Bewertung

Review: #1.02 Some New York Nonsense

Letzte Woche wollte ich schon eine höhere Punktzahl geben, als ich es letztlich getan habe. Nicht, dass es falsch, nicht überzeugend oder sonst was gewesen wäre. Aber ich hatte das Gefühl, dass man sich definitiv noch steigern kann und ich wurde nicht enttäuscht! Chuck Lorre und sein Team verstehen ihr Handwerk wirklich. Diesmal hat man sich vor allem um die Trauerbewältigung von Georgie Cooper und Missy Cooper gekümmert und es war großartig!

"I'm stressed out, all the time. How'd you do it? How'd you make it look so easy?"

In meiner Review zum Tod von George Cooper habe ich mich gefragt, wie Georgie damit umgehen wird, dass sein Vater tot ist und auch durch Erzählungen aus "The Big Bang Theory" wissen wir, dass Georgie den Part des Oberhauptes für gleich beide Familien übernommen hat. Auch mit dem neuen Format wurde damit geworben, dass der noch junge Vater versucht, alles unter einen Hut zu bringen. Dass sich der Stress aber irgendwann rächt, das dürfte ganz klar sein. Zudem hat Georgie durch seinen Vater eine Veranlagung, dass er auch mindestens einen Herzinfarkt erleiden könnte, aber hier hat man deutlich erkennen können, dass es am Stress liegt und der körperliche ist damit nicht mal gemeint.

Georgie versucht alles unter einen Hut zu bekommen, für jeden da zu sein, es eigentlich allen recht zu machen, freundlich zu sein, Geheimnisse zum Schutz wegen anderen zu bewahren, seinen Job zu machen und dann ist da eben noch die Trauer um seinen Vater, von der man ja schon in der ersten Episode mitbekommen hat, wie schwer ihm noch immer dieser Verlust fällt. Mir hat es daher wahnsinnig gut gefallen, dass er mit seinem Vater geredet hat, denn ich glaube, auch wenn sich Mandy McAllister bemüht, kann sie nicht wirklich nachvollziehen, was in ihrem Mann vorgeht und deshalb ist es so toll, dass er für sich eine eigene Möglichkeit gefunden hat, das zu verarbeiten und dennoch nicht 'alleine' zu sein.

Interessant war auch Georgies Sichtweise, dass es bei George so einfach aussah. Das tat es durchaus und ich finde es spannend, welche Perspektive er jetzt dazu eingenommen hat. Georgie ist nun selbst Vater mit einer enormen Verantwortung und das hat für mich auch sein finales Gespräch am Grab so emotional gemacht. Er bräuchte einen Rat von seinem Vater und auch diesmal wurde deutlich, dass er Angst hat, auf die gleiche Weise zu enden wie sein Vater. Für mich zeigt das enorme Reife und wie erwachsen mein einstiger Lockenkopf doch geworden ist.

"I get it, mistakes happen." - "You don't have to be nice to me, just 'cause I'm your son-in-law."

Jim McAllister mag unter dem Pantoffel seiner Frau stehen und oftmals das machen, was sie sagt (aus gutem Grund wahrscheinlich auch), aber ihm merkt man einfach an, dass er Georgie mag und dementsprechend nett ist er zu ihm. Georgie wiederum ist das durch seine eigene Familie gar nicht gewöhnt, wurde er doch immer als Dummkopf und Ähnliches bezeichnet. Er selbst hat ja auch zugegeben, dass er durch Sheldon Cooper es auch nicht anders gewöhnt ist.

Diesmal kommt für mich aber auch noch sein Besuch am Grab hinzu, wodurch er das Fehlen von George noch einmal mehr realisiert hat und er durch Jim nochmals dran erinnern wollte. Aus diesem Blickwinkel ist es sogar traurig, weil ich auch diesmal das Gefühl hatte, so richtig wird er gar nicht beachtet bzw. dass man Georgie nicht den Trauerprozess zugesteht, den seine Mutter durchmacht und er sich deswegen selbst damit auseinandersetzen muss. Mir hat in diesem Zug dennoch gefallen, dass Jim ihm diesen 'Wunsch' erfüllt hat und damit mehr Empathie als seine Frau zeigt.

