Bewertung

Review: #8.11 Schuld daran ist wer?

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Nathaniel Chadwick/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Nathaniel Chadwick/FOX

Die Episode beginnt vielsagend mit einem verwüsteten Krankenzimmer, einem blutigen Handabdruck an der Wand und einem Dr. House in einem dunklen Badezimmer, kurz bevor er sich gegenüber Dr. Cofield, einem externen Gutachter des Mercy Krankenhauses zu den schockierenden Ereignissen in Krankenzimmer #209 äußern muss. Der Beginn der Episode ist ungeheuer stark und lässt bereits vermuten, dass die Episode einen etwas anderen Kurs einschlägt als die Episoden der achten Staffel bislang.

Zunächst beginnt eigentlich alles wie ein stinknormaler Fall. House nimmt sich der Behandlung eines Mannes an, der plötzlich beim Joggen zusammenbricht, weil er eine Lähmung in allen vier Extremitäten bekommt und niemand weiß, was diese verursacht haben könnte.

In Rückblenden erzählt nun jeder Arzt, wie es aus seiner Sicht zu der ominösen Situation kommen konnte, von der wir lange nicht wissen, um was es sich eigentlich handelt. Es fällt nur mit der Zeit auf, dass vor Dr. Cofield jeder Arzt sich einfinden muss, nur Chase fehlt in der Suche nach dem Schuldigen an dem Vorfall. Der aufmerksame Zuschauer ahnt also schon früh, dass irgendetwas faul ist.

Und zunächst beginnt alles wie eine typische Studie der Persönlichkeit von Dr. Gregory House. Man diskutiert über seine Methoden, darüber wie wichtig es für allem für Foreman ist, dass er House im Zaum hält und wie House' Verhalten das Verhalten des Teams bestimmt. An der Front gibt es eigentlich nichts neues. Eine Differentialdiagnose jagt die andere, der schwarze Peter wird von einer Person zur nächsten weiter gereicht, doch am Ende weiß niemand, wer Schuld ist. Schuld an was eigentlich?

Nach der Hälfte der Episode erfahren wir schließlich, warum Chase nicht vor Dr. Cofield sitzt, um sich zu verantworten. In einer psychotischen Attacke wurde er nämlich mit einem Skalpell vom Patienten nieder gestochen.

Nun geht es also darum, herauszufinden, wen man für die Situation die Schuld geben kann. Adams gibt sie sich selbst, da sie eine Theorie vorgeschlagen hatte und niemand außer Chase bereit war, diese zu untersuchen. Taub hingegen gibt Chase die Schuld an seiner Misere, da er wusste, dass die Therapie, die sie eingeschlagen hatten, zu einer psychotischen Episode des Patienten führen könnte. Dennoch hatte er ein Skalpell mit ins Zimmer genommen.

Da Cofield so nicht weiter kommt, beschließt er, mit Chase selbst zu sprechen, der die Operation glücklicherweise überlebt hat, seither jedoch kein Gefühl mehr in seinen Beinen hat. Der gibt niemanden die Schuld an der Situation und erklärt, dass er jeder Zeit wieder so handeln würde, wie er es getan hat. Auf House ist er nicht wütend, im Gegenteil, er geht davon aus, dass House letztendlich der Grund sein wird, warum er wieder laufen kann, wenn er wieder laufen kann.

Cofield kann nicht glaube, dass alle mit House' Art leben können, doch Chase arbeitet lange genug mit House zusammen, so dass er sagen kann, wenn House etwas am Herzen liegt. Und er wusste, indem House so tat, als würde ihn Chase' Situation nicht sonderlich kümmern und Park, Adams und Taub davon abhalten wollte, ihm zu helfen, in Wirklichkeit nur dazu diente, sicher zu gehen, dass es ihm gut ging. Und als Zuschauer glaubt man Chase. House ist niemand, der sich bei jemandem ans Bett setzt und Händchen hält und doch spürt man im Laufe der Folge, dass House sich Chase' Schicksal zu Herzen nimmt. Und dass sein ältestes Teammitglied wichtig für ihn ist.

Natürlich kommt es am Ende, wie es kommen muss. Cofield muss feststellen, dass House zwar gefährliche Pfade betritt, jedoch effektiv ist. Er kann Leben retten und das zählt für Cofield am Ende. Ob diese wirklich seine Meinung ist, oder ob er sich von der plötzlich auftauchenden Frau des Patienten hat beeinflussen hatten, die sich bei House bedankte, dass sie ihrem Mann das Leben gerettet hat, bleibt offen. House darf also weiter machen wie bisher.

Fazit

Es ist eine düstere und schwere Episode geworden, aus der nicht nur Chase verändert hervorgehen wird. Alle Teammitglieder haben erkannt, dass sie bei allem, was sie tun, mit Konsequenzen rechnen müssen. Selbst House hat dies erkannt, nimmt am Ende die Schuld für den Vorfall auf sich und entschuldigt sich sogar aufrichtig bei Chase. Ungewöhnlich und gerade deswegen ist die Episode am Ende richtig gut.

Melanie Wolff - myFanbase

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