Review: #1.08 Bis dass der Tod uns scheidet
Mir passiert es ziemlich selten, dass mir beim Anschauen einer Serienepisode die Tränen in die Augen schiessen. Doch mit #1.08 Bis dass der Tod uns scheidet ist dieses Kunststück gelungen. Die gesamte Episode war so aufgeladen mit Gefühlen, dass ich am Ende bei der Ansprache des Pastors einfach nicht anders konnte, als ein paar Tränen zu verdrücken. Ich kann damit nur sagen, die Episode war grandios.
Andys Schmerz
Tief mit Andys Verlust und Schmerz ist die Geschichte um den Pfarrer mit der Allergie auf seine Frau verbunden. Beim Mann Gottes, Reverend Tom Keyes, der von dem aus "White Collar" bekannten Darsteller Tim DeKay hervorragend dargestellt wurde, habe ich mich sehr gefreut, ihn einmal nicht als FBI-Agenten zu sehen. Bei Melinda Clark, welche die Ehefrau des Reverend spielt, musste ich jedoch feststellen, dass sich ihre Rolle durch fast nichts von der in "O.C. California" unterscheidet. Während ich sie dort extrem gut gecastet finde, ist sie hier in "Everwood" einfach eine Fehlbesetzung. Glücklicherweise hat sie hier nur einen Gastauftritt und man wird sie nie wieder sehen. Ihr Auftreten in dieser Folge nervt bereits ab der zweiten Szene und erreicht ihren Höhepunkt am Ende, als Andy ihr die Tickets nach Florenz schenkt. Was hatte das zu bedeuten? Ich meine, gut er ist traurig und hat sicherlich auch jedes Recht dazu, doch ich kann nicht verstehen, wie er diesen ungemütlichen Person die Reise schenken kann. Das passt einfach nicht und ich bin davon überzeugt, dass dieses Missgefühl bei mir nicht entstanden wäre, würde jemand anderes die Rolle der Ehefrau spielen.
Doch genug davon und zurück zu Andy. In dieser Episode wird sein Verlust besonders ins Zentrum gerückt und er zeigt seine nackte Seele vor Gott. Dieser Moment wird vom Pfarrer mitgehört und Andy bekommt am Ende die Auszeichnung, die jeder gerne von einem Pfarrer haben möchte. Und auch wenn das für den Zuschauer nicht überraschend kam, war es eine schöne Geste, die ich richtig toll finde und die Andy näher an die Gemeinschaft Everwoods bringt.
Der Kuss und das Erwachen
Da war er, der Kuss auf den wir alle seit der ersten Episode gewartet haben. Natürlich musste der Dramatik willen Colin genau in dem Augenblick aufwachen, in dem Ephram sich einen Schritt vorwärts wagt und daran scheitert. Ich glaube, dass damit aber die Grundlage für großartige Storylines geschaffen wurde, die hoffentlich in einer innigen Freundschaft zwischen Amy und Ephram enden, denn ich kann mir die beiden leider als Paar so gar nicht vorstellen. Sie passen vom Gefühl her einfach nicht zusammen und ich habe in der vergangenen Episode #1.05 Ein Reh im Wohnzimmer genossen, wie toll Amy mit Colin harmoniert. Darum freue ich mich, auch wenn es voraussehbar war, dass Colin nun aus dem Koma erwacht ist. Ebenso freue ich mich darüber, dass bei Colin nicht sofort wieder alles im Lot ist. Genau so kreiert man Drama. An dieser Stelle kann ich nur hoffen, dass dies als Aufhänger genutzt wird, um aus Colin nicht den Keil zwischen Amy und Ephram zu machen, sondern eher um das Band zwischen ihnen zu schmieden.
Ebenso wie mich das Ende der Folge mit der Auszeichnung mitgerissen hat, haben mich zwei kleine Szenen wirklich begeistert. Einmal die Geste von Ephram seinem Vater den Arztkoffer zu schenken und nicht zu sagen, dass er extra für diesen Anlass ist. Ein riesiger Schritt in der Vater-Sohn Beziehung, den ich nur loben kann. Denn diese Entwicklung wurde nebenher erzählt und ist nicht zentraler Punkt der Episode, was den Schritt noch wichtiger macht. Die zweite Szene ist die, in der Dr. Abbott seine verzweifelte Tochter in den Arm schließt, als sie von dem völlig apathischen Colin kommt. Hier zeigt sich Emily VanCamps schauspielerisches Talent in vollen Zügen, denn man kann ihren Schmerz und ihre Verzweiflung in jedem ihrer Blicke sehen.
Fazit
Bei dieser Episode bleibt wenig zu sagen, außer dass sie einfach phantastisch ist. Ich habe mich, bis auf die Fehlbesetzung der Ehefrau, wirklich erstklassig unterhalten gefühlt und konnte jede Szene nachvollziehen und miterleben. Einfach eine grandiose Episode, die die volle Punktzahl verdient.
Jamie Lisa Hebisch
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Till Death Do Us PartErstausstrahlung (US): 04.11.2002
Erstausstrahlung (DE): 22.11.2005
Regie: Michael Schultz
Drehbuch: Oliver Goldstick
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