Review: #3.07 Sonnige Zeiten

Nach einer längeren Pause gibt es endlich wieder neue Episoden von "Eureka – Die geheime Stadt" und auch wenn man es irgendwie vermisst hat, merkt man dieser Episode doch an, dass die Pause ziemlich ungünstig gelegen hat.

Wahlkampf

Eureka braucht einen neuen Bürgermeister und es gibt die unterschiedlichsten Bewerber, was zur Verrücktheit der Stadt natürlich ausgezeichnet passt. Allerdings war es schon wirklich eigenartig, dass eigentlich kein geeigneter Kandidat nach dem Amt strebt. Vincent mag zwar wissen, was die Menschen bewegt, weil er in seinem Café den Tratsch und Klatsch mitbekommt, aber seine Reden sprühten nicht vor Eifer. Diesen verbreitete Fargo in erster Linie, was durchaus amüsant war. Hier wurde deutlich, wer eigentlich nach der Macht strebte, aber in der Öffentlichkeit wohl keine Chance hätte. Trotzdem ist dieses Duo alles andere als geeignet gewesen. Ebenso fehlbesetzt sind Zoe Carter und Lucas Letzterer soll als Wunderkind wohl den jugendlichen Flair in die Politik zurück bringen, wirkte aber doch in erster Linie träge und war mehr Sinnbild für die Politikverdrossenheit. Zoe hingegen setzte alles in Bewegung, um Wahlkampf zu machen, und auch hier wurde man das Gefühl nicht los, dass sie mehr Lust auf den Job hatte. Warum sie sich nicht selbst beworben hat, bleibt leider offen.

Der dritte Kandidat ist der letztlich einzig ernstzunehmende Anwärter auf den Job, doch auch hier stehen mehr Fragezeichen dahinter. Wo kommt er her? Was genau sind seine Ziele? Oder wurde er nur von Eva Thorne animiert, den Job zu erstreben, damit sie dann ein Schoßhündchen hat? Mit seinem Wetterprojekt wäre er auf jeden Fall ein perfekter Landwirtschaftsminister, der immer für gute Ernte sorgen würde. Bis auf die beste Wahlkampfrede ist aber auch von ihm nicht viel in Erinnerung geblieben und so ist das gesamte Wahlkampfthema nur mit ein paar Anspielungen gespickt und sonst völlig überflüssig. Dass zum Schluss Henry Deacon gewählt wird, der davon nichts wusste, ist zwar insofern schön, dass er perfekt für den Job ist. Dass ein Kandidat aber von seiner Nominierung nichts wissen muss, ist etwas sehr vereinfacht. Henrys Überraschung zeigt zudem, dass er selbst nicht zur Wahl gegangen ist, was man seinem Charakter eigentlich nicht zutraut, weil ihm Eureka wichtig ist. Das war wohl nichts.

Sonniges Schulprojekt

Wie jede Episode gibt es auch dieses Mal wieder ein misslungenes, wissenschaftliches Projekt, das Eureka komplett zerstören könnte. Die Nachstellung des Universums mit der dazu gehörigen Sonne war eine wirklich gute Idee und die Konsequenz passte perfekt zur derzeitigen Hitze in Deutschland, sodass man sich besonders gut in die Charaktere hineinversetzen konnte und einem die Thematik sehr nahe war. Allerdings war es das auch schon wieder. Als "Eureka"-Gucker ist man nicht überrascht, dass das Schulprojekt Ursache der Probleme ist. Die Lösung wurde etwas überdramatisiert und hatte ein paar Lücken, denn wenn beispielsweise Gummi schon derart schmilzt, kann ich mir kaum vorstellen, dass man noch derart aktiv agieren kann wie Carter und Zane es tun. Der viele Wasserdampf lässt auch Zweifel an der Durchführbarkeit, denn mindestens die Lungen müssten trotz des tollen Anzüge stark belastet sein. Wer schon mal in einer Wasserdampfsauna war, weiß, was ich meine. Nun ist die Serie natürlich darauf angelegt, dass man die ein oder andere Entwicklung einfach so akzeptiert, aber das wurde in vergangenen Episoden schon deutlich besser integriert und umgesetzt.

Außerdem bin ich auch noch ziemlich unzufrieden mit Zoes Verhalten. Dass sie zunächst von ihrer Projektpartnerin genervt ist, kann man voll nachvollziehen. Dass sie aber dann erst mal alles abstreitet und die Mitschuld von sich weist, obwohl es mehr als offensichtlich ist, dass sie sich nicht wirklich gekümmert hat, passt in mein Charakterbild von Zoe nicht rein. Da hat sie schon viel mehr Reife gezeigt und die späte Einsicht, als alles gut ausgegangen ist, ist nur ein schwacher Trost. Hier war mir Zoe wirklich unsympathisch und ich kann mich nicht erinnern, dass mir das schon mal so gegangen wäre.

Kleinere Entwicklungen

Neben den beiden Hauptteilen der Episode gibt es auch paar Kleinigkeiten, die unter Umständen noch von größerer Wichtigkeit sein können. Dass Lexi Carter zwei Jungs bekommt, gehört vielleicht nicht dazu, könnte Carter aber noch gut zu schaffen machen. Interessant ist aber, dass Lexi sich Allison Blake anvertraut und hier vielleicht ein Schritt Richtung möglicher Freundschaft getan wird. Langfristig gesehen kann das vielleicht sogar dazu führen, dass sich für Allison und Jack Carter wieder eine Tür öffnet.

Weiter geheimnisvoll geht es bei Eva Thorne zu, die die Höhle intensiv untersucht. Inzwischen weiß ganz Eureka, dass sie etwas zu verbergen hat. Ihr Interesse und die Einflussnahme an der Wahl erhärten die Verdächtigungen und die toten Körper führen uns bis ins Jahr 1939 zurück. Diese mysteriöse Storyline macht eigentlich richtig Spaß, weil es so viele Fragen gibt und die kleinen Häppchen, die man immer wieder bekommt, auch dafür sorgen, dass man sich auf die nächste Episode freut, weil man mehr wissen will. Allerdings macht sich an dieser Stelle auch die sehr lange Pause bemerkbar. Das kurze "Was bisher geschah" war alles andere als ausreichend, um hier wieder alles zusammen zu bekommen. Dadurch macht die Serie gleich weniger Spaß, weil man es nicht genießen kann, sondern nur damit beschäftigt ist, die Lücken aufzufüllen. Da hilft wohl nur ein erneutes Nachlesen, um nächste Woche besser vorbereitet zu sein.

Fazit

Die Episode an sich ist nur eine durchschnittliche, weil Pepp und besonders Witz fehlen, um der bekannten Grundstruktur eine besondere Note zu verleihen. Da man durch die lange Pause auch noch Schwierigkeiten hat, sich wieder in der Staffel zurecht zu finden, war es insgesamt doch sehr enttäuschend.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:

Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen

Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen

DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen

Blu-ray jetzt bei Amazon.de
bestellen