Review: #1.18 Janis
Na also, es geht doch. Nach so vielen durchschnittlichen und fast schon langweiligen Episoden, die wir in der noch recht jungen Serie überstehen mussten, scheint "FlashForward" endlich die Kurve gekriegt zu haben. Lassen wir mal die langweilige und unnötige Storyline um Aaron in Afghanistan außen vor, so konnte dieses Mal vor allem die Hintergrund-Geschichte um Janis punkten.
Seit "Lost" damit angefangen hat, nutzen immer mehr Serien die "Flashbacks", um die Charakterarbeit ein bisschen nach vorne zu treiben. Dieses Mal erfahren wir ein wenig mehr über Maulwurf-Janis, die allem Anschein nach tatsächlich von Demetri schwanger ist, was mich noch immer belastet. Doch nicht die Angst um ihr ungeborenes Kind ist das Interessante, sondern Janis' Wandlung von der jungen Anwältin zur toughen Quantico-Absolventin bis hin zur gewieften Doppelagenten. Ja, wer hätte es gedacht, Maulwurf-Janis ist in Wirklichkeit von CIA-Agent Vogler zum Spitzel gemacht worden, um eine namentlich noch nicht genannte Organisation zu infiltrieren, die sie wiederum rekrutieren wollte, um das FBI zu bespitzeln. Irgendwie verwundert mich das überhaupt nicht und dennoch bin ich überrascht, denn Janis hat bislang ihre Rolle anscheinend bei beiden Parteien tadellos spielen können. Vielleicht sind auch nur alle ihre Mitarbeiter so borniert, dass niemand die kleinen Anzeichen des Doppelspiels erkennt: die nächtlichen Ausflüge, das andauernde Verschwinden, die verstohlenen Blicke. Obwohl - Mark scheint dieses Mal ja wirklich nicht auf den Kopf gefallen zu sein und ahnt, dass Maulwurf-Janis etwas im Schilde führt.
Die Organisation, die Janis direkt nach der Ausbildung abwerben wollte, bleibt derweil im Dunkeln. Jedenfalls haben sie mit dem Blackout zu tun, doch wer hat das in dieser Serie eigentlich nicht? Von daher hält sich mein Interesse bezüglich des neuen Charakters Carline doch sehr in Grenzen. Viel interessanter ist am Ende doch, dass das FBI nun über ein QED verfügt. Also über den mysteriösen schwarzen Ring, der vor allem Simon bekannt vorkommen sollte, doch auch der lässt sich nicht anmerken, dass er das Ding längst kennt und ausprobiert hat. Wobei doch verdächtig ist, dass er bei der Lagebesprechung im FBI sofort eine Erklärung hat, was dieses Ding sein könnte, aber das fiel mal wieder niemandem außer dem Zuschauer auf.
Raven River
Auch Olivia ist nun in medias res. Nachdem sie in der letzen Folge den Inselbegabten Gabriel kennen gelernt hatte, beginnt dieser nun, sie zu verfolgen. Durch seine Hartnäckigkeit und seine kryptischen Andeutungen, sie zu kennen, schafft er es, Olivias Neugier zu wecken. Tatsächlich entdeckt sie dann auf alten Bildern, dass Gabriel schon immer in ihrem Leben war, sie ihn nur nie bemerkt hatte. Weil ihr das nicht ganz geheuer ist, will sie Nachforschungen anstellen und da ihr Mann gerade mit sich selbst beschäftigt ist, macht sie sich kurzerhand mit Vreede auf den Weg ins Nirgendwo, um das dort ansässige "Raven River"-Sanatorium zu begutachten.
Wie erwartet ist Gabriel ihr dorthin gefolgt und erklärt ihr, was der Zuschauer schon letzte Episode ahnte. Gabriel war einer der Probanden von Dyson Frost. Dieser schickte den Geist der dort untergebrachten Inselbegabten in die Zukunft, ließ sie ihre Visionen niederschreiben und wollte sie anschließend, nachdem er genug gesehen und gehört hatte, alle töten lassen. Wie Gabriel überlebte und welches Ziel er nun verfolgt, bleibt weiterhin unklar. Doch immerhin ließ er bereits durchsickern, dass er von der Verbindung Mark/Olivia nicht sonderlich angetan ist. Noch ein Grund für Olivia also, Lloyd in die Arme zu laufen, für den sie laut Gabriel bestimmt ist.
Noch immer habe ich eine starke Abneigung gegenüber der Storyline, dass Olivia und Mark wegen Nichts auseinander gehen. Klar war der Flashforward für beide schockierend, doch anstatt ernsthaft zu versuchen, die Probleme auszumerzen, die die Ehe bedrohen, entfernen sich die Eheleute immer mehr. Olivia hat bereits den ersten Schritt auf Lloyd zugemacht und ihn sogar geküsst und Mark ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er gar nicht merkt, dass Olivia für den Fortgang der Geschichte immer wichtiger zu werden scheint...
Fazit
Der Flashback von Janis war aufschlussreich, Marks Entdeckungen bezüglich des QED interessant und Olivias Unterhaltung mit Gabriel spannend. Genau so sollte Fernsehen sein. Da fällt auch überhaupt nicht ins Gewicht, dass Demetri Urlaub macht und Aaron unnötigerweise erfährt, dass Afghanistan eben nicht Kalifornien ist.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Goodbye Yellow Brick RoadErstausstrahlung (US): 29.04.2010
Erstausstrahlung (DE): 21.06.2010
Regie: Nick Gomez
Drehbuch: Dawn Prestwich & Nicole Yorkin
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