Bewertung

Review: #1.05 Thanksgiving

In den USA steht Thanksgiving unmittelbar vor der Tür. Viele Serien lassen es sich daher auch nicht entgehen, dieses Fest in die jeweiligen Staffeln einzubinden. Auch der neueste Streich von Chuck Lorre und seinem Team lässt es sich nicht entgehen. Es wurde schon vor einigen Wochen angekündigt, dass die McAllisters und Coopers zusammenfinden würden. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Promo vorhanden war, habe ich mir schon meine Gedanken gemacht, was mich dann wohl im Endergebnis erwarten wird. Ob das eingetroffen ist?

"I'm sure when we're not there, she'll figure it out." - "What kind of a monster do you think I am?"

Da "Georgie & Mandy's First Marriage" nur wenige Monate nach dem Serientod von George Cooper eingesetzt hat, war natürlich klar, dass die Trauer um ihn immer mal wieder einfließen wird. Besonders das erste Jahr mitsamt den Feiertagen ist nach dem Verlust schwierig. An diesen sollte ohnehin niemand alleine sein. Georgie Cooper ist wirklich erwachsen und reif geworden – ich muss es einfach immer wieder sagen. Durch "The Big Bang Theory" wissen wir natürlich schon, dass er Mary Cooper immer unter die Arme gegriffen hat und besorgt um sie war. Das konnte man auch schon mal in Staffel 4 von "Young Sheldon" miterleben dürfen. Doch gerade seit seiner eigenen Vaterschaft scheint er noch besser zu wissen und zu verstehen, wie wichtig die Unterstützung ist. Sehr gut gefallen hat mir hierbei auch, wie Mandy McAllister ihn darin unterstützt, auch wenn es unschwer zu erkennen war, wie froh sie eigentlich wäre, dem Thanksgiving mit ihren eigenen Eltern zu entfliehen.

Daher blieb es an Georgie hängen, seine Schwiegermutter darüber zu informieren, dass das Thanksgiving bei ihnen ohne ihn und Mandy stattfinden wird. Ich war selbst etwas überrascht, dass sie so einfühlsam reagiert hat, aber wahrscheinlich tut ihr Mary wirklich leid und vielleicht dachte sie auch an ihr eigenes mögliches Schicksal. Man kann den anderen allerdings auch nicht verdenken, dass sie ihre Zweifel haben. Aber die Reaktion von Jim McAllister war mal wieder der Knaller schlechthin. Will Sasso kann das so wunderbar in seiner Mimik ausdrücken, was man als Zuschauer und Zuschauerin selbst denkt.

"Well, I'm sorry if I'm disappointing everyone, but this is what I need. And for once, I am putting myself first."

Ein bisschen hat es mich zu Tränen gerührt, als Mary Mandys Bitte so abgeschmettert hat, auch wenn ich es verstehen kann und zum ersten Mal hatte ich auch den Gedanken, es ist wirklich die Trauer, die die ältere Mary so sarkastisch hat werden lassen. Denn auch bei dieser Szene hat man erste Ansätze bemerkt und man konnte ihre Trauer mehr als deutlich spüren, aber auch wie leid es ihr tut, nicht anders zu können. Es war wahrscheinlich auch wichtig für Mary, es endlich einmal auszusprechen. Denn sie war in der Mutterserie immer für andere da und wurde eigentlich immer nur von Pastor Jeff und Pastor Rob aufgefangen.

Gut gefallen hat mir aber insgesamt, wie Mandy darum bemüht war, die Coopers zum Thanksgiving einzuladen und dass sie dabei sogar auf Connie Tucker zurückgegriffen hat, die Frau, die ihr in den letzten Monaten mehr denn je unter die Arme gegriffen hat. Es ist schön, dass man trotz der neuen Serie es schafft, die Verbindungen aufrecht zu erhalten und dabei auch noch zu festigen. Wie auch schon im Serienfinale von "Young Sheldon" und im Staffel-1-Finale ist es Connie, die es auf den Punkt bringt, warum Mary gerade nicht anders handeln kann, als sie es tut. Auch wenn Connie nicht gerade der Mensch ist, der die Empathie auf Dauer gepachtet hat, weiß sie doch, wie sich Georgie und ihre anderen Enkel nach dem Verlust fühlen, weswegen sie die Einladung angenommen hat. Wobei man ehrlich sein muss: Es kam ihr ziemlich gelegen, um nicht mit Dale Ballard campen zu müssen. Ich hätte es auch so gemacht und bereut haben sie es am Ende ja beide nicht.

"Your father and I used to argue about him getting drunk on Thanksgiving, and I'll never get to do that again."

Ich musste ja grinsen, als Chuck Lorre bei einem Panel verriet, dass er Zoe Perry für die jüngere Version von Mary nicht casten wollte. Damit hätte er sich praktisch ins eigene Fleisch geschnitten. Schon in der vorherigen Serie wurde deutlich, dass Zoe ihrer Mutter Laurie Metcalf schauspielerisch in nichts nachsteht. In meinen Augen hatte und hat Zoe sogar den schwierigen Part bekommen, da Mary durch Georges Tod trauern muss und Zoe das auf eine Art macht, die weh tut, weil in ihrem Gesicht so wenig Mimik ist, die aber völlig ausreicht, um zu spüren, wie sehr sie leidet. Marys Ehe mit George mag nicht perfekt gewesen sein. Manchmal hat man auch das Gefühl gehabt, die Liebe zwischen den beiden existiert nicht mehr. Doch jetzt hat man den Beweis. Es war vielmehr die Spiegelung der Ehe von Audrey und Jim, die Mary aufgezeigt hat, was sie verloren hat und ich nehme an, auch das hat mit reingespielt, warum sie erst nicht kommen wollte.

Georgie hatte mal wieder die perfekte Idee, auch wenn es vielleicht etwas gruselig war und für Missy Cooper sicherlich noch ein Nachspiel hat, weil sie sich ein Tattoo hat stechen lassen. Aber es war dennoch eine schöne Szene, dass die Coopers an Georges Grab waren und sie so gemeinsam mit ihm sein Lieblingsfeiertag feiern konnten.

Randnotizen

  • Ich habe den Humor von Dale durchaus vermisst und wie seine Beziehung zu Connie verläuft. Die beiden haben sich echt gesucht und gefunden. Es ist dabei auch egal, ob sie je heiraten oder nicht. Laut Dale ist er ja sowieso zu alt, um wen Neues zu finden. Also ist er wohl das Beste für sie.
  • Mandy und Jim haben eine tolle Vater-Tochter-Beziehung und ich hätte mir auch gewünscht, George würde einige Thankgivings miterleben.
  • Haben Audrey und Jim nicht ein netten Schlagabtausch in dieser Episode gehabt?
  • Auch wenn Connor McAllister mal wieder der Sidekick war, diesmal hat es aber wunderbar gepasst und hat die aufgeheizte Stimmung etwas gesenkt.

Fazit

An Thanksgiving soll man dankbar sein. Ich bin dankbar, dass es geschafft wurde, eine Feiertagsepisode zu kreieren, die in so vielerlei Hinsicht perfekt war, die auf kleine Details geachtet hat, die alles noch viel runder gemacht haben.

Daniela S. - myFanbase

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