Bewertung

Review: #1.19 Der andere Weg

Foto: Joshua Jackson, Fringe - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Joshua Jackson, Fringe
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"Fringe" biegt auf die Zielgerade in Richtung erstes Staffelfinale ein. Weitere Personen, an denen als Kinder Medikamente getestet wurden, um sie zu Supersoldaten in einen angeblich bevorstehenden Krieg der verschiedenen Dimensionen zu machen, tauchen auf. Olivia selbst switcht plötzlich immer mal wieder in eine Parallelwelt, in der die Lage schon weitaus brenzliger ist.

Olivias unfreiwillige Dimensionssprünge sind das Highlight dieser Episode und wirken recht gut gemacht. Das Thema der Parallelwelten ist eine Idee, die mir seit ihrer ersten Erwähnung in der Episode #1.14 Das Manifest sehr interessant und viel versprechend erscheint. Potential ist für die zweite Staffel also definitiv vorhanden, doch auch so kurz vor dem Staffelfinale zeigen sich die altbekannten Schwächen. So ist Sanford Harris plötzlich nicht mehr nur der rachsüchtige Korinthenkacker, der Olivia aus persönlichem Groll das Leben schwer macht, sondern erweist sich auch noch als Verräter, der aus Strafe dafür eines gewaltsamen Todes sterben muss. So wirklich einfallsreich und durchdacht wirkt das nicht. Man macht es sich hier wieder sehr leicht, eine angefangene Storyline, nämlich Harris' Feldzug gegen Olivia, zu beenden, mit Olivia als moralische Siegerin in absolut allen Punkten.

Was hat uns der Charakter Harris nun letztlich gebracht? Nichts. Er war von Beginn an ein Drecksack, der sich am Ende als nur noch fieser erweist. Überraschend und interessant wäre gewesen, wenn Harris sich im Kampf gegen die immer größer werdende Bedrohung auf Olivias Seite geschlagen hätte, doch so etwas fällt in den Bereich der Charakterentwicklung und darin brauchen die Macher von "Fringe" mehr als nur ein paar Stunden Nachhilfe.

Olivia wird auch endlich klar, dass Walter mit den Experimenten an ihr zu tun hatte bzw. damals dabei war. Wie sie so plötzlich auf diese sehr nahe liegende Tatsache kommt und warum ihr dies nicht schon früher möglich war, bleibt offen. Walter ist völlig am Ende, da er nur noch bruchstückhaftes Wissen über die Hintergründe besitzt, und wird schließlich vom Beobachter abgeholt. Hier tut sich wieder eine Möglichkeit zu spannenden Wendungen auf, womöglich mit Walter auf der feindlichen Seite, gegen Olivia und seinen Sohn Peter. Dieser wiederum ist für mich auch noch ein Kandidat, als Kind Opfer dieser Supersoldat-Experimente geworden zu sein. Gab es da zu Beginn der Serie nicht diverse Anspielungen? Es muss doch irgendwo in Hollywood ein paar gute Kurse in Charakterzeichnung für die Autoren geben.

Nina Sharp wird in den letzten Minuten der Episode wie einst Olivia von maskierten Männern entführt, was zwar durchaus eine Überraschung ist, aber natürlich diese Unantastbarkeit und Unnahbarkeit, die Nina bisher ausstrahlte, zerstört. Mal sehen, ob Ninas Verschwinden von längerer Dauer sein wird als das von Olivia.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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