Bewertung

Review: #1.17 Albträume

Foto: John Noble, Fringe - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
John Noble, Fringe
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Na bitte, endlich wird die Story um Olivia und das Mittel, das ihr als Kind verabreicht wurde, fortgesetzt. Das wurde aber auch langsam Zeit. Wie sich herausstellt, besitzt sie eine Art geistigen Zwillingsbruder namens Nick, der mit ihr zusammen 1979 in Jacksonville, Florida als Versuchskaninchen für das Mittel Cortexiphan missbraucht wurde. Olivia steht nun in telepathischer Verbindung zu Nick und sieht mit an, wie er durch seine ansteckenden Emotionen Menschen in den Tod reißt.

Ansteckende Emotionen, das ist nicht uninteressant. Als Nick sich auf den Weg macht, um in den Tod zu springen, folgen ihm zahlreiche Passanten wie Lemminge. Diese Szenen sind schon sehr eindringlich, denn sie zeigen im Grunde das schlimmste, das einem Menschen passieren kann: den Verlust des Selbsterhaltungstriebs. Diesem tief verankerten Willen, am Leben zu bleiben und sich vor Tod und Schmerzen zu schützen, verdankt der Mensch sein Bestehen auf Erden von der wenig gemütlichen Urzeit bis jetzt. Menschen, die ihrem Leben freiwillig ein Ende setzen, sind traurige Ausnahmen von der Norm, doch Nick steckt die Leute um sich herum mit seinem Lebensunwillen an und droht, die Ausnahme zur Regel zu machen.

Die Suizid-Szenen sind jedoch nicht die einzigen bemerkenswerten Momente dieser Episode, denn Olivia, die mit einer Stripperin rumknutscht, ist durchaus auch ein überraschender und unerwarteter Anblick. Die sexuelle Komponente ist neu in "Fringe", bislang hatte sich die Serie noch überhaupt nicht in diesem Bereich bewegt. Mir käme natürlich nie der Gedanke, dass die Macher von "Fringe" so versuchen, die Einschaltquoten hochzutreiben. Nicht einmal im Traum würde ich so etwas denken. Und wenn doch, wären das in Wahrheit gar nicht meine Träume, sondern die Gedanken von jemand anderem, der sich einfach in mein Gehirn einklinkt. Ätsch.

Eine Frage, die sich mir wirklich aufdrängt, ist, warum Peter nicht glauben wollte, dass Olivia als Kind Cortexiphan verabreicht wurde? Er war doch dabei, als sie in der Episode #1.14 Das Manifest die Lämpchen mit der Kraft ihrer Gedanken ausgeschaltet und so die Bombe entschärft hat. Hätte sie das nicht geschafft, wäre er jetzt menschliches Konfetti, das kann er doch unmöglich vergessen haben. Er müsste also eigentlich wissen, was Sache ist. Kein Wunder, dass sich zwischen Olivia und Peter nichts tut, wenn ihnen bedeutsame Ereignisse scheinbar einfach entfallen.

Das Ende dieser Episode ist natürlich wahnsinnig überraschend ... für alle Leute, die sich einen Film zweimal ansehen, weil sie hoffen, dass der Held beim zweiten Mal nicht stirbt. Natürlich hat Walter mit den Experimenten an Olivia zu tun. So sehr die Autoren immer wieder versuchen, dies als Überraschung und Cliffhanger zu inszenieren, ist doch mittlerweile jedem Zuschauer mehr als klar, dass Walter durch seine Vergangenheit als Kollege von William Bell mit den der Serie zu Grunde liegenden Geheimnissen in Verbindung steht. Also war er auch dabei, als Olivia das Cortexiphan verabreicht wurde. Bitte, liebe Autoren, ihr müsst uns zu Liebe nicht so tun, als wäre das eine unvorhergesehene Wendung. Das ist lieb gemeint von euch, aber echt nicht mehr nötig!

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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