Bewertung

Review: #1.05 Der Wolf und der Löwe

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In #1.05 Der Wolf und der Löwe wird versucht, die Handlung in Königsmund voran zu treiben. Dabei wurden bei mir mehr neue Fragen aufgeworfen, als dass alte beantwortet wurden. Auch wenn ich die Buchvorlage von George R. R. Martin schon kannte, war ich doch auf die filmische Umsetzung gespannt. Obwohl ich nicht mit jeder Charakterentwicklung zufrieden bin, muss man zugeben, dass die Folge in Hinsicht auf den Handlungsfortgang doch einiges hergegeben hat.

"Do you think it's honor that's keeping the peace? It's fear. Fear and blood."

Wie es sich schon in #1.04 Krüppel, Bastarde und Zerbrochenes angekündigt hat, kommt Ned Stark der Erklärung für die Vergiftung von Jon Arryn immer näher. Er hat nun anscheinend alle Puzzleteile in der Hand und muss sie nur noch richtig zusammensetzen. Trotzdem bin ich überrascht, dass er noch nicht gelernt hat, dass Königsmund eine Schlangengrube ist und man niemandem trauen sollte. Folglich hat er es nicht anders verdient, dass Jaime seine Wut über Tyrions Entführung an ihm auslässt. Wie der Episodentitel bereits verrät, eskaliert hierbei die Situation zwischen dem Wolf und dem Löwen. Genauso verwundert war ich, dass Ned trotz der beunruhigenden Nachricht von Arya nicht erkannt hat, dass er sich in Zukunft vorsehen sollte. Die letzte Hand wurde schließlich wegen zu vieler gestellter Fragen vergiftet! Die für ihn immer an erster Stelle stehende Ehre bringt ihn hier nicht weit. Die nächste Frage, die sich für mich ergeben hat ist, ob er Kleinfinger wirklich vertraut, obwohl dieser ihm ins Gesicht gesagt hat, dass dies eine Dummheit ist. Die folgende unerwartete Entscheidung von Ned, das Amt als Hand niederzulegen, empfinde ich als zu unbedacht. Einerseits ist er frei und kann Königsmund möglicherweise unversehrt verlassen. Andererseits ist es weniger empfehlenswert, sich den Zorn eines so cholerischen Königs wie Robert Baratheon aufzubürden.

"You wrote me about the Lannisters, warning me..." – "To stay away from them. Not to bring one here."

Catelyns Entschluss, der wirklich nicht viele Überlegungen ihrerseits vermuten ließ, ging wie man sehen konnte ebenfalls nach hinten los. Sie hoffte auf die Hilfe ihrer Schwester und wird hierbei bitterlich enttäuscht. Hier rächt sich ihr allzu vorschnelles Verhalten. Nachdem die Starks zu Beginn ein sehr harmonisches Leben geführt hat, zeichnen sich nun zusehends mehr und mehr Probleme ab.

Die Beziehung zwischen Renly und Loras finde ich etwas merkwürdig, weil ein sexuelles Verhältnis zwischen den beiden in den Büchern nicht dermaßen explizit beschrieben wurde. Daher hoffe ich, dass diese Beziehung in Zukunft nicht übermäßig ausgeschlachtet wird. Diese Szene war mir zu unecht und konnte mich daher überhaupt nicht überzeugen.

"Was it ever possible for us? Was there ever a time, ever a moment?" – "No."

Robert hat auch in dieser Folge als König nicht wirklich geglänzt. Er hatte anscheinend bisher nicht den Mumm, die Targaryens vollkommen auszulöschen. Jetzt fürchtet er sich umso mehr vor ihnen wegen Daenerys' Schwangerschaft. Wenn das mal nicht nach hinten losgeht. Der Moment zwischen ihm und Cersei war dafür allerdings herzerwärmend. Ich hätte nicht gedacht, dass sie eine so ehrliche Aussprache haben würden. Cersei kam mir bisher immer wie ein Skorpion vor, der lieber zuerst zusticht, um das Risiko, verletzt zu werden, zu mindern. Hier hat sie allerdings viel Herz gezeigt. Vor allem ihre ehrlichen Gefühle, die sie gegenüber Robert hatte, sowie die aufrichtige Niedergeschlagenheit nach dem Tod ihres ersten Kindes gingen mir sehr nahe. Zu schade, dass die beiden laut Robert nie eine Chance auf eine wirklich liebevolle Beziehung hatten. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob Cersei wirklich aufrichtig war, als sie sagte, dass diese Offenbarung von Robert sie nicht weiter berührte.

"He killed your father. He murdered the hand of the king." – "Wow, if I killed him too, I've been a very busy man."

Tyrion wird mir mit jeder Folge sympathischer. Er hat es wirklich nicht verdient, von Catelyn gefangen genommen zu werden, da ich mir nicht vorstellen kann, dass er etwas mit dem Angriff auf Bran zu tun hat. Ich hoffe sehr, dass Catelyns leicht psychotische Schwester ihn davonkommen lässt.

Über Sansa bin ich mir nicht ganz im Klaren. Ich denke, dass sie sehr begeistert ist, in Königsmund sein zu dürfen. Sie hat bisher aber leider keine große Entwicklung hingelegt. Bei ihrem Bruder ist das allerdings anders. Auch wenn ich zu Bran keinen richtigen Draht finde, bin ich froh, dass er dank Tyrion einen Silberstreif am Horizont sieht. Zu Arya gibt es in dieser Folge nicht viel zu sagen, da sie eher der Überbringer neuer Entwicklungen war, als selbst etwas bewirkt zu haben.

Sehr schade fand ich, dass Daenerys und Jon in dieser Folge nicht zu sehen waren, weil die beiden in der letzten Episode einen gewaltigen Sprung gemacht haben. Ich hoffe, dass sich dies in der nächsten Folge dann ergibt.

Fazit

Allein mit dieser Folge wurden ein paar entscheidende Fragen gestellt. Was wird aus Eddard Stark? Überlebt Daenerys die Schwangerschaft? Plant Renly einen Putsch? Warum hat Lysa Arryn so große Angst vor den Lannisters? Was wird aus Tyrion? Ein mehr als ausreichender Grund, die nächste Folge zu sehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass Ned endlich hinter den geheimnisvollen Tod von Jon Arryn kommt. Und auch wenn sich durch diese Episode viele neue Möglichkeiten und dadurch wiederum noch mehr Fragen ergeben haben, bleibt für mich die Unterhaltung zwischen Cersei und Robert der Höhepunkt der Folge.

Marie Florschütz - myFanbase

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