Bewertung

Review: #8.12 Chase

Foto: Jesse Spencer, Dr. House - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Pamela Littky/FOX
Jesse Spencer, Dr. House
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Pamela Littky/FOX

Dies ist die zweite Episode von "Dr. House", die nach einem der Hauptcharaktere benannt ist. Der Erste, dem diese Ehre zuteil wurde, wenn auch nicht in der deutschen Fassung, war vor einiger Zeit Wilson (#6.10). Ihm folgt nun also Chase, der mit den physischen und psychischen Nachwirkungen seiner Stichverletzung zu kämpfen hat. Stichwort zweite Episode. Dies ist auch das zweite Mal, dass Chase durch die Bekanntschaft mit einer Nonne sehr stark mit seiner katholischen Vergangenheit und seinem kurzzeitigen Weg Richtung Priesteramt konfrontiert wird.

Man könnte diese Folge also durchaus als eine späte Fortsetzung zu #1.05 Nur die Braut Christi? betrachten, allerdings gab es dazwischen so viele Patientenfälle rund um das Thema Religion, vor allem sehr viele Duelle House vs. God, dass der kleine Kreis, der sich hier schließt, kaum Wirkung zeigt. Damit wären wir sogleich beim nächsten Stichwort angelangt: fehlende Wirkung. Die Folge bemüht sich zwar um Intensität, aber viel kommt nicht rüber.

Chase gibt House die Schuld an dem, was ihm passiert ist, und will das Team verlassen ... juhu, es ist wieder Dienstag. Zum mehr als nur x-ten Male ist einer von Houses Leuten drauf und dran zu gehen, um es entweder dann doch nicht zu tun, oder bald wieder zurückzukehren. Hier ist es einmal mehr Variante 1. Klar, es sind auch schon Charaktere (nach mehrfachen Comebacks und Fast-Abschieden) endgültig gegangen, aber glauben die Autoren wirklich, dass uns diese teaminternen Personalschwankungen immer noch irgendwie mitreißen? Halt, ich formuliere die Frage anders: Glauben die Autoren wirklich, dass uns diese teaminternen Personalschwankungen immer noch nicht nerven?

Die Krise, die Chase hier durchlebt, ist nur ein Strohfeuer, das am Ende einfach ausbrennt. Da Chase in der Lage ist, sich jede Nacht mit einer anderen Frau durch die Betten zu wälzen, während er tagsüber seiner Arbeit im Krankenhaus erfolgreich und flott nachgeht, fühlt man sich nicht wirklich bemüßigt, sich Sorgen um ihn zu machen, nicht auf der physischen und auch auf der psychischen Ebene. Weder führt Chases Nahtoderfahrung dazu, dass er sich wieder mit früheren traumatischen Ereignissen, wie etwa seiner "Sterbehilfe" bei dem Diktator, auseinandersetzt, noch dazu, dass er sich erneut mit privaten Rückschlägen, zum Beispiel seiner Scheidung, befasst, also kann man definitiv nicht von einer tiefen Krise sprechen, die eine intensive Studie des Charakters Chase bringt. Dabei wäre so etwas in einer letzten Staffel keine schlechte Idee.

Die angehende Nonne Moira ist zwar durchaus eine sympathische Figur, kann aber auch nicht wirklich restlos überzeugend vermitteln, warum sich eine attraktive junge Frau, die durchaus gerne mit Männern zusammen ist, dazu entscheidet, dem weltlichen Leben komplett zu entsagen. Auch hier fehlt so ein wenig die Tiefe.

Maret Hosemann - myFanbase

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