Review: #1.09 Überraschender Besuch

Ein Hauch von New York wird in die Kleinstadt Everwood, Colorado gebracht und gleich geht nicht nur ein Raunen durch die Menge, sondern ein Wirbelsturm wirft alles durcheinander! In #1.09 Überraschender Besuch sind nur zwei Dinge überraschend und das ist das Gespräch zwischen Edna und Delias Großmutter, dies habe ich absolut nicht kommen sehen. Die zweite Überraschung war Brights quasi-Bekenntnis zu einer möglichen Freundschaft zwischen ihm und Ephram. Trotz nur dieser beiden beeindruckenden Szenen, ist die Wichtigkeit der Episode nicht zu verachten.

Ein Spalt tut sich auf

In den letzten Episoden wurde immer wieder versucht das eher gestörte Verhältnis zwischen Ephram und Andy zu glätten und die beiden einander näher zu bringen. Nun wird die gesamte Arbeit zunichte gemacht, was trotz der Dramatik dahinter, eine vielversprechende Storyline ist. Ephram ist so weit gekommen und will nun, weil Amy ihn zurückgewiesen hat und auch nicht bei sich haben will, als Colins Eltern ihr verbieten ihren Sohn zu besuchen, den einfachen Weg nehmen. Das kann ich so gut nachvollziehen, denn er hat schon genug durchgemacht. Dazu kommt das typische Teenager-Verständnis der Welt: Ich gegen den Rest von dieser! Dass das auf Dauer anstrengend werden kann und man am liebsten alle Probleme hinter sich lassen würde, wird auch Ephram erkennen müssen. Denn das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und auch die negativen Seiten gehören dazu. Auf der anderen Seite kann ich Ephrams Großvater gut verstehen, der seinem Enkel das Leid ersparen will, denn er hat mit dem Verlust seiner Mutter bei weitem genug durchgemacht. Wie ich schon vor einigen Folgen erwähnte habe, ist es Amy, mit der alles steht und fällt. Es wird gerade in dieser Situation nun besonders deutlich, wie abhängig Ephram von Amy ist. An dieser Stelle muss einfach auch mal festgehalten werden, wie hervorragend und realistisch hier mit dem Dasein als Teenager umgegangen wird und wie erstaunlich herzergreifend die Geschichte ist.

Kultur in Everwood

In Everwood gibt es eher bodenständige Kulturveranstaltungen, die jeder Hausfrau und jedem Ehemann und Sohn gefallen. Hier wird deutlich wie wenig sich Delia dafür interessiert, aber wie gut sich das Mädchen in der neuen Stadt eingewöhnt hat. Hier wird ein schöner Kontrast zu Ephram gezeichnet, den ich begrüße und von welchem ich hoffe, dass er noch weiter ausgebaut wird. Auf der anderen Seite finde ich es bisher schade, dass Delia in den Storylines um ihren Bruder zu verschwinden droht. Was ich fürchtete, ist leider eingetreten. Delia hat als einzige Person noch keine Tiefe gewonnen. Sie hat zwar ihre Szenen mit Magilla gehabt, doch seit dem ist nicht viel passiert und ich hoffe, dass sie ihren Weg schnell findet und nicht als die kleine Schwester endet, die keine eigenen Geschichten mehr bekommt, weil bei ihr ja alles gut läuft.

Überflüssiges

Sehr überflüssig fand ich den Fall der Woche. Zwar war der kleine Ben mit seinen Sommersprossen und seiner Liebe zu seinem Vater niedlich anzuschauen, doch der Rest war einfach zu konstruiert, alleine schon, dass Andy den Vater beneidet ein so gutes Verhältnis zu seinem Sohn zu haben, empfand ich schon als Hohn. Ben ist viel jünger und daher eher mit Delia zu vergleichen, als mit den pubertären Ephram. So sehr ich hoffe, dass die Großeltern noch einmal auftreten, so sehr hoffe ich auch, dass dies nicht allzu bald passiert, denn sie sind schon sehr stereotypisch und daher anstrengend.

Fazit

Mein Fazit für diese Folge fällt vor allem für Ephram sehr positiv aus. Er hat mir außerordentlich gut gefallen, was in weiten Teilen sicher den Autoren zu verdanken ist. Doch einiges davon liegt auch am Darsteller Gregory Smith, der es versteht den Teenager wirklich phantastisch darzustellen. Negativ ist, wie wahrscheinlich von den Autoren gewollt, meine Meinung zu den Großeltern. Die Geschichte kam zwar zur rechten Zeit, doch haben sie mich kein Stück beeindrucken können.

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