Bewertung

Review: #8.21 Mit der Wut der Verzweiflung

Foto: Robert Sean Leonard, Dr. House - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Florian Schneider/FOX
Robert Sean Leonard, Dr. House
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Florian Schneider/FOX

Wilson beschließt, dass er seine letzten Monate nicht im Krankenhaus verbringen will und setzt die Chemotherapie ab. Dass er damit jedoch gleichzeitig sein Todesurteil unterschreibt und nunmehr nur noch knapp ein halbes Jahr haben wird, ist ihm bewusst. House hingegen ist nicht bereit, seinen Freund sterben zu lassen.

Er lässt nichts unversucht, um ihm klar zu machen, dass er nicht aufgeben sollte. Erst knocked er ihn mit Propofol aus, um ihm eine Vorstellung zu geben, wie der Tod ablaufen wird, dann engagiert er Schauspieler, die Wilson beweisen sollen, dass er so vielen Menschen eine zweite Chance im Leben gegeben hat, dass er sich selbst nicht davon ausnehmen sollte. Doch Wilson stellt sich stur. Er hat sich vorgenommen, dass er sich ein letztes bisschen Würde bewahrt und nicht in einem kühlen Raum auf das Sterben wartet.

Am Ende ist es Dreizehn, die beiden Männern die Augen öffnet und ich muss sagen, ihr Auftritt wirkt weder deplatziert, noch aufgesetzt, denn sie hat tatsächlich etwas ungeheuer wichtiges zu sagen. Zuerst macht sie Wilson bewusst, wie House sich fühlt, nur um dann House zu danken, dass er sie damals vor die Tür gesetzt hat, damit sie tun konnte, was immer sie wollte. Dies lässt House nachdenklich werden und er beschließt, die weiße Flagge zu schwenken und aufzugeben. Er will Wilsons Entscheidung akzeptieren und die letzten gemeinsamen Monate noch auskosten. Oder jedenfalls gibt er das vor. Natürlich ist es am Ende wieder nur ein Plan, um Wilson dazu zu bringen, doch weiterleben zu wollen. In einem ehrlichen Gespräch gesteht er, dass er Angst davor hat, was passiert, wenn Wilson nicht mehr da ist. Der ist jedoch so verärgert, dass House wütend zurück lässt.

Als die beiden vor dem Restaurant aufeinander treffen, bricht es aus Wilson heraus. Er ist wütend, dass er sterben muss und sauer auf House, dass er nicht für ihn da ist, um ihm da durch zu helfen. House wiederum weigert sich noch immer, da er nicht akzeptieren kann, dass Wilson aufgegeben hat. Die Szene im Auto ist derart deprimierend, dass die Verzweiflung der beiden Charaktere spürbar wird. Beide Männer bräuchten jetzt im Moment ihre Freundschaft, aber beide sind so sehr gefangen in ihrer Trauer, dass sie nicht erkennen, wie sehr sie sich verletzen.

Erst durch ihre Kollegen erkennen die beiden Sturköpfe, was wirklich zählt im Leben. House wird von Park niedergeschlagen, die ihm klar macht, dass die Wahrheit manchmal einfach Mist ist, man sie aber akzeptieren muss, egal wie sehr es einen ärgert. Und Wilson bekommt von Foreman vorgehalten, dass auch wenn er nicht für House verantwortlich sein will, er immerhin der einzige Mensch ist, der die letzten zwanzig Jahre an seiner Seite verbracht hat, egal was sie beide durchgemacht haben.

Am Ende erkennen beide, dass sie sich damit abfinden müssen, dass Wilson sterben wird. Und House akzeptiert schließlich Wilsons Entscheidung. Sie beschließen die nächsten fünf Monate miteinander zu verbringen, auch wenn es schmerzhaft werden wird und House sich nicht damit anfreunden kann, dass er seinen besten Freund verlieren wird. Just in dem Moment jedoch, da holt House seine Vergangenheit ein.

Zu Beginn der Episode hatte Foreman versucht, House klar zu machen, dass Wilson nicht sein einziger Freund in der Klinik ist. House hat darauf mit seinem üblichen Scherzen reagiert, die jedoch dieses Mal besonders schwer für ihn wiegen. Da er Sachbeschädigung im großen Stil begangen hat und ein teures MRT geschrottet hat und man ihm dies sogar noch nachweisen kann, wird seine Bewährung widerrufen. Er muss ins Gefängnis und seine restliche Strafe absitzen – sechs Monate.

Fazit

Die Episode ist ungeheuer dunkel und schwer und hinterlässt für das große Serienfinale kein Fünkchen Optimismus. Wie soll House seiner Strafe entgehen? Und selbst wenn er einen Weg findet, so wird Wilson früher oder später sterben und House wird alleine zurückblieben. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie man diese deprimierende Ausgangslage so auffangen kann, dass man die Serie mit einem positiven Gefühl verlassen wird.

Melanie Wolff - myFanbase

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