wird mit einem Gefängnisaufenthalt erklärt. Das ist nicht unbedingt die originellste Idee, aber es ist zumindest eine klare Ansage. Dreizehn hat Sterbehilfe bei ihrem Bruder geleistet, von dessen Existenz wir bislang nichts wussten. Ich habe nicht mehr alle Momente, in denen es um Dreizehns Familiengeschichte ging, vor Augen, um beurteilen zu können, ob es wirklich glaubwürdig ist, dass wir bisher noch gar nichts von diesem Bruder erfahren haben, aber insgesamt passt es natürlich absolut zu ihr, so etwas zu verheimlichen.

Nachdem Dreizehn also das Gefängnis verlassen darf, findet sie sich gewissermaßen vom Regen in der Traufe wieder, denn sie wird von House gekidnappt und zu einem Kartoffelschießwettbewerb geschleppt. Auf die alte Frage, ob die Kartoffel nun Obst oder ein Gemüse ist, hat man in den USA offensichtlich eine erfrischend eindeutige Antwort gefunden: weder noch, sie ist eine Waffe! Auf dem Weg zu dem lebensmittelverschwenderischen Event ergründet House nach und nach, weshalb Dreizehn hinter schwedischen Gardinen gelandet ist. So richtig weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich diesen kurzen Road Trip einordnen soll. Er hat seine zwei bis drei emotionalen Momente, doch der Unterhaltungsfaktor hätte wesentlich höher sein können. House und Dreizehn im Auto, House und Dreizehn in einem Hotelzimmer, House gegen seinen Rivalen bei dem Kartoffelschießwettbewerb - keine dieser Möglichkeiten wird für wirklich gute Sprüche oder überraschende Ideen genutzt. Es quetschen sich ein paar Tränchen in die Augenwinkel der Zuschauer, aber der Witz will irgendwie nicht rauskommen.

Während House und Dreizehn fahren, reden und Kartoffeln durch die Gegend ballern, bekommen es Foreman, Taub, Chase und Masters mit einem Messie zu tun. Menschen mit dem Messie-Syndrom sind ja mittlerweile ein seltsam beliebtes Thema, sowohl in fiktiven Serien wie auch in Doku-Soaps. In dieser Episode von "Dr. House" werden dem Thema keine neuen Impulse gegeben, im Gegenteil, am Ende können die Ärzte das Messie-Syndrom der Patientin auf einen eindeutigen Auslöser zurückführen, so dass der ganze Fall im Nachhinein wenig komplex erscheint. Zudem finde ich es etwas albern, dass das Team erst durch Dreizehn auf die Idee kommt, dass die Patientin sich nicht nur vergeblich Kinder wünscht, sondern auch schon Fehlgeburten erlitten hat. Ehrlich gesagt war eine Fehlgeburt sogar meine erste Vermutung, angesichts des versteckten Strampelanzugs.

Muss ich auch noch was zu Taubs Ehe schreiben? Na gut, der Vollständigkeit halber. Ich mag das Thema überhaupt nicht und dass Taub nun zwei Damen an der Angel hat, die Krankenschwester Ruby und seine (Ex-)Frau, finde ich nur noch überflüssig. Der Mann zerrt mit seiner Untreue und seiner weinerlichen Egomanie, beides Eigenschaften, auf die viele Frauen offenbar fliegen, wirklich an meinen Nerven. Warum kann man IHN nicht mal ins Gefängnis stecken? Oder mit einer Kartoffel abschießen?

Maret Hosemann - myFanbase

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