Review: #1.01 The 6.10 to Lubbock
Es war durchaus ein leichter Schlag in die Magengrube, als es hieß, "Young Sheldon" wird nach der siebten Staffel beendet. Vom Gefühl her konnte ich das verstehen, aber mir waren die Charaktere einfach ans Herz gewesen und dafür, dass ich anfangs Vorbehalte hatte, konnte mich das Format doch mitreißen. Im Januar bzw. März 2024 hieß es dann, es entsteht ein neues Spin-Off, welches Georgie Cooper und Mandy McAllister ins Zentrum stellt und anders als beim Vorgänger freute ich mich diesmal wahnsinnig drauf. Ob ich enttäuscht worden bin, könnt ihr jetzt nachlesen.
"I like laughin' shows. Well, some shows you can hear people laughin', and some you can't. Is it funny? We'll never know."
Mein einziger Vorbehalt gegen die neue Serie von Chuck Lorre und seinem Team war, dass es Multicam ist und nicht mehr Singlecam. Das heißt, man kehrt zum klassischen Sitcom-Stil zurück. Als ich mir den Trailer angesehen habe, fand ich das tatsächlich störend. Nun habe ich die erste Episode gesehen und muss sagen, es hat mich gar nicht so gestört. Zwar gab es eine Stelle, bei der ich das eingespielte Lachen etwas unpassend fand, aber sonst bin ich okay damit. Es war auch ein cleverer Schachzug, dafür die Serie "Frasier" zu verwenden. Persönlich habe ich sie noch nicht gesehen, aber sie wurde ja zu der Zeit ausgestrahlt, in der "Georgie & Mandy's First Marriage" spielt und man erklärt damit quasi auch gleich, warum man auf Multicam umgestellt hat.
"Every day I'm in this house with her, a little piece of me dies."
"Young Sheldon" hatte in seiner letzten Staffel schon gute Vorarbeit geleistet, dass Mandy und Georgie bei Mandys Eltern leben werden. Wir wussten aber auch schon, dass das Verhältnis zwischen Mutter Audrey McAllister und ihrer Tochter alles andere als leicht ist. Demnach war aber auch klar, dass es öfters mal knallen wird und das vor allem in vielerlei Hinsicht. Die Kindererziehung ist dabei ein Thema, welches ihr schon kurz nach der Geburt von CeeCee Cooper nicht geschmeckt hat. Audrey meint es sicherlich gut, aber es ist die Art und Weise, wie sie die Dinge auch noch zum Ausdruck bringt, aber auch betont. Mir kam es so vor, als habe Rachel Bay Jones ihre Stimme extra nochmal auf süß und unschuldig gestellt, was noch mehr punkten kann und ihre Kommentare und Bemerkungen noch viel besser sitzen. Audrey macht allerdings auch noch immer keinen Hehl daraus, ihren Schwiegersohn nicht leiden zu können und auch ihren Sarkasmus und ihre Ironie lässt sie bei jeder sich ihr bietenden Gelegenheit durchschimmern, was Georgie aber gar nicht so auffällt und dennoch ist es genau er, der seiner Schwiegermutter eher unwissentlich mit genauso viel Ironie entgegen kommt.
Dennoch ist es Mandy, die eben nicht so gut mit ihrer Mutter kann, weil sie eben immer durchschimmern lässt, dass alles, was ihre Tochter tut, nicht richtig ist. Mich würde das auch nerven, gerade wenn man Audrey im Austausch mit ihrem Sohn Connor McAllister erlebt. Dougie Baldwin ist für mich die bessere Wahl. Bei ihm kommt noch besser rüber, dass seine Figur vielleicht sogar ein paar autistische Züge an sich haben könnte, mit denen Jim McAllister nicht so gut umgehen kann. Ich muss aber auch sagen, dass Rachel Bay Jones bei Weitem nicht so viel Herzenswärme ausstrahlt, wie es Zoe Perry tat. Das ist aber nicht negativ gemeint, da die Figuren beider Serien völlig unterschiedlich auf die Figuren angelegt sind, die im Zentrum stehen.
Da Audrey immer noch einen draufsetzen muss und ihre Antipathie mit jedem Mal eben durchscheinen lässt, war auch klar, dass da mal der Knackpunkt kommen wird, an dem es Mandy reicht und sie weg will (was aber nicht von langer Dauer ist).
"I don't understand why they don't just come and live with me." - "Maybe they don't like you."
Die neue Bleibe von Georgie und Mandy gleicht einem Schuhkarton – viel größer wäre dieser wahrscheinlich auch nicht. Und leider funktioniert hier auch nicht das Sprichwort: Arm aber glücklich. Wirklich glücklich ist Mandy nämlich nicht und es war wenig verwunderlich, wie schnell sie eingeknickt ist, als sich Audrey 'entschuldigt' hat. Dennoch fand ich es gut, dass Mary Cooper und Connie Tucker nicht dagegen gesprochen haben, auch wenn Mary sicher froh gewesen wäre, wäre die kleine Familie bei ihr unter gekommen. Connie hat wie immer einen Spruch parat und zum Runterspülen hatte sie auch noch gleich was dabei, was angesichts dessen, wo ihr Enkel und Urenkelin untergekommen sind, für sie mehr als verständlich sein dürfte. Mir hat es gefallen, dass man die beiden ehemaligen Darstellerinnen aus "Young Sheldon" direkt für die erste Episode verpflichten konnte und das auch plausibel eingebunden hat.
"Sometimes you remind me of my dad." - "Well, that's quite the compliment."
Der Tod von George Cooper ist serientechnisch gesehen schon einige Monate her und dennoch tut es noch immer weh und gerade für Georgie ist es doppelt hart, weil man ihm irgendwie keine Zeit zum Trauern eingeräumt hat. Zudem hat Jim wirklich einige Charakterzüge von George, so dass mir selbst dabei die Tränen in die Augen geschossen sind und es ist ein wirkliches Kompliment. Vielleicht ist es auch gerade für Jim so wichtig, weil er zu seinem eigenen Sohn keine solche Beziehung hat, wie er es sich das wünschen würde und auch weil Georgie eben doch eine gewisse Reife hat, die ihm wahrscheinlich imponiert.
Ein bisschen Gedanken mache ich mir aber um Ruben. Schon die kurze Szene mit Georgie hat bewiesen, dass es definitiv Ärger und Konflikte geben könnte. Es stellt sich für mich nur noch die Frage, wie man diese aufbaut. Aber warten wir mal ab.
Das Intro
Zum Schluss möchte ich noch etwas zum Intro sagen, was ich wirklich gelungen finde, weswegen ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum es von vielen nicht gemocht wird. Georgie und Mandy tanzen einen Tango, was ich schon öfters über eine feurige und schwungvolle Ehe gehört habe, die die beiden in meinen Augen durchaus führen. Zumal es ja auch hieß, man stellt einiges in einem anderen Licht dar und auch der Serientitel lässt Spielraum für Interpretationen, somit ist das Intro nicht falsch gewählt.
Fazit
Mit "Georgie & Mandy's First Marriage" hat man durchaus einen guten Start hingelegt und viele Fäden wieder aufgegriffen und fortgesetzt, die den weiteren Verlauf des Formats noch interessanter machen könnte. Man kommt aber auch nicht drumherum den ein oder anderen Vergleich zu "Young Sheldon" zu ziehen, was aber wahrscheinlich von den Machern durchaus gewollt aus. Und ich bin durchaus gewillt, weiter einzuschalten, denn ich glaube, es ist eine zweite Staffel möglich, wenn man dieses Niveau halten wird.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Georgie & Mandy's First Marriage" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The 6.10 to LubbockErstausstrahlung (US): 17.10.2024
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Mark Cendrowski
Drehbuch: Steve Holland, Chuck Lorre & Steven Molaro
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