Review: #4.18 Damals im Space Camp
Mit großen Hoffnungen bin ich in die Episode gegangen, weil es doch nicht sein kann, dass "Eureka - Die geheime Stadt" die Talfahrt weiter fortsetzt. Zu viele witzige und überraschende Episoden bin ich von der Serie gewohnt. Doch leider war auch diese Folge wieder alles andere als gelungen.
Zähes Auswahlverfahren
Die Bewerbungsgespräche stehen an, damit endlich die zwanzig Teilnehmer für das Projekt Titan festgelegt werden können. Ich muss sagen, dass ich am Anfang amüsiert war über das Boot-Camp und andere kleine Geschichten, die diese Episoden begleiteten. Inzwischen ist der Fokus aber viel zu sehr auf diese Auswahlverfahren gefallen und auch wenn es durchaus nette Verknüpfungen zum Liebesleben der Charaktere gab, so habe ich mich doch gefragt, wie lange das jetzt noch dauern wird. In dieser Folge werden Interviews mit den Kandidaten geführt, um herauszufinden, welche Motivation sie eigentlich antreibt. Der Vorteil: Man hat kleine Episoden aus der Kindheit von Fargo, Jo und Zane erfahren, was sehr niedlich war. Der Nachteil: So wirklich weitergeholfen hat es nicht. Irgendwie tritt man die gesamte Zeit auf der Stelle. Es wird immer wieder gecastet, es sind immer wieder die gleichen Leute, die man als Zuschauer mitbekommt, und eigentlich ist auch schon seit fünf Folgen klar, wer mitfahren wird. Parrish hat sich ständig so egoistisch verhalten, dass man sich jetzt wirklich fragt, warum man diesen eindimensionalen Charakter eigentlich die gesamte Zeit immer dabei haben musste.
Dass Jo am Ende selbst zurück zieht, weil es nicht ihr großer Lebenstraum ist, war vielleicht eine kleine Überraschung, aber hier habe ich sehr deutlich gemerkt, wie zäh und lahm die gesamte Storyline ist. Es hat eigentlich keine Reaktion bei mir hervorgerufen. Natürlich habe ich mich kurz gefragt, was das denn nun für Zane und Jo bedeutet, aber das wurde hier gar nicht thematisiert. Auch hätte ich gerne noch ein paar andere Kandidaten gesehen, einfach um wirklich mal ein Gefühl dafür zu bekommen. So hat das ganze Thema in der Episode viel zu viel Raum eingenommen, kaum Entwicklung mit sich gebracht und mehr gelangweilt als unterhalten. Positiv ist dann also vor allem, dass dieser Part jetzt hoffentlich abgeschlossen ist. Die wieder mal schönen Szenen zwischen Fargo und Holly machen immerhin etwas gut, aber das hätte man mit anderen Storylines auch gut umsetzen können.
Gespeicherte Erinnerungen
Wenn schon bei dem Leitthema des Staffelabschnitts nicht viel Freude aufkommt, dann kann eine "Eureka"- Episode wengistens durch einen guten Fall der Woche noch Einiges retten. Hier war die Grundidee natürlich ganz nett, weil man durch Carters Erinnerungen in einer anderen Person eine Art Best-Of-Medley inszenieren konnte. Ein paar witzige Momente (Carter sperrt Hughes ein, zum Beispiel) hatte die Episode hier also zu bieten, aber die äußere Hülle störte mich doch sehr. Schon am Ende der letzten Episode war ich frustriert, dass man Allison und Carter auseinander treiben will, weil irgendein dahergelaufener Möchtegernpsychologe der Meinung ist, dass man Beruf und Privates nicht vermischen sollte. Argumente hatte er dafür nicht wirklich. Jetzt lässt man die Rolle erneut auftauchen, um für sich selbst ein Supervisor zu sein. Das ist so idiotisch, dass es nicht ernst gemeint sein konnte, aber warum man hier jetzt einen Seitenhieb auf nicht zu ermöglichende, absolute Objektivität machen musste, kann ich nicht verstehen. Habe ich irgendwas verpasst? Das Thema Allison/Carter jetzt in der Form noch mal aufzunehmen, konnte bei mir nicht ankommen. Dabei ist eigentlich was Gutes entstanden. Durch die gespeicherten Emotionen darf das Traumpaar jetzt in jeder Hinsicht Traumpaar bleiben, oder kommt jetzt nächstes Mal ein weiterer Tester, quasi eine dritte Meinung, weil sich zwei widersprochen haben? Ich will gar nicht darüber nachdenken. Hoffentlich ist das durch! Die Frage bleibt nur, wozu man diese beiden Episoden überhaupt gebraucht hat? Da macht einer völlig an den Haaren herbeigezogen Probleme, nur um jetzt durch einen Kurzschluss alles wieder rückgängig zu machen. Im Übrigen war die Kausalität wohl noch nie so vorhersehbar bei "Eureka" wie in dieser Episode. Sofort war klar, irgendetwas wird mit Carters Erinnerungen und Dr. Hughes sein. Da wurde doch schnell die Hoffnung auf eine gute Episode vernichtet. Wirklich schade.
Fehlendes Ziel
Ich habe länger darüber nachgedacht, warum mir diese letzten Episoden wirklich gar nicht mehr gefallen haben. Es muss wohl daran liegen, dass einfach kein ordentlicher Fixpunkt vorhanden ist. Die Beziehungen laufen so dahin, machen immer mal kleine Fortschritte, überraschen aber jetzt auch nicht. Das Projekt Titan taugt nicht als großer Aufhänger der Staffel und die Nummer mit Beverly lief erst stark nebenbei und war dann schnell beendet, sodass man das jetzt schon wieder völlig aus dem Gedächtnis gelöscht hat. So plätschert also alles dahin, es gibt kein Mysterium, keine Sektion 5, keine Zeitreise oder sonstige Geheimnisse. Wie Lückenfüller haben sich die Episoden präsentiert, nur das da keine richtige Lücke ist. Wo soll es hingehen? Mir kamen die letzten Episoden fast schon so vor, alls hätten die Autoren gemerkt, dass die Staffel insgesamt 20 Episoden hat, sie aber eigentlich nur höchstens 18 machen wollten. Es fehlt an Kreativität, an Tempo, an Überraschungsmomenten. Stattdessen gibt es nur wenig Fortschritt, dämliche Probleme und viel zu viel Vorhergesehenes, ohne dass man auf irgendetwas hinfiebert.
Fazit
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nachdem ich auch dieses Mal wieder enttäuscht wurde und die Serie seit ein paar Folgen fast nicht mehr erkenne, hoffe ich, dass die zwei Folgen bis zum Finale noch mal zu überzeugen wissen. Denn auf Dauer reichen Kleinigkeiten wie Fargo und Holly und ein immer überzeugender Carter nicht aus, um wieder einschalten zu wollen.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: This One Time at Space Camp...Erstausstrahlung (US): 29.08.2011
Erstausstrahlung (DE): 23.01.2012
Regie: Andrew Seklir
Drehbuch: Amy Berg
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