Bewertung

Review: #2.06 Die Traumfrau

Foto: David Conrad, Ghost Whisperer - Copyright: 2006 ABC Television Studio. All rights reserved. No Archive. No Resale./Monty Brinton
David Conrad, Ghost Whisperer
© 2006 ABC Television Studio. All rights reserved. No Archive. No Resale./Monty Brinton

In dieser neuen Folge von "Ghost Whisperer" werden die Rollen einmal vertauscht. Melinda besucht ihre kranke Mutter und Jim hält allein die Stellung, was sich als gar nicht so einfach erweist. So sieht sich nunmehr Jim mit Geistern, seltsamen Visionen und vor allem kleinen, grünen Käfern konfrontiert. Im Unterschied zu Melindas Erscheinungen können aber auch andere die besagten grünen Käferlein sehen und auch der Geist "Eva", der Jim in seinen Träumen heimsucht, hinterlässt tatsächlich Greifbares, in diesem Fall ein Operationsskalpell. Insoweit werden ein wenig die Grenzen des bisher für die Serie "Gültigen" überschritten. Wenngleich dieser neue Aspekte des in der Serie "Möglichen" nicht ansatzweise schlüssig erklärt wird, passt er doch zum Plot der Folge und trägt zur Unterhaltung bei.

Jim alias David Conrad überzeugt mich in dieser Folge sehr. Er schafft es den Raum, den Melinda durch ihre Abwesenheit hinterlässt, komplett auszufüllen, ohne dass man hier etwas vermissen würde. Gleichermaßen schafft er es aber auch, sich bei der Rückkehr von Melinda wieder dezent in den Hintergrund zu begeben. Allerdings ist für mich die Rückkehr von Melinda in dieser Folge auch der Moment, in dem die eigentlich gut angelegte Handlung einknickt. Bis dahin war die Geschichte eigentlich recht spannend. In dem Moment jedoch, als Melinda wieder die Bildfläche betritt und die Geschichte aufgelöst wird, entsteht eine gewisse Langatmigkeit und auch Unübersichtlichkeit.

Es stellt sich heraus, dass Jim die verstorbene Eva aus Kindertagen kannte und dieser damals geholfen hatte, als alle anderen sie verspotteten. Eva war als Kind sehr unsicher, was nicht zuletzt an der ständigen Kritik ihrer Mutter an ihrem Äußeren lag. In diesen Mutter-Tochter-Konflikt wird dann aber zu allem Überfluss noch die Geschichte um Evas Managerin eingeflochten, welche ihr geraten hatte, dem operierenden Arzt zu verschweigen, dass sie Schlankheitspillen einnimmt. Letzteres führte schließlich zu den Komplikationen bei Evas Nasen-OP, die sie nicht überlebte. Von Mutter und Tochter über den schlechten Rat der Managerin hin zu Evas Schwester, die davor bewahrt werden sollte, ihr nachzueifern – all das wird plötzlich vermengt und man weiß zum Schluss eigentlich nicht mehr genau, was Eva nun eigentlich auf ihren "letzten Metern" bewirken wollte. Zum Schluss hin verliert die Folge komplett die Spannung, was nach dem guten Anfang und besonders Jims mitreißender Darstellung sehr bedauerlich ist.

Der Abschluss dieser Folge ist für mich regelrecht misslungen. Insbesondere gilt dies für exakt die letzte Szene der Folge: Jim und Melinda resümieren Jims Erlebnisse. Jim beschließt diese Folge dann damit, Melinda zu sagen, dass sie seine "Traumfrau" sei. Für meinen Geschmack war das einfach zu schnulzig und ein ganz schlechter Abschluss dieser Folge.

Fazit

Es war eine im Grunde recht spannend angelegte Folge, die mit Jim als deren Hauptakteur steht und fällt. Die kurzzeitige Vertauschung der Rollen zwischen Jim und Melinda wurde zumindest anfangs der Folge gelungen umgesetzt und könnte für meinen Geschmack durchaus wiederholt werden. Allerdings ist die dröge und unüberschaubare Auflösung der Geschichte dermaßen misslungen, dass der eigentlich gute Gesamteindruck dieser Folge doch etwas getrübt wird.

Anne L. - myFanbase

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