"You married a child, Amanda. You cannot expect him to understand..."

Audrey ist auf jeden Fall ein Charakter, der in die Kategorie 'lieben zu hassen' gehört. Manchmal frage ich mich wirklich, wie Jim sie heiraten konnte, denn Erwachsene waren sie bei der Hochzeit ja auch noch nicht und Audrey hat auch einen enormen Spaß daran, immer wieder eine Spitze in die Richtung abzufeuern, die deutlich macht, wie sehr sie Georgie nicht leiden kann und dass sie ihn noch immer für ein Kind hält. Georgie mag noch ein junges Alter haben, aber Audrey ist diejenige, die sich kindisch verhält und das in einer Art und Weise, die wirklich grauenhaft ist. Gruselig war aber auch, wie zuckersüß sie dann auch zu Georgie war, als sie von seinen gesundheitlichen Problemen gehört hat. Audrey muss sich für Halloween definitiv kein Kostüm anziehen. Ihre aufgesetzte Art ist schon gruselig genug.

Wenn ich nett wäre, würde ich ja sagen, Audrey will bei ihrer Tochter etwas gut machen und deswegen versucht sie sie, von einem anderen Job zu überzeugen. Aber ich bin ja nicht sonderlich nett, wenn es um Audrey geht. Es spielte ihr nämlich mehr denn je in die Hände, dass sie einen Streit provoziert hat und das wahrscheinlich nur, um zu beweisen, mit ihrer Behauptung recht zu behalten.

"I need you to pick me up at school." - "I'm working. Why can't Mom do it?" - "Because I don't want her to know I got suspended."

Ich freue mich, dass man Raegan Revord gelegentlich noch immer als Missy sehen kann, gehörte sie doch seit Serienstart von "Young Sheldon" zu einem meiner Lieblinge. Zudem fand ich, dass man Missys Reaktion hat in der Luft hängen lassen. Ich war aber auch gespannt, wie man sie in "Georgie & Mandy's First Marriage" einbinden wird und war wirklich froh über die erneuten geschwisterlichen Szenen zwischen Georgie und Missy. Auch Missy hatte eine wundervolle Beziehung zu George, die sich über die sieben Staffeln der Ursprungsserie entwickelt hat. Umso schlimmer und emotionaler ist auch jetzt zu sehen, wie sie damit umgeht. Verdenken kann man ihr das nicht, da es immerhin verschiedene Arten der Trauerbewältigung gibt.

Missy hat schon in der sechsten Staffel von "Young Sheldon" ein rebellisches Verhalten an den Tag gelegt und das hat sich nun noch gesteigert. Sie weiß aber, dass ihre Mutter das nicht in Ordnung finden würde, weswegen sie sich ja an ihren älteren Bruder wendet und ich muss es einfach nochmal betonen: Georgie hat wunderbar an Reife gewonnen und hat einfach danach gehandelt, was für ihn richtig war und ich denke auch, dass Missy das geholfen hat. Auch wenn ich glaube, dass das nichts dran ändern wird, dass sie weiterhin rebellisch bleibt.

Fazit

Gut, dass ich die erste Episode nicht so hoch bewertet habe, wie ich vorhatte. Die zweite Episode war in der Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit nochmals um Längen besser. Auch wenn ich finde, dass Ruben und Connor McAllister mehr an Profil gewinnen könnten, war es doch emotional genug. Zwar wird Lance Barber wahrscheinlich nicht nochmal als George zu sehen sein, aber seine Präsenz war deutlich zu spüren, was das Ergebnis großartig gemacht hat.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Georgie & Mandy's First Marriage" ansehen:


Vorherige Review:
#1.01 ???
Alle ReviewsNächste Review:
#1.03 ???

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Georgie & Mandy's First Marriage" über die Folge #1.02 Some New York Nonsense diskutieren.