Bewertung

Review: #1.01 Eigene Wege gehen

Foto: Keri Russell, Felicity - Copyright: capelight pictures
Keri Russell, Felicity
© capelight pictures

Da ich ein riesiger Fan von "Lost" bin und auch "Alias – Die Agentin" großartig fand, musste ich mir nun einfach "Felicity" ansehen, da auch dies eine Serie von J.J. Abrams ist. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn schon in der ersten Szene musste ich an das Ende meiner eigenen Schulzeit denken und was das für ein Gefühl war, auf eigenen Beinen zu stehen und zu studieren. Ich mag Serien, die einen dazu anregen, dass man über sich selbst und über sein Leben nachdenkt und ich kann mir vorstellen, dass mir das auch weiterhin so gehen wird.

High-School-Love: Felicity & Ben

Kaum hatte ich zu Beginn gedacht, dass sich Felicity und Ben so langsam, aber sich näher kommen, wurde mein Gedanke auch sofort wieder gebremst, denn da gibt es Susan! Na ja, alles andere wäre auch extrem langweilig gewesen.

Doch anstatt eine Felicity zu zeigen, die sich versteckt und Ben in den nächsten Wochen und Monaten heimlich anschmachtet, wird uns eine andere Felicity gezeigt: Eine starke, selbstbewusste Frau, die ihren Weg geht. Sie spricht Ben an und gesteht ihm, dass sie nur seinetwegen nach New York gegangen ist, weil sie in der High School total verknallt in ihn war. Und dann geht sie noch einen Schritt weiter, da sie nun weiß, dass Susan existiert, sie will mit ihm befreundet bleiben…

Ich bin gespannt wie sich das alles entwickeln wird. Ich kann mir vorstellen, dass sie erst mal noch weiterhin in ihn verliebt sein wird und dann eines Tages einen anderen findet (wahrscheinlich Noel) und Ben dann merkt, wie sehr er Felicity mag. Das wäre zumindest der normale Prozess, aber ich erhoffe mir ein bisschen mehr in den kommenden Episoden.

Allerdings kann ich schon mal sagen, dass Ben mir sehr gefällt. Ich mag seine Art und die Freundschaft, die sich in kürzester Zeit zwischen ihm und Felicity entwickelt hat, mag ich auch schon und will auf jeden Fall mehr davon sehen.

Are you ok? I will be

Freunde an der Uni zu finden, ist nicht immer das einfachste. Vor allem, wenn man neu in der Stadt ist. Auf der anderen Seite habe ich gelernt, dass man immer und überall Leute kennen lernt und dass sich Freundschaften meist aus den unmöglichsten Situationen heraus entwickeln können.

Ich denke Julie und Felicity werden richtig gute Freunde werden. Die Szene, die die beiden im Hörsaal hatten, als Felicity geweint hat, war kurz, aber sehr herzlich. Wann kümmert sich schon mal eine Person um eine andere, wenn es dieser offensichtlich schlecht geht? Meistens wird man einfach ignoriert und das war's. Die Tatsache, dass Julie sich sofort um sie gekümmert hat, spricht für mich Bände.

Doch da ist natürlich das "Ben-Problem" und leider kann die Liebe auch noch so schön sein, aber sie kann auch extrem viel zerstören. Vor allem Freundschaften. Und die Tatsache, dass Julie und Felicity sich gerade erst kennen gelernt haben, hätte dazu führen können, dass sich die Freundschaft zwischen den beiden nie wirklich entwickelt hätte. Doch das Ende lässt auf das Gegenteil hoffen.

Are you Meghan?

Ich hoffe das wird sich zu einem Running-Gag entwickeln. Meghan, die Mitbewohnerin, die man nie wirklich zu Gesicht bekommt. Sehr nett! Daran könnte ich Gefallen finden. Vor allem, da Felicity ein Mensch zu sein scheint, dem Reden sehr wichtig ist. Da gefällt mir die Tatsache, dass ihre Mitbewohnerin, also die Person, mit der sie eigentlich sehr viel Zeit verbringen könnte/sollte, sie einfach nicht beachtet.

She talks back to me

Ich habe mich von der ersten Sekunde an, in die Szenen verliebt, in denen Felicity mit ihrer "Brieffreundin" spricht. Brieffreundschaften sind etwas großartiges, denn die Person, der man sein Leben erzählt ist weg von dem Alltagsleben und hat einfach einen ganz anderen Blick auf alles, was um einen herum geschieht. Sie sind eigentlich wie ein besseres Tagebuch, da sie Antworten geben. Die Tatsache, dass Felicity eine Brieffreundin hat, der sie Kassetten mit ihren eigenen Worten schickt, finde ich brillant. In gesprochenen Worten kann man Gefühle meist noch besser ausdrücken und da das Gegenüber nicht anwesend ist, kann man gleichzeitig viel ehrlicher mit allem umgehen.

Ich hoffe, dass dieses Element in der Serie niemals weggenommen wird, denn es gefällt mir sehr und ich hoffe, dass wir irgendwann, wenn auch erst ganz am Ende, die Person kennen lernen, die die Kassetten bekommt.

Do you have feelings for me?

Felicity ist großartig. Sie hält mit ihren Gedanken auf keinen Fall hinterm Berg, sondern spricht alles offen an. So kommt es zu der direkten Konfrontation mit Noel, was eine beeindruckende und amüsante Szene ergab. Diese Ehrlichkeit mag ich, und halte es für einen sehr starken Charakterzug, auch wenn er sie gleichzeitig verletzbar macht.

Noel selbst wirkt sympathisch, allerdings werde ich noch nicht warm mit ihm. Das kommt vielleicht noch, muss es aber nicht, da ich mir auch gut vorstellen kann, dass man gerade bei den beiden männlichen Hauptcharakteren mit der Zeit polarisieren wird, sodass man sich letztendlich für einen Charakter entscheiden muss, auf dessen Seite man steht - nicht zuletzt auch allein wegen Felicity. Daher sehe ich meine Sympathien derzeit mehr bei Ben und frage mich, ob ich beide Charaktere mit der Zeit gleich sympathisch finden werde. Bei Noel kommt hinzu, dass ich das starke Gefühl habe, dass er mir mit der Zeit einfach zu anstrengend werden könnte, durch seine komplette Art. Aber dennoch denke ich, dass Felicity sich eines Tages auch in ihn verlieben könnte bzw. wird. Wie schon erwähnt, wird sich dann sicherlich auch etwas mit Ben entwickeln und es wird ein "Love-Triangle" vom Feinsten zu sehen sein.

Fazit

Meine erste Episode von "Felicity" und sie gefällt mir. Wir haben einen durchaus guten Einblick in die vier Hauptcharaktere Felicity, Ben, Noel und Julie bekommen und es haben sich auch schon einige Handlungsstränge der Serie angedeutet. Und obwohl ich das stilistische Mittel der "Kassetten-Freundschaft" brillant finde, sowie die Charaktere auch durchaus interessant, hat mir etwas an der Episode gefehlt. Sie diente als Einleitung in die Serie, aber sie hat mich nicht richtig gepackt, dass ich jetzt unbedingt das Gefühl verspüre gleich die nächste Episode zu sehen.

Annika Leichner - myFanbase

Die Serie "Felicity" ansehen:


Alle ReviewsNächste Review:
#1.02 Faszination New York

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Felicity" über die Folge #1.01 Eigene Wege gehen diskutieren